Baumgart kritisiert Balljungen und appelliert an Fair-Play

Beim Auswärtsspiel in Jena haderte Steffen Baumgart, Trainer des SC Paderborn, nicht nur mit der Leistung seiner eigenen Mannschaft, sondern auch mit dem Verhalten eines Balljunges an der Seitenlinie. Das führte in der zweiten Halbzeit zu einem verbalen Disput. 

Mannschaftsbetreuer muss auf die Tribüne

Es lief die 55. Spielminute, als der SCP einen Eckeball zugesprochen bekam. Doch anstatt den Ball direkt zum ausführenden Spieler weiterzugeben, schindete der Balljunge an der Seitenlinie Zeit – und zog damit den Zorn der Paderborner Trainerbank auf sich. Mannschaftsbetreuer Michael Heppner legte sich daraufhin sogar verbal mit dem Balljungen an und wurde anschließend von Schiedsrichter Florian Badstübner auf die Tribüne verwiesen. Baumgart entschuldigte sich währenddessen bei dem Balljungen und reichte ihm die Hand.

Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel schilderte der SCP-Trainer das Geschehen so: "Der Balljunge, der bei uns auf der Seite stand, hat sich teilweise umgedreht, wenn der Ball zu ihm kam." Dass die Balljungen bei einer FCC-Führung Zeit schinden würden, sei laut Baumgart "nichts neues in Jena." Offenbar hat er als Trainer des Berliner AK bei Spielen im Ernst-Abbe-Sportfeld ähnliche Erfahrungen gemacht. 

"So darf er den Jungen nicht angehen"

"Ich würde es fair finden, wenn der Ball schnell zurück ins Spiel gebracht und nicht noch Zeit geschindet wird. Das machen wir in Paderborn auch nicht", appellierte der SCP-Coach an den Fair-Play-Gedanken, entschuldigte sich gleichzeitig aber auch für das Verhalten des Mannschaftsbetreuers: "So darf er den Jungen nicht angehen". Der Innenraum-Verweis sei daher korrekt gewesen, befand Baumgart.

Es war der Höhepunkt einer hitzigen Partie, die auch am Seitenrand emotional begleitet wurde. So auch beim Gang in die Halbzeitpause, als sich Baumgart auf die Brust klopfte und damit eine Geste in Richtung Tribüne schickte. "Ich wollte damit Flagge für meine Mannschaft zeigen, nachdem wir uns zuvor einige Dinge von der Tribüne anhören mussten", erklärte der 45-Jährige. Überbewerten wollte Baumgart die Situation aber nicht: "Das Publikum hier ist heiß – das gehört auch dazu." Als schlechter Verlierer gab sich Baumgart ohnehin nicht: "Jena hat das Spiel absolut verdient gewonnen und war uns in der ersten Halbzeit klar überlegen – so wie ich es diese Saison noch gegen keinen Gegner erlebt habe."

   

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