Aytekin über Einsatz beim Derby: "Es hat Riesenspaß gemacht"

Es kommt nicht alle Tage vor, dass FIFA-Schiedsrichter Deniz Aytekin ein Drittliga-Spiel pfeift. Und wenn doch, muss es sich um eine besondere Partie handeln – so wie am Sonntag beim Derby zwischen Waldhof Mannheim und dem 1. FC Kaiserslautern. Der 43-Jährige leitete die Partie äußerst souverän und hatte einen "Riesenspaß".

Antwerpen-Lob: "Eine klasse Vorstellung"

Mit Spannung war sie erwartet worden, die Schiedsrichter-Ansetzung für das Derby, nachdem Florian Heft im Hinspiel so seine Schwierigkeiten mit einer emotionalen Partie und der aufgeheizten Stimmung am Spielfeldrand hatte und gleich vier rote Karten zeigte. Dass der DFB mit Deniz Aytekin seinen wohl besten Mann schickte, der bei Fans und Spielern hohes Ansehen genießt, war eine gute Wahl, wie sich während der 90 Minuten zeigte.

Souverän, unaufgeregt und mit der nötigen Autorität leitete der 43-Jährige das Derby, was ihm sogar ein Lob von FCK-Trainer Marco Antwerpen einbrachte, der sich sonst oftmals kritisch über die Unparteiischen äußert. "Das war eine richtig starke Leistung und eine klasse Vorstellung", sagte der 50-Jährige im "MagentaSport"-Interview. "Du merkst direkt, dass er eine Ausstrahlung hat. Da traust du dich auch nicht, sofort etwas zu sagen."

Für Aytekin war es "ein Highlight"

Dass Aytekin eine hohe Akzeptanz genießt, liegt auch daran, dass er sich nach Spielen hin und wieder äußert – so auch am Sonntag: "Das war ein Highlight. Ich war noch nie in Mannheim, es war etwas ganz Besonderes", wird der erfahrene Referee (192 Bundesliga-Spiele) im "Mannheimer Morgen" zitiert. Es sei sogar angespannter gewesen als bei seinen letzten internationalen Einsätzen. Und das, obwohl stolze 57 Partien auf internationaler Bühne in seiner Vita stehen.

"Endlich wieder so viele Zuschauer, da schlägt der Puls höher." Alles in allem habe es "Riesenspaß gemacht. Das war eine Riesenwerbung für den Fußball", so Aytekin. Gerade mal eine gelbe Karte zeigte er während des Derbys. Zu sehen bekam sie Lautern Boris Tomiak unmittelbar nach dem Pausenpfiff, weil er Pascal Sohm an der Außenlinie weggecheckt hatte. "Schade, dass ich die geben musste", bedauerte der Diplom-Betriebswirt fast schon ein wenig.

"Emotionen balancieren"

Ansonsten ließ der 43-Jährige in seinem insgesamt 19. Drittliga-Einsatz und dem ersten seit dem Duell zwischen dem FC Ingolstadt und 1860 München am 38. Spieltag der vergangenen Saison viel laufen und setzte auf Kommunikation. "Die Kunst ist, es einfach aussehen zu lassen", erklärt er. "Man muss die Emotionen balancieren, man muss mit den Jungs so sprechen, damit sie nicht durchdrehen – positiv wie negativ." Das gelang Aytekin am Sonntag.

Fand auch Waldhof-Coach Patrick Glöckner: "Er hat das Spiel komplett im Griff gehabt, er lässt sich nichts erzählen. Das hat auch dazu beigetragen, dass es weniger Nickligkeiten als im Hinspiel gab." Als Fazit stand am Ende fest: Alle Beteiligten würden es begrüßen, wenn Aytekin künftig mehr Drittliga-Spiele pfeift – zumindest die Derbys.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button