"Außergewöhnliche" Situation: Aachen drohen bis zu neun Ausfälle

Eigentlich schien Alemannia Aachen die Personalsorgen des Saisonstarts zuletzt hinter sich gelassen zu haben, und auch die Länderspielpause sollte dazu beitragen, dass sich das Lazarett weiter verkleinert. Das Gegenteil ist jedoch der Fall, sodass bis zu neun Spieler nicht zur Verfügung stehen werden.

Liste ist wieder länger geworden

Sie ist länger statt kürzer geworden, die Ausfallliste der Alemannia. Neben den Langzeitverletzten Mika Hanraths (Muskelbündelriss) und Fabio Torsiello (Knie-OP) stehen auch Gianluca Gaudino (Achillessehnenprobleme), Jeremias Lorch, Matti Wagner, Nils Winter (Knöchelprobleme), Lamar Yarbrough (Infekt) und Lukas Scepanik (Adduktorenprobleme) allesamt nicht zur Verfügung. Auch hinter dem Einsatz von Valmir Sulejmani steht aufgrund von Problemen an der Patellasehne noch ein Fragezeichen. Somit werden bis zu neun Spieler nicht dabei sein, was dazu führt, dass im Kader aktuell sogar noch ein Platz frei wäre. Eine Situation, die Trainer Benedetto Muzzicato bei der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag als "außergewöhnlich" bezeichnete.

Zumal angesichts der hohen Anzahl an Ausfällen auch kein richtiger Konkurrenzkampf zustande kommt. "Das soll keine Ausrede sein, denn wir kennen die Situation. Aber seitdem ich hier bin, hatten wir nie über einen längeren Zeitraum mehr als 18 Feldspieler auf dem Platz." Warum das so ist, konnte sich Muzzicato nicht erklären. Dennoch soll der Sache auf den Grund gegangen werden: "Wir haben entschieden, dass wir einige Tests mit den Spielern durchführen wollen." Egal, ob beim Optiker und Zahnarzt: "Alles, was gecheckt werden kann, werden wir jetzt machen, um daraus vielleicht neue Erkenntnisse zu ziehen." Vor allem die Anzahl von muskulären Verletzungen war in den vergangenen Wochen vergleichsweise hoch. Die gute Nachricht aber: Der am Montag verpflichtete Mehdi Loune ist einsatzbereit.

Muzzicato bleibt trotz Negativserie optimistisch

Auch auf dem Platz läuft es noch nicht. "Ich habe in meiner Karriere noch nie sechs Niederlagen aus zehn Spielen hinnehmen müssen", so Muzzicato. Die Konsequenz daraus ist ein Abstiegsplatz. Eine Tatsache, die für den 47-Jährigen aber "keine große Rolle" spiele. Vielmehr soll an den individuellen Fehlern gearbeitet werden, die sich zuletzt häuften. Und das in einem Umfang, das Muzzicato ebenso als "außergewöhnlich" bezeichnete. Im Duell mit dem FC Ingolstadt soll nun der zweite Heimsieg her. Dass die Alemannia in dieser Saison erst einmal vor heimischem Publikum gewinnen konnte, "ist viel zu wenig bei diesem Stadion und den Fans", so der Deutsch-Italiener.

Dennoch zeigte sich der Coach "guter Dinge, dass es in den letzten neun Spielen vor der Winterpause besser wird, was die Effektivität und die Punkteausbeute angeht". Den Optimismus nimmt Muzzicato vor allem aus der täglichen Arbeit mit der Mannschaft. Zwar befinde sich das Team nach dem Umbruch und der Umstellung der Spielidee noch immer in einem Prozess, aber bis auf zwei Ausnahmen sei keine Partie dabei gewesen, "in der wir nicht mithalten konnten. Das muss Mut geben. Und deswegen weiß ich, dass es noch ein bisschen dauern wird, bis wir uns über längere Distanz auch mit Siegen belohnt werden. Aber es wird kommen." Womöglich schon am Samstag? Rund 20.500 Zuschauer werden erwartet. Gastspieler Alae Hadaji wird nicht dabei sein, er ist laut der "Aachener Zeitung" wieder abgereist. Dagegen spielen Mohammed Tolba (zuletzt VfL Bochum II) und Martin Stojcevic (zuletzt VfB Stuttgart U19) weiter vor.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button