Aufstieg für Dotchev vorerst kein Thema mehr: "Unseriös"
Auch wenn der F.C. Hansa Rostock gegen den VfR Aalen in der sechsten Minute der Nachspielzeit noch zum Ausgleich kam: Zufrieden ist die Kogge mit dem Punktgewinn nicht. Vom Aufstieg will Trainer Pavel Dotchev vorerst nichts mehr hören.
"Haben den Punkt nicht verdient"
Mit zwei Heimsiegen wollte Hansa Rostock zum Abschluss des Jahres den Rückstand auf die Spitzenplätze wieder verkürzen, umso größer ist die Ernüchterung nach dem 1:1 gegen den VfR Aalen am Samstagnachmittag. Denn worüber der umjubelte Last-Minute-Ausgleich durch Pascal Breier nicht hinwegtäuschen konnte, war der schwache Auftritt der Kogge in den 95 Minuten zuvor. "Wir haben den Punkt nicht verdient", gab Trainer Pavel Dotchev nach Spielende am "Telekom"-Mikrofon offen zu und sprach dementsprechend von einem glücklichen Punkt. Gegen den Tabellenvorletzten wurde Hansa dem eigenen Anspruch, eine Spitzenmannschaft zu sein, über weite Strecken nicht gerecht. "Wir haben es zu kompliziert gespielt und sind nicht richtig ins Spiel gekommen", analysierte Dotchev den kraftlosen Auftritt seiner Mannschaft.
Zudem streute die Kogge immer wieder Fehlpässe und grobe Schnitzer ein. Wie beim 0:1 nach 61 Minuten, als Mirnes Pepic einen viel zu kurzen Rückpass auf Torhüter Ioannis Gelios spielte und damit Aalens Marcel Bär perfekt in Szene setzte. "Da haben wir den Gegner aufgebaut", wusste der Hansa-Coach und vermisste im Spiel seiner Mannschaft vor allem die Körpersprache. "Vielleicht haben sich die Jungs nach unseren Gesprächen in der vergangenen Woche zu viele Gedanken gemacht", suchte Dotchev nach einer Erklärung. Die Freude über den späten Ausgleich hielt sich dementsprechend in Grenzen. "Lieber hätten wir die drei Punkte mitgenommen", musste auch Torschütze Pascal Breier zugeben, lobte aber: "Wir haben nicht aufgegeben – das war wichtig für die Moral."
Der Druck steigt
Doch in der Tabelle bleibt Hansa im Mittelmaß stecken und wartet mittlerweile seit vier Spielen auf einen Sieg. Statt um den Aufstieg mitzuspielen, schließt die Kogge die Hinrunde auf einem enttäuschenden achten Tabellenplatz ab. Zwar beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz derzeit nur fünf Punkte, doch von der 2. Bundesliga will Dotchev vorerst nichts mehr hören: "So wie wir heute gespielt haben, wäre es unseriös, jetzt über den Aufstieg zu sprechen. Das ist erstmal kein Thema mehr."
Dennoch steigt nun der Druck, ein Heimsieg gegen Energie Cottbus am nächsten Samstag ist ohne Frage Pflicht – ansonsten geraten die Spitzenplätze ausgerechnet zu Weihnachten endgültig außer Sichtweite. "Wir müssen uns jetzt stabilisieren", fordert auch Dotchev.