Aufholjagd reicht nicht: Wiesbaden unterliegt dem FC Bayern spät

Der SV Wehen Wiesbaden hat die Sensation im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München am Mittwochabend denkbar knapp verpasst und musste sich in der Nachspielzeit mit 2:3 geschlagen geben. Zuvor hatten die Hessen einen 0:2-Rückstand binnen sechs Minuten aufgeholt, ehe Stritzel auch noch einen Elfmeter parieren konnte.
Kane trifft zum Punkt
Gegenüber dem 3:4 gegen Rot-Weiss Essen am vergangenen Freitag nahm SVWW-Coach Nils Döring drei Änderungen in der Startelf vor. Für Wohlers, Nejad und Flotho liefen Mockenhaupt, Bogicevic und Agrafiotis von Beginn an auf. Bei den Bayern standen indes gleich sechs Neue im Vergleich zum Bundesliga-Auftakt auf dem Platz, darunter Ersatzkeeper Urbig, der den rot-gesperrten Neuer vertrat. Und beinahe wäre dem Rekordpokal-Sieger der absolute Traumstart gelungen, als Diaz nach nur zehn Sekunden vor Stritzel auftauchte, im Wiesbadner Keeper aber seinen Meister fand.
Der FCB blieb dran und forderte nach neun Minuten einen Elfmeter, nachdem Gillekens den Ball im Strafraum mit der Hand weggespitzelt hatte. Die Pfeife von Schiedsrichter Siebert blieb allerdings stumm. Nicht so jedoch nach einer Viertelstunde, als Boey von Johansson umgerissen wurde. Dieses Mal gab es den Elfmeter für die Bayern, den Kane souverän flach ins rechte Eck versenkte (16.). Mit der Führung im Rücken traten die Gäste noch dominanter auf als ohnehin schon und ließen den SVWW kaum noch aus der eigenen Hälfte kommen.
Diaz hatte nach 27 Minuten das 2:0 auf dem Fuß, allerdings konnte Gillekens und Janitzek den Ball noch für den bereits geschlagenen Stritzel vor der Linie klären. Der Keeper war dann sechs Zeigerumdrehungen später wieder gefordert, als er gegen Guerreiro parieren musste. Aus dem Nichts kam dann auch Wiesbaden zur ersten Chance: Zunächst wurde ein Kaya-Schuss geblockt, dann zog Agrafiotis drüber (38.). So ging es mit dem knappen 1:0 für den Favoriten in die Pause.
SVWW kommt furios zurück – Später Knock-Out
Zurück auf dem Platz, waren dann gerade mal fünf Minuten gespielt, als der SVWW Elfmeter forderte, nachdem Gözüsirin im Duell mit Tah zu Boden gegangen war. Für Siebert reichte der Kontakt aber nicht aus. Kurz danach schlug es erneut auf der anderen Seite ein. Über Karl und Boey kam der Ball ins Zentrum, wo Janitzek klären wollte, das Spielgerät aber genau vor die Füße von Olise beförderte, der dann keine großen Probleme mehr damit hatte, das Leder im Tor unterzubringen (56.). Nach knapp einer Stunde hätte die Partie dann bereits entschieden sein können, doch Stritzel behielt gegen Dietz im Eins-gegen-Eins die Nerven und wehrte den Ball ab. Auch fünf Zeigerumdrehungen später stand Diaz dicht vor dem 3:0, dieses Mal setzte er den Ball drüber.
Die fahrlässige Chancenverwertung sollte sich rächen – und wie! Erst verwertete Kaya eine May-Flanke am zweiten Pfosten zum Anschlusstreffer (64.), dann war der Torschützenkönig der letzten Saison nach einer Kopfballverlängerung auf und davon, behielt vor Urbig die Nerven und netzte zum Ausgleich ein – Wahnsinn (70.)! Die Brita-Arena bebte und sah nun einen SVWW, der deutlich mutiger agierte, nach 74 Minuten jedoch erneut einen Elfmeter verursachte. Vorausgegangen war eine Dreifachchance, bei der Gnabry und Kane geblockt worden waren, ehe Letzterer von Nejad von den Beinen geholt wurde. Der Gefoulte nahm sich der Sache an – und scheiterte an Stritzel, der auch den Nachschuss parierte, ehe Janitzek klären konnte.
Der FCB reagierte mit einem Powerplay auf die verpasste Chance zur erneuten Führung, das sich in der vierten Minute der Nachspielzeit schließlich auszahlen sollte: Kane war nach einer Stanisic-Flanke per Kopf zur Stelle und brachte den Ball an Stritzel vorbei im Tor unter. Ein bitteres Ende für den SVWW, dessen großer Kampf unbelohnt blieb. Nun steht wieder der Liga-Alltag an, wo es am Sonntag zum Duell beim 1. FC Schweinfurt kommt.