Aues Derby-Triumph: "Bestätigt, dass wir besser geworden sind"

Mit dem Sieg im Sachsen-Derby gegen Dynamo Dresden revanchierten sich die Veilchen nicht für die Hinspiel-Niederlage, sondern setzten auch ein dickes Ausrufezeichen an die Konkurrenz. Trainer Pavel Dotchev war nach dem Prestigeerfolg überglücklich – vor allem aufgrund einer Tatsache.
"Wir können uns mit Spitzenmannschaft messen"
Nach dem 1:2 aus der Hinrunde lag viel Druck auf diesem Prestigeduell. Umso größer war die Freude über den Sieg vor heimischer Kulisse, den die Auer Mannschaft minutenlang mit ihren Fans feierte. "Am meisten freut mich diese Kulisse. Wir haben heute unsere Fans glücklich gemacht, und ich freue mich riesig für die Mannschaft", frohlockte Trainer Pavel Dotchev bei "MagentaSport". Der Erfolg über den Tabellenzweiten war im Vorfeld nicht unbedingt zu erwarten: "Es ist eine Erleichterung, dass wir heute gezeigt haben, dass wir uns auch mit Spitzenmannschaften messen können." In der Hinrunde war Aue allen Topteams noch unterlegen. "Wir haben bestätigt, dass wir uns weiterentwickelt haben und besser geworden sind."
Ein wichtiger Faktor für den Triumph war die gute Abwehrleistung, wodurch die Dresdener Spielstärke kaum zur Geltung kam. "Das war sehr viel Kampfgeist, sehr diszipliniert, taktisch ist viel aufgegangen. Ich bin sehr zufrieden", erklärte Dotchev. Den Dosenöffner besorgte Mittelstürmer Marcel Bär (36.), der sich bei der starken Vorarbeit von Kilian Jakob bedanken konnte: "Wir haben vor dem Spiel angesprochen, dass wir geradliniger spielen wollten, und da hat sich Kilian das erste Mal gut durchgesetzt und wenn die Bälle dann von der Grundlinie nach hinten gespielt werden, sind die immer gefährlich."
"Für solche Spiele ist man Fußballer geworden"
Für den Torschützen ist der erste Derbysieg, den er im Aue-Trikot erlebt: "Für solche Spiele ist man Fußballer geworden. Was hier los sein kann, ist unglaublich und es hat Riesenspaß gemacht heute." Torhüter Martin Männel hingegen absolvierte schon sein 25. Derby. Dabei musste er schon einige Rückschläge wegstecken: "Wir haben das Hinspiel verloren. Wir wissen, wie sich das anfühlt. Deswegen darf man diese Stimmung nach dem Spiel auch ein Stück weit genießen." Der Kapitän sah "ein Spiel, was hin und her ging, wo keine Mannschaft so richtig Kontrolle über das Spiel bekommen hat".
Entschieden wurde die heiß umkämpfte Partie durch einen Konter und einen perfekten Pass von Sean Seitz, den der aufgerückte Tim Danhof vollendete (77.). Allerdings sah der Rechtsverteidiger wie Omar Sijaric die fünfte gelbe Karte. Beide werden somit im Auswärtsspiel bei Tabellenführer Jahn Regensburg fehlen. Das hatte auch Dotchev sofort auf dem Schirm und trübte seine Freude ein wenig: "Wir hatten einige vorbelastete Spieler, einige sind verletzt, es darf personell nicht viel passieren. Wir müssen gucken, dass wir diese Phase überstehen." Mit dem Derbysieg im Rücken dürfte dies aber sehr viel leichter fallen. Nach oben schauen will Dotchev aber nicht: "Wir halten den Ball flach." Als Siebter liegen die Veilchen weiterhin sechs Zähler hinter Rang 3.