Aue weiter im Aufwind: Wird Carsten Müller zur Dauerlösung?
Drittes Pflichtspiel, dritter Sieg: Seit Carsten Müller beim FC Erzgebirge Aue an der Linie steht, geht es bei den Veilchen spürbar bergauf. Beim 3:1 in Oldenburg feierten die Sachsen am Samstag den zweiten Liga-Sieg in Folge und haben damit die Abstiegsplätze verlassen. Wird der 51-Jährige jetzt befördert?
"Ihm gebührt ein großes Lob"
Bessere Argumente für eine dauerhafte Beschäftigung als Cheftrainer hätte Carsten Müller in den letzten Wochen nicht sammeln können: Erst der Erfolg im Landespokal, dann der erste Liga-Sieg mit 3:0 gegen Meppen und jetzt der Auswärtssieg in Oldenburg. Angesichts dieser Bilanz dürfte eigentlich nichts mehr dagegensprechen, den 51-Jährigen als Dauerlösung auf dem Trainerposten zu installieren. Darauf im "MDR"-Interview angesprochen, hielt sich Sportchef Matthias Heidrich allerdings noch bedeckt – und wiederholte das, was er bereits unter der Woche gesagt hatte: "Carsten ist eine Option." Die Worte des Ex-Profis ließen aber durchaus darauf schließen, dass Müllers Chancen nicht schlecht stehen: "Ich hoffe, er hat Lust dazu, die Aufgabe noch ein bisschen zu übernehmen. Momentan passt es sehr, sehr gut. Er trifft den Nerv der Jungs, bringt Ruhe rein. Sein Faktor ist definitiv groß, ihm gebührt ein großes Lob."
Wann die Entscheidung fällt, ist weiterhin offen: "Wir werden uns Zeit lassen. Aktuell ist der Zeitpunkt noch nicht gekommen." Müller selbst wich der Frage nach seiner Zukunft wie schon zuletzt geschickt aus: "Was zählt, ist die BSG Wismut Aue und nichts anderes. Da spielt mein Name keine Rolle. Ob ich das nachher bin, ist überhaupt nicht mein Thema. Mein Fokus liegt ausschließlich auf der Mannschaft."
Ein "absolut verdienter Erfolg"
Und die wusste am Samstag zu überzeugen. Tom Baumgart (15.), Lenn Jastremski (54.) und Tim Danhof (90.+3) sorgten beim VfB Oldenburg für einen "absolut verdienten Erfolg", wie Heidrich befand. Selbst der zwischenzeitliche Ausgleich der Hausherren durch ein Eigentor von Ulrich Taffertshofer (41.) warf die Veilchen nicht aus der Bahn. "Ich fand es sehr ordentlich, wie wir Fußball gespielt haben", lobte Müller. "Wie die Jungs auch schwierige Phase überstanden haben, nötigt mir Respekt ab. Wir sind sehr, sehr glücklich über den Erfolg, denn wir wussten vorher, wie schwierig das wird." Die Mannschaft mache es ihm aber "enorm leicht", so der 51-Jährige.
Auch Heidrich zeigte sich "total stolz auf die Jungs" und bescheinigte ihnen ein "sehr stabiles" Auswärtsspiel. "Wir haben über 90 Minuten einen überzeugenden Auftritt gesehen." Auf die Frage, ob der Bock nach dem dritten Pflichtspiel-Sieg nun umgestoßen sei, blieb Müller wie gewohnt zurückhaltend: "Wir tun gut daran, demütig zu bleiben und uns alles hart zu erarbeiten." Bestätigen kann Aue den Aufwärtstrend schon am kommenden Freitag im Heimspiel gegen den Halleschen FC – dann erneut mit Müller auf der Bank?