Aue: Innenraum-Sturm wegen provozierender Dynamo-Fans?

Für knapp 30 Minuten musste das Landespokalspiel von Erzgebirge Aue bei Siebtligist BSG Stahl Riesa am Dienstagnachmittag in der Schlussphase unterbrochen werden, nachdem Aue-Fans in den Innenraum vorgedrungen waren. Zuvor sollen sie angeblich von Anhängern der SG Dynamo Dresden provoziert worden sein, heißt es.
Diebstahlversuch einer Fahne?
84 Minuten waren gespielt, als mehrere Fans der Veilchen über einen Zaun in den Innenraum stürmten und zeitgleich ein Fluttor vor dem Gästeblock öffneten. Der Hintergrund: Aus einem nebenliegenden Waldstück sollen mehrere Fans von Dynamo Dresden in Richtung des Gästeblocks vorgedrungen sein, wie die "Freie Presse" berichtet. Angeblich hatten es die SGD-Anhänger, deren Team zeitgleich im 144 Kilometer entfernten Niesky spielte, auf eine Zaunfahne der Auer Fans abgesehen.
Gegenüber dem Blatt bestätigte die Polizei, "dass sich bis zu 15 vermummte Personen am Stadionrand aufhielten und in Richtung des Gästeblocks skandierten und beleidigten, woraufhin die Situation zu eskalieren drohte". Die Polizei brachte sich vor dem Gästeblock und in dem angrenzenden Waldstück in Stellung, um ein Aufeinandertreffen der Fans zu verhindern.
"Den Sieg ein bisschen in den Schatten gestellt"
"Die Polizei war sehr schnell auf dem Platz. Das war, wie ich finde, in dieser Situation vielleicht etwas zu viel", so Sport-Geschäftsführer Matthias Heidrich. "Denn eigentlich hatte es sich nach einem kurzen Aufreger schnell wieder beruhigt. Am Ende war die Ruhe aber eine gute Idee, um alle Gemüter herunterzubringen und für Klarheit zu sorgen. So ging es dann die letzten fünf Minuten auch stabil weiter."
Am Ende konnte die Partie regulär zu Ende gebracht werden, allerdings droht den Veilchen nun eine Geldstrafe seitens des sächsischen Fußballverbandes. "Das ist keine schöne Szene gewesen. Diese Unterbrechung hat den Sieg (4:0, d. Red.) ein bisschen in den Schatten gestellt", sagte Trainer Pavel Dotchev beim "MDR".