FCK und Dynamo gewinnen Derbys – Wahnsinn in Ingolstadt

Derby-Sieg für den 1. FC Kaiserslautern: Beim Debüt von Trainer Marco Antwerpen setzten sich die Roten Teufel mit 2:0 bei Waldhof Mannheim durch. Auch Dresden feierte beim 1:0 in Magdeburg einen Derby-Erfolg, während sich Zwickau und Halle im dritten Lokalduell des Tages 2:2 trennten. Im Tabellenkeller schlug Meppen Unterhaching mit 3:2. Derweil drehte Ingolstadt das Spiel gegen Köln in der Nachspielzeit – Torwart-Tor inklusive.
Mannheim 0:2 Kaiserslautern: Antwerpen-Debüt bringt Derbysieg
Nach dem Trainerwechsel unter der Woche trat der 1. FC Kaiserslautern beim Derby in Mannheim mit einer völlig anderen Körpersprache als zuletzt auf. Binnen 28 Minuten handelten sich die Gäste vier gelbe Karten ein, darunter eine für Trainer Antwerpen. Auf dem Platz waren die Pfälzer zudem defensiv sehr sortiert und offensiv eiskalt. Çiftçi brachte einen abgewehrten Eckball wieder ins Zentrum, wo Pourié auf Zuck ablegte. Der Offensivmann zog aus zehn Metern ab und traf unten rechts zum 1:0 (14.). Nur sechs Minuten später erhöhte Kleinsorge mit dem zweiten Treffer. Der Torschütze hatte den Ball selbst im Mittelfeld erobert und im Strafraum von Ouahim abgelegt bekommen. Zehn Meter vor dem Tor setzte er den Schlenzer an und traf oben rechts ins Kreuzeck zum 2:0 (20.). Der Waldhof hatte zwar deutlich mehr Ballbesitz, kam aber in der Offensive überhaupt nicht zu gefährlichen Akzenten. So blieb es bei der nicht unverdienten Pausenführung der Lautrer.
Von der Formstärke des Waldhof war auch nach dem Pausentee wenig zu sehen. Lediglich ein 30-Meter-Schuss von Garcia landete in den Armen von Spahic (52.). Die Roten Teufel blieben aggressiv in der Partie und konzentrierten sich auf ihre Defensive. Chancen waren insgesamt absolute Mangelware, weil ein Team kein Durchkommen fand und das andere den Weg in die Offensive ein wenig scheute. Gefahr entstand allenfalls nach Eckbällen auf beiden Seiten, doch ein optisch ansehnlicher Fallrückzieher von Jurcher flog weit über das FCK-Tor (68.). Es blieb somit beim Auswärtssieg des FCK nach einer insgesamt sehr schwachen zweiten Halbzeit. Mit dem vierten Saisonsieg rückt Kaiserslautern in der Tabelle auf Rang 15 vor, Mannheim bleibt nach der ersten Pleite im neuen Jahr Siebter.
Magdeburg 0:1 Dresden: Mörschel wird zum Matchwinner
Das Ost-Derby in Magdeburg brauchte zehn Minuten Anlaufzeit, ehe beide Teams offensiv in Erscheinung traten. Conteh überlief auf dem linken Flügel Will und lief alleine auf Broll zu. Kurz vor dem Tor versprang dem Offensivmann aber der Ball, sodass der Schlussmann parieren konnte (10.). Quasi im Gegenzug versuchte sich SGD-Neuzugang Mörschel mit einem Volley aus 16 Metern, den Behrens über die Latte lenken musste (12.). Der nächste Abschluss ging wiederum auf das Konto der Gäste, doch Knippings Kopfball nach einem Freistoß landete in den Armen von Behrens (22.). Auch spielerisch war der FCM den Gästen mindestens ebenbürtig und hatte immer wieder kurze Drangphasen rund um den Strafraum der Dresdner. Die Gäste dagegen vergaben einzelne vielversprechende Chancen im Ansatz, vor allem über Hosiner und Meier kurz vor der Pause (42.). Somit fielen vor eben jener keine Tore mehr.
Auch im zweiten Durchgang blieb der FCM frech und aktiv. Sané und Conteh spielten sich per Doppelpass vor dem Strafraum durch. Erstgenannter zog aus 20 Metern ab, scheiterte aber an Broll (50.). Im Gegenzug rutschte Hosiner an einer Hereingabe von Daferner vorbei und verpasste somit das 1:0 (50.). Auch der nächste Abschluss ging auf das Konto des Dresden-Stürmers. Mörschel setzte ihn aus spitzem Winkel in Szene, doch kurz vor dem Abschluss konnte Koglin die Situation bereinigen (56.). Es ging weiterhin auf und ab in einer Partie auf Augenhöhe. Die Führung holte sich aber der Ligaprimus einer Viertelstunde vor dem Ende. Sohm verlängerte einen langen Ball auf Mörschel, der aus kürzester Entfernung den Ball an Behrens vorbei zum 1:0 einschob (74.) – vorausgegangen war ein Fehler von Tobias Müller, der ein Luftloch schlug. Magdeburg suchte in der Schlussphase nochmal den Weg nach vorne und forderte in der 80. Minute eine Handelfmeter nach einer Aktion von Jacobsen. Diesen gab es aber berechtigterweise nicht (80.). Die letzte Chance zum Ausgleich vergab Bertram aus der Distanz gegen Broll (85.). Somit ging der Derby-Sieg an die Gäste, die damit Tabellenführer bleiben. Magdeburg rutscht nach der dritten Pleite in Folge auf den vorletzten Platz ab und hat nun drei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer.
Zwickau 2:2 Halle: Unterhaltsames Remis in Zwickau
Das zweite Ostduell des Tages fand in Zwickau statt, wo die Gäste aus Halle einen guten Start erwischten. Landgraf legte das Leder nach einem Ballgewinn rechts zu Braydon Manu ab, der es von der Sechzehnerkante humorlos zum 1:0 unter das Tordach zimmerte (10.). Zwickau brauchte ein paar Minuten für die Antwort. Zunächst traf Starke per Abstauber nur den Pfosten des HFC-Tores (17.) und zwei Minuten später nickte Ronny König eine Coskun-Flanke als Bogenlampe über Eisele hinweg zum 1:1 ins Tor (19.). Zwickau drängte in der Folge weiter. Starke nahm Vučur vor dem Strafraum den Ball ab und zog sofort ab. Eisele parierte noch, aber den Abpraller konnte wieder Starke ins kurze Eck versenken (28.). Der HFC kam nicht richtig ins Spiel, sodass Trainer Schnorrenberg schon vor der Pause zu wechseln begann. Eine weitere Chance erarbeiteten sich beide Teams allerdings bis zur Halbzeit nicht mehr.
Auch im zweiten Durchgang erwischten die Schwäne eigentlich einen besseren Start, schwächten sich aber fünf Minuten nach Wiederanpfiff selbst, nachdem Schikora im Strafraum Manu gefoult hatte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Boyd links unten zum 2:2 (53.). Zwickau versuchte sich erneut die Führung zu holen, wäre dafür aber fast bestraft worden. Godinho musste bei einem Konter der Gäste in höchster Not gegen Manu klären (64.). Auf der Gegenseite klärte Boyd im eigenen Strafraum einen Kopfball von Schikora auf der Linie (67.). Die Heimelf blieb bis zum Schluss die spielerisch bessere Mannschaft, bekam aber keine Großchancen mehr erspielt. Somit blieb es beim 2:2-Remis am Ende. Halle ist nun Neunter, Zwickau Elfter.
Ingolstadt 2:1 Köln: Schanzer-Sieg durch Wahnsinn in der Nachspielzeit
Gänzlich ohne Anlaufzeit startete die Partie im Audi-Sportpark. Mielitz musste schon nach drei Minuten einen Chipball von Stendera über die Latte lenken (3.). Auf der Gegenseite gingen die Gäste aus Köln in Führung. Risse hob den Kopf und flankte in den Strafraum zu Thiele, der den Ball am herauseilenden Buntic vorbei zum 1:0 ins Tor schob (11.). Was folgte, war ein wahrer Chancenwucher beider Teams. Ayensa traf für den FCI aus fünf Metern den Ball nicht richtig (20.)., Stendera wuchtete einen Freistoß an die Latte (26.), Thiele scheiterte frei vor dem Tor an Buntic (27.) und Klingeburg traf für die Gäste den Pfosten (29.). Auch nach einer halben Stunde beruhigte sich das Geschehen nicht. Buntic musste gegen einen Kopfball von Stellwagen sehenswert über die Latte parieren (33.), eh Bilbija aus kürzester Distanz mit links über die Latte zog (44.). Es blieb daher bei nur einem Tor zur Pause.
Die Anzahl an Chancen war nach dem Seitenwechsel längst nicht mehr so groß. Ingolstadt spielte mit dem Ball und drängte Köln immer wieder in die eigene Hälfte. Lediglich ein Freistoß aus 25 Metern von Elva flog in die Nähe des Kölner Tores (57.). Die Viktoria selbst verbuchte ebenfalls nur einen Distanzversuch von Klingenburg, der rechts vorbei flog (61.). Kurz darauf zog Wunderlich aus 15 Metern mit viel Kraft ab und brachte die Latte des Ingolstädter Tores mächtig zum Wackeln (69.). Auf der Gegenseite parierte Mielitz mit einem starken Reflex gegen einen Rechtsschuss von Innenverteidiger Paulsen (77.). Tief in der Nachspielzeit wurde es dann völlig verrückt. Zuerst kamen die Schanzer in der zweiten Minute der Nachspielzeit durch Torhüter Buntić per Volley nach einer Ecke zum Ausgleich, ehe nur 60 Sekunden später Caniggia Elva die Partie komplett in ein 2:1 drehte – Wahnsinn! Damit bleibt Ingolstadt Zweiter, während Köln auf Rang 16 abgerutscht ist.
Meppen 3:2 Unterhaching: Meppen landet Big-Points im Abstiegskampf
Das Kellerduell in Meppen wurde im ersten Abschnitt ein wahres Wechselbad der Gefühle. Nach zehn Minuten konnte Marseiler im Anschluss an einen nicht geklärten Freistoß am Fünfer das 1:0 für die Gäste markieren (10.). Nur sieben Minuten später traf Hemlein links im Strafraum mit einem strammen Schuss ins lange Eck zum 1:1 (17.). Keine vier Zeigerumdrehungen weiter drehte der SVM das Spiel komplett. Tankulić legte vor dem Tor überlegt quer auf Jesgarzewski, der den Ball aus kürzester Distanz über die Linie drückte (21.). Nur kurz darauf hätte Guder vor dem leeren Tor beinahe das 3:1 markiert, verpasste eine Hereingabe von Hemlein aber knapp (28.). So klingelte es wieder auf der anderen Seite. Nach einem Foul von Bähre gab es Elfmeter für die Gäste, den Dominik Stroh-Engel überlegt in die rechte Ecke schob (35.). Quasi im nächsten Angriff hätte Marseiler das Spiel wiederum drehen können, doch Domaschke konnte gegen einen Schlenzer des Hachingers parieren (36.). So blieb es beim Remis nach 45 Minuten.
Direkt nach Wiederanpfiff hätte das Torfestival weitergehen können. Boere lief frei auf Schlussmann Coppens zu, doch dieser konnte den Abschluss des Stürmers noch ans Lattenkreuz des Hachinger Tores lenken (47.). Quasi im Gegenzug musste zunächst Domaschke gegen Hufnagel klären, ehe ein Verteidiger auf der Linie den Abpraller von Stroh-Engel blockte (49.). Die Führung holte sich aber der SVM nach einer Stunde. Eine Flanke von der linken Seite rutschte durch zu René Guder, der aus sieben Metern Coppens überwinden konnte und das 3:2 markierte (63.). Die Emsländer drängten im Anschluss auf die Entscheidung. Erneut war es Guder, der mit einem Lattenschuss aus spitzem Winkel in der 74. Minute den Zwei-Tore-Vorsprung verpasste (74.). So bekamen die Gäste wieder die Chance auf den Ausgleich, als Marseiler sträflich freigelassen vor Domaschke auftauchte, jedoch am Schlussmann scheiterte (83.). Schlussendlich zitterte der SVM den knappen Heimsieg über die Zeit und verschafft sich Luft im Abstiegskampf. Als Zwölfter liegt Meppen nun fünf Zähler vor Haching (17.).