Anti-Hopp-Banner: DFB ermittelt gegen den SV Meppen
Das Anti-Hopp-Banner, das Fans des SV Meppen am Sonntag beim Heimspiel gegen den MSV Duisburg präsentiert hatten, wird ein Nachspiel haben. Nach Informationen von liga3-online.de hat der DFB ein Ermittlungsverfahren gegen den SVM eingeleitet. Auch weitere Drittligisten müssen mit Geldstrafen rechnen.
Mindestens 2.000 Euro
"Euer Versprechen hält nur so lange kein Hurensohn beleidigt wird", stand auf dem etwa zehn Meter langen Spruchband, das unmittelbar nach Wiederbeginn der zweiten Halbzeit im Meppener Fanblock hochgehalten wurde. Weil zeitgleich auch im Gästeblock ein Anti-Hopp-Banner gezeigt wurde, unterbrach Schiedsrichter Michael Bacher die Partie für sieben Minuten und schickte beide Mannschaften zwischenzeitlich in die Kabine. Danach konnte der Ball zwar wieder rollen, dennoch droht dem SV Meppen nun eine Geldstrafe. Der DFB-Kontrollausschuss hat die Emsländer zunächst zur Abgabe einer Stellungnahme zu den Vorkommnissen aufgefordert, anschließend wird über das mögliche Strafmaß entschieden.
Da das unsportliche Banner über drei Quadratmeter groß war, muss der SVM gemäß des DFB-Strafenkatalogs mit einer Geldstrafe in Höhe von mindestens 2.000 Euro rechnen. Offen ist noch, wem der Kontrollausschuss die Spielunterbrechung anlasten wird. Zwar unterbrach Schiedsrichter Michael Bacher die Partie zunächst aufgrund des Duisburger Banners, doch da dieses keinen strafbaren Text enthielt, droht den Zebras auch keine Geldstrafe. Gegen derart "kreative Spruchbänder" sei "nichts einzuwenden", so der Verband. Sollte der SVM die Unterbrechung alleine tragen, würde sich die Strafe um bis zu 100 Prozent erhöhen. Die Ermittlung von einem oder mehreren Tätern würde das Strafmaß wiederum senken.
Der SV Meppen hatte die Aktion in ersten Reaktion gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" verurteilt: "Wer es in Zeiten, in denen Menschen aus Hass ermordet werden, für angebracht hält, eine Person auf das Übelste zu beleidigen, hat nicht verstanden, welche gefährliche gesellschaftliche Entwicklung gerade abläuft." Derweil prüft die Polizei, ob eine Straftat vorliegt.
Weiteren Klubs droht Strafe
Neben den Emsländern müssen auch Hansa Rostock, Preußen Münster und Eintracht Braunschweig mit Geldstrafen rechnen, nachdem Anhänger ebenfalls Plakate mit Hopp-Schmähungen präsentierten. Auf einem Banner von Rostocker Anhängern hieß es: "Auch andere Huren haben Söhne. Du bist nicht allein", Teile von Münsters Fans meinten: "Keller, Hopp & Co: "Euer ’sauberer Fußball' bleibt Illusion. Und jeder von Euch ein Hurensohn" und die Eintracht-Ultras titelten: "Sein Wort zu brechen heißt sich selbst zu schwächen, denn jede schlechte Tat wird sich eines Tages rächen! Kollektive Strafen führen zu kollektivem Widerstand! Und eins' gehört zum guten Ton: Dietmar Hopp du Hurensohn!".