Alles, was ihr zum 8. Spieltag wissen müsst

Der turbulente Drittliga-September geht in die nächste Runde: Die zweite Englische Woche steht an, den Auftakt macht der 8. Spieltag. Dieser hat unter anderem einen ultimativen Krisengipfel, mehrere Verfolgerduelle und ein Spitzenspiel zu bieten. Die Details erfahrt ihr wie gewohnt in unserer Vorschau.

Die Ausgangslage

Langsam nimmt sie etwas Form an, die Drittligatabelle. An der Spitze hat sich der MSV Duisburg schon etwas abgesetzt – die Zebras haben bereits 19 Punkte auf dem Konto. Es folgt der 1. FC Saarbrücken, der nach zuletzt vier Siegen in Folge achtbare 16 Punkte vorweisen kann und damit drei Punkte vor Hoffenheim II auf Platz drei liegt. Hinter den Kraichgauern folgt ein breites Verfolgerfeld: Acht Mannschaften haben elf oder zwölf Punkte in ihrer Bilanz stehen und hoffen, sich mit einer guten Englischen Woche endgültig oben festzusetzen.

Um Anschluss an die obere Tabellenhälfte hoffen der SSV Ulm 1846 (Patz 12) und Hansa Rostock (Platz 13), die jeweils erst neun Punkte vorzuweisen haben. Es folgt ein Trio mit sieben Punkten, das aus Ingolstadt, Mannheim und Aachen besteht, ehe die Abstiegszone beginnt. Regensburg und Aue auf den Plätzen 17 und 18 (beide vier Punkte) fehlen jeweils drei Punkte auf das rettende Ufer, dem Aufsteiger-Duo Havelse (Platz 19) und Schweinfurt (Platz 20) sogar deren vier.

Die Englische Woche bietet den perfekten Zeitpunkt für eine Aufholjagd – oder aber Potential für die nächsten Trainerwechsel. Derzeit rumort es vor allem in Aue und bei den Münchner Löwen, die sich am Samstag im direkten Duell gegenüberstehen – der ultimative Krisengipfel des 8. Spieltags. Auch beim Jahn aus Regensburg, der am Sonntag den formstarken SC Verl empfängt, könnte die Geduld bald reißen. Derzeit ohne Cheftrainer sind die Ulmer Spatzen. Eine Nachbesetzung für den entlassenen Robert Lechleiter ist erst für Anfang Oktober geplant.

 

Fünf Spiele im Fokus

Aue vs. 1860 München: Krisengipfel im Erzgebirge

Es ist der ultimative Krisengipfel des 8. Spieltags: Nach vier Niederlagen in Folge will Aue endlich den Bock umstoßen, während die Löwen nach der höchst blamablen 1:5-Pleite gegen die TSG Hoffenheim II auf Rehabilitation aus sind. Eine weitere Niederlage könnte das Fass auf beiden Seiten endgültig zum Überlaufen bringen. So vermieden 1860-Sportchef Christian Werner und Präsident Gernot Mang unter der Woche, Trainer Patrick Glöckner eine Jobgarantie auszusprechen. Der desaströse Auftritt gegen Hoffenheim steckt noch zu tief in den Knochen.

Und Aue, das Trainer Jens Härtel zuletzt weiterhin das Vertrauen aussprach? Nach vier Niederlagen in Folge macht vor allem die Spielanlage Hoffnung, denn die sah zuletzt trotz der schwachen Ergebnisse über weite Strecken recht gut aus. Mit 160 Torschüssen gaben die Veilchen bis dato ligaweit die viertmeisten Torschüsse ab. Großes Manko ist die Chancenverwertung. Ohne den verletzten Torjäger Marcel Bär, der nach langer Pause mittlerweile zumindest wieder im Training ist, fehlt der Härtel-Elf der nötige Knipser. Wem gelingt es nun gegen 1860, das Toreschießen zu übernehmen? Allen voran Ex-Löwe Julian Guttau dürfte hochmotiviert sein.

Wiesbaden vs. Saarbrücken: Setzt der FCS die Siegesserie auch in Wiesbaden fort?

Der SV Wehen Wiesbaden spielt bislang eine gute Saison. Mit elf Punkten aus sieben Spielen befinden sich die Hessen mittendrin im breiten Verfolgerfeld. Ein Sieg im Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken, und der SVWW würde bis auf zwei Punkte an die Saarländer heranrücken. Gegen den FCS kann Wiesbaden auch wieder auf Torschützenkönig Fatih Kaya zurückgreifen, der nach seiner Baby-Pause, aufgrund derer er zuletzt beim 0:0 gegen Ingolstadt fehlte, mit frischem Elan zurückkehren dürfte.

Doch aufgepasst: Gegner Saarbrücken ist nach zuletzt vier Siegen in Folge das Team der Stunde. Die Truppe von Alois Schwartz ist derzeit vor allem offensiv eine Wucht – 17 Tore nach sieben Spielen werden nur vom MSV Duisburg überboten. Gegen Wiesbaden muss der FCS auf Calogero Rizzuto verzichten, der am letzten Spieltag gegen Schweinfurt die rote Karte gesehen hatte.

Duisburg vs. Ingolstadt: Durchbricht der MSV den Ingolstadt-Fluch?

Wie reagiert der MSV nach dem ersten Punktverlust der Saison? Nach sechs Siegen zum Auftakt sah es auch im siebten Anlauf sehr gut aus für die Zebras, doch in der letzten Aktion des Spiels kam der TSV Havelse zum Ausgleich und entriss Duisburg damit den siebten Sieg. Kehrt die Hirsch-Truppe nun im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt direkt auf die Siegerstraße zurück? Doch Achtung: Der FCI ist der Angstgegner der Meidericher. Die letzten sechs Aufeinandertreffen gingen alle an die Schanzer. Insgesamt konnte Ingolstadt neun der 20 Vergleiche gewinnen – Duisburg nur deren fünf.

Die aktuelle Form spricht allerdings weniger für Ingolstadt. Die Schanzer stehen bis dato erst bei einem Saisonsieg, dem 6:2 gegen Havelse. Zum Abschluss der Englischen Woche folgte ein müdes 0:0 gegen Wiesbaden. Mit sieben Punkten aus ebenso vielen Partien laufen die Audistädter ihren Erwartungen klar hinterher. Entsprechend willkommen wäre ein Auswärtscoup beim Tabellenführer.

Mannheim vs. Essen: Kehrt der Waldhof gegen RWE in die Erfolgsspur zurück?

Nach zwei Auftaktsiegen unter Luc Holtz war die Hoffnung beim Waldhof groß, dass es jetzt bergauf gehen wird. Drei Niederlagen innerhalb von einer Woche später ist die Ernüchterung zurück. Vor allem die Platzverweise, die der SVW zuletzt in aller Regelmäßigkeit kassierte, brachen den Buwe das Genick. Entsprechend rief Sportchef Gerhard Zuber unter der Woche das Ziel aus, dass Mannheim die Spiele in Zukunft zu elft beenden und zudem besser verteidigen solle.

Die nächste Möglichkeit, diese Vorgaben umzusetzen, bieten sich am späten Samstagnachmittag im Heimspeil gegen Rot-Weiss Essen. Ein harter Brocken für den Waldhof, schließlich trumpfte RWE zuletzt mit einem starken 3:0-Sieg über Hansa Rostock auf. Ein Sieg, der Essen bis auf Platz vier vorrücken ließ. Mit einem weiteren Erfolg würden die Ruhrpottler, die am Samstag ohne den zuletzt so starken Tom Moustier auskommen müssen, ihre Position in der Spitzengruppe endgültig festigen. Der Direktvergleich macht RWE Hoffnung: Zehn der 20 Duelle mit dem Waldhof gingen an Essen, Mannheim kommt auf sechs Siege.

Viktoria Köln vs. Osnabrück: Verfolgerduell in Höhenberg

Hopp oder top heißt es bisher in dieser Saison bei der Kölner Viktoria. Vier Saisonspiele wurden gewonnen, drei verloren. In Summe macht das achtbare zwölf Punkte. Vor allem im heimischen Sportpark Höhenberg läuft es bisher für Wilhelm-Elf, die alle drei Heimspiele für sich entscheiden konnte. Folgt nun gegen den VfL Osnabrück der vierte Streich?

Das dürfte kein leichtes Unterfangen werden, präsentierte sich der VfL zuletzt doch sehr stabil. Abgesehen von der Niederlage gegen 1860 München am zweiten Spieltag überzeugen die Lila-Weißen mit einer sattelfesten Defensive und konstanten Leistungen. Zum Abschluss der Englischen Woche gab es zuletzt einen 3:1-Sieg gegen Erzgebirge Aue, dank dem Osnabrück ebenso wie Köln zwölf Punkte vorzuweisen hat. Mit einem weiteren Sieg – es wäre der zweite Auswärtssieg der Saison – würden die Niedersachsen endgültig in die Spitzengruppe vorstoßen.

   

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