Alles, was ihr zum 22. Spieltag wissen müsst

Eine kurze Woche, in der allen voran der KFC Uerdingen eine Schlagzeile nach der anderen zu füllen wusste, neigt sich dem Ende zu. Allem Winterwetter zum Trotz steht der zweite Spieltag des neuen Jahres an, für vier Mannschaften ist es aufgrund witterungsbedingter Absagen sogar die Premiere in 2019. Wir geben einen Überblick über die spannendsten Partien am Wochenende.

Ausgangslage

Fangen wir in dieser Vorschau mit dem Tabellenkeller an. Dort nämlich hat sich Eintracht Braunschweig angeschickt, eine Aufholjagd einzuleiten – die ersten drei Punkte wurden mit einer blitzsauberen Leistung gegen Rostock bereits aufgeholt. Plötzlich scheint alles wieder möglich und ein Sieg in Zwickau nicht unwahrscheinlich. Viele weitere Klubs im Abstiegskampf verlängerten die Winterpause mit einem "Nuller" zum Auftakt, andere wie der VfR Aalen mussten zunächst aussetzen. Neu hineinrutschen könnte, wenn in den kommenden Wochen alles schief läuft, übrigens sogar Hansa Rostock – die Kogge muss zum schweren Auswärtsspiel nach Wiesbaden fahren.

Im Spitzenquintett lief vieles für den Ersten aus Osnabrück, auch der Hallesche FC hat mit seinem Auswärtssieg die tolle Form des vergangenen Herbstes bestätigt. Beim KFC Uerdingen regiert unterdessen das Chaos, der Trainer wurde geschasst, Spieler vor die Tür gesetzt. Noch gar nicht eingreifen durften Unterhaching und Karlsruhe, die nun vor dem eigenen Publikum ihre Stärke unter Beweis stellen wollen. Sowohl Haching (gegen Cottbus) als auch der KSC (gegen Köln) sind deutlich favorisiert.

 

Was sonst passiert ist

Über den KFC Uerdingen ist viel gesprochen, geschrieben, den Kopf geschüttelt worden. Nach der 0:3-Pleite gegen Würzburg trudelte erst die Entlassung von Stefan Krämer ein, dann sickerten spektakuläre Namen als potenzielle Nachfolger durch. Schließlich wurden auch noch die Stammspieler Christopher Schorch und Tanju Öztürk freigestellt. Was soll jetzt noch kommen?

In ruhiger Atmosphäre hat derweil die SpVgg Unterhaching ihren wichtigsten Spieler, Torjäger Stephan Hain, mit einem "Rentenvertrag" bis 2023 ausgestattet. Eine ziemlich gute Basis für vielversprechende kommende Jahre in Bayern.

 

Vier Spiele im Fokus

FCK im Aufwind: Preußen Münster gegen den 1. FC Kaiserslautern

Es ist eine positive Grundstimmung auf den Betzenberg eingekehrt, denn das 2:0 zum Jahresauftakt über Sonnenhof Großaspach war das passende Ergebnis zu einem gelungenen, konzentrierten und dominanten Auftritt. Doch Lautern ist gewarnt, denn in der Hinrunde begann der Abwärtstrend gegen den kommenden Gegner – Preußen Münster. Die gewannen trotz 1:0-Führung der Roten Teufel damals noch mit 2:1, Martin Kobylanski schweißte einen Freistoß in letzter Minute ins Kreuzeck. Am Freitagabend begegnen sich die Rivalen um die Deutsche Meisterschaft von 1951 erneut, dieses Mal im Preußenstadion. Für die Gastgeber ist es das erste Spiel nach der Verkündung von Trainer Marco Antwerpen, den Klub im Sommer zu verlassen. Wie wird das Team reagieren? Noch benötigt der SCP 15 Punkte für den Klassenerhalt, mangels Geld wurde auf Wintertransfers zudem verzichtet. Lautern ist individuell deutlich besser besetzt, Münster fünf Spiele ohne Sieg. Gefühlt deutet sich dennoch eine ausgeglichene Partie an.

Das Emsland sucht die Chance: SV Meppen gegen den KFC Uerdingen

Die wohl beste Leistung eines Verlierers zeigte am 21. Spieltag der SV Meppen bei Spitzenreiter Osnabrück, der wenigstens einen Zähler verdient gehabt hätte, aber immer wieder am herausragenden Nils Körber im VfL-Tor scheiterte. Zwar bleibt Meppen über dem Strich, aber nur durch die Torbilanz von einem Abstiegsrang getrennt. Es wird höchste Zeit, mal wieder einen Favoriten zu ärgern – das wird sich Coach Christian Neidhart denken. Es kommt ein vermeintlich taumelnder Riese, denn beim KFC Uerdingen lief es in dieser Woche drunter und drüber. Noch wurde kein neuer Cheftrainer präsentiert, auch die Mannschaft wird sich nach den beiden oben erwähnten Freistellungen zwangsläufig auf mehreren Positionen verändern. Es wäre erstaunlich, wenn der KFC nach diesen Tagen und den vorherigen deutlichen Niederlagen eine glatte, überzeugende Leistung aus dem Ärmel schütteln kann. Meppen darf auf seine Chance hoffen.

Ostduell für Taktiker: Hallescher FC gegen Carl Zeiss Jena

Das Duell des HFC mit Carl Zeiss Jena wird, so unsere Annahme, schon in den Tagen vorab am Reißbrett mitentschieden. Torsten Ziegner als auch Lukas Kwasniok arbeiten akribisch daran, aus ihren Kollektiven den besten taktischen Kniff herauszuholen. 3-2-3-2 gegen 4-4-2? Wie intensiv wird Halle das Spiel machen müssen, wie laufintensiv geht Jena seinerseits auf den Spielaufbau des HFC? Und wie groß ist das damit verbundene Risiko angesichts der schnellen Konterstürmer in Halle? Taktiker kommen auf ihre Kosten, für den "gewöhnlichen" Fußballfan gab es bei Heimspielen der Hallenser derweil eher wenig Spektakel. Gerade einmal zwei Tore fielen bei den bisherigen zehn Partien des Tabellendrittel. Drei sind es bei den Auswärtsspielen von Carl Zeiss, die unter Kwasniok bislang noch keine Partie verloren hat.

Hachings nächstes Spektakel? SpVgg Unterhaching gegen Energie Cottbus

6:0 über Köln, 5:0 über Kaiserslautern, 4:0 über Uerdingen – Energie Cottbus hat trotz der "schwächelnden" Heim-Bilanz beim kommenden Gegner aus Unterhaching allerlei Grund, mit viel Respekt die Auswärtsfahrt gen Süden anzutreten. Denn dass die Süddeutschen gegen kriselnde Teams eiskalt zuschlagen und spielerisch dominieren wollen, ist spätestens nach diesen Gala-Vorstellungen bekannt. Die Lausitzer befinden sich mehr denn je in Abstiegssorgen, haben nach dem 2:3 gegen Wiesbaden aber immerhin mit Robert Müller und Luke Hemmerich zwei womöglich noch sehr wertvolle Defensivverstärkungen getätigt. Die sind angesichts der nunmehr viertschwächsten Abwehr der 3. Liga, die zur trotz Spielausfall am vergangenen Wochenende besten Sturmreihe fährt, auch bitter notwendig. Schon ein Punkt wäre für den FCE ein Erfolg.

 

Wer könnte überraschen?

Hansa Rostock in Wiesbaden!

Tatsächlich fährt Rostock, dessen zarte Hoffnung auf eine Aufholjagd in Richtung der Aufstiegsplätze mit der 0:2-Pleite in Braunschweig den wohl entscheidenden Dämpfer bekommen hat, als Außenseiter zum SV Wehen Wiesbaden. Der hat in Cottbus seinerseits den Grundstein gelegt, zumindest den Rückstand auf den Vierten aus Uerdingen auf vier Zähler reduziert und möchte nun angreifen. Das Problem in der Hinserie war genau zu Zeitpunkten wie diesen die fehlende Konstanz. Ob gegen Zwickau, Jena oder Uerdingen – immer wieder stolperte Wiesbaden, teils klar favorisiert. Im Hinspiel drehte Hansa das Spiel nach Rückstand noch in ein spätes 3:2, eine Wiederholung täte der Kogge gut. Sonst könnte schon im Februar der Abstiegskampf zum realistischen Szenario werden.

 

   

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