Alles, was ihr zum 18. Spieltag wissen müsst
Da waren es nur noch zwei: Bis zur Winterpause stehen noch zwei Spieltage auf dem Programm. Los geht es mit dem 18. Spieltag, der unter anderem ein NRW-Spitzenspiel und ein oberbayerisches Derby zu bieten hat. Die Details erfahrt ihr wie gewohnt in der Vorschau.
Die Ausgangslage
Das Gipfeltreffen hat gehalten, was es versprochen hat: Cottbus und Duisburg lieferten sich am vergangenen Spieltag einen heißen Tanz, den Top-Star Tolcay Cigerci in der Nachspielzeit zu Gunsten der Lausitzer entschied. Damit grüßt der FC Energie nun mit drei Punkten Vorsprung von der Tabellenspitze und könnte am Wochenende sogar vorzeitig Herbstmeister werden. Hinter der Wollitz-Truppe folgt die geballte NRW-Power: Duisburg, Verl und Essen lauten die ersten Cottbus-Verfolger. Mit dem SCV und RWE stehen sich am Samstagnachmittag zwei Vertreter dieses Trios im direkten Duell gegenüber.
Im erweiterten Verfolgerfeld lauern unter anderem Osnabrück (am Freitag gegen Ulm) Rostock (am Samstag gegen Stuttgart II) sowie die formstarken Mannheimer und Münchner, die beide jeweils mit drei Siegen in Folge aufzeigen konnten. Der SVW ist am Sonntag gegen Regensburg gefordert, während es für 1860 zum Oberbayern-Derby nach Ingolstadt geht.
Deutlich schlechter ist die Stimmung derzeit in Saarbrücken, das nach mittlerweile zehn sieglosen Spielen in Folge bis auf zwei Punkte an die Abstiegszone herangerutscht ist und gegen Hoffenheim II dringend auf eine Trendwende hofft. Auch Aachen und Regensburg kommen nicht vom Fleck, während Ulm in der Vorwoche ein Lebenszeichen senden konnte. Einen Rundumschlag gab es am Mittwoch in Aue, wo Sportdirektor Matthias Heidrich gehen musste. Abgeschlossen wird der Spieltag am Sonntagabend vom Kellerduell zwischen Schweinfurt und Havelse.
Fünf Spiele im Fokus
Ulm vs. Osnabrück: Legen die Spatzen nach?
Ein Kopfballtreffer von Marcel Seegert reichte den Ulmer Spatzen, um die sieben Spiele währende Niederlagenserie am vergangenen Wochenende endlich zu beenden. Doch der Sieg in Köln kann freilich nur der Anfang gewesen sein, schließlich ist der SSV Ulm 1846 nach wie vor auf dem 18. Platz zu finden. "Der Sieg ist nur dann wertvoll, wenn wir es schaffen, auch zu Hause nachzulegen", erklärte Pavel Dotchev auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den VfL Osnabrück.
Das Duell am Freitagabend ist zugleich das erste Aufeinandertreffen zwischen Ulm und Osnabrück seit 2001. Damals standen sich beide noch in der 2. Liga gegenüber. Eine Spielklasse, mit der derzeit vor allem der VfL liebäuget, schließlich zählen die Niedersachsen seit einigen Wochen zur Spitzengruppe der Liga. Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge mussten die Lila-Weißen zuletzt aber etwas abreißen lassen. Umso größer ist die Hoffnung, in Ulm wieder in die Erfolgsspur zu finden und den Anschluss an die Spitzenplätze zu halten.
Ingolstadt vs. 1860 München: Oberbayern-Derby auf der Schanz
Die Spielanlage der Schanzer weiß in aller Regel zu gefallen. Davon zeugen unter anderem 29 erzielte Tore – ein Wert, der eigentlich eher zu einem Team aus dem ersten Tabellendrittel passen würde. Problem: Allzu oft verpasste es der FCI, sich für seine ordentlichen Leistungen zu belohnen. Immerhin gelang Ingolstadt am vorigen Wochenende in der Nachspielzeit der Ausgleichstreffer gegen Aue, tabellarisch steckt die Wittmann-Truppe dennoch weiterhin in der unteren Tabellenhälfte fest. Für ein positives Signal soll nun das Oberbayern-Derby gegen 1860 sorgen.
Die Löwen reisen hingegen mit breiter Brust an. Drei Siege in Folge und insgesamt fünf Erfolge aus sieben Partien unter Markus Kauczinski sorgen für neuen Optimismus in der bayerischen Landeshauptstadt. Für zusätzliche Energie dürften einmal mehr die zahlreichen Auswärtsfans sorgen, die sich für das Derby im nur rund 70 Kilometer entfernten Ingolstadt ankündigen. Auch der Blick in die Bilanz fällt etwas zu Gunsten der Münchner aus, die zehn der 24 Duelle gewinnen konnten, während Ingolstadt bei sechs Siegen steht.
Duisburg vs. Aue: Wundenlecken an der Wedau
Beben im Erzgebirge! Sportdirektor Matthias Heidrich und Co-Trainer Jörg Emmerich wurden am Mittwoch von ihren Aufgaben entbunden, während Chefcoach Jens Härtel weiter im Amt bleiben darf und künftig von Lars Fuchs als neuem Co-Trainer unterstützt wird. Sportlich warten die Veilchen seit Anfang November auf einen Sieg – auch, weil Aue am vergangenen Wochenende gegen Ingolstadt in der Nachspielzeit den Ausgleich hinnehmen musste. Die Trendumkehr soll nun ausgerechnet beim so heimstarken Tabellenzweiten Duisburg gelingen.
In der Schauinsland-Reisen-Arena ist der MSV in der laufenden Saison noch ungeschlagen, vielmehr konnten die Zebras sechs ihrer acht Heimspiele gewinnen. Dennoch ist auch auf Duisburger Seite am Samstag Wundenlecken angesagt, schließlich musste die Hirsch-Elf in der Vorwoche eine bittere Pleite im Spitzenspiel gegen Cottbus einstecken. Zunächst hatten sich die Zebras nach einem 0:2-Rückstand zurückgekämpft, nur um in der Nachspielzeit doch noch den bitteren Knock-Out zu kassieren. In der Festung Wedaustadion will die Hirsch-Truppe nun wieder auf die Erfolgsspur abbiegen.
Verl vs. Essen: Spitzenspiel an der Poststraße
Es ist das Spitzenspiel des Spieltags: Der seit September ungeschlagene SC Verl empfängt den Rivalen aus Essen, der ein Zähler hinter dem Sportclub auf Platz vier lauert. Im direkten Vergleich spricht einiges für Verl, das in der 3. Liga in sechs Duellen gegen RWE noch ungeschlagen ist (drei Siege, drei Unentschieden) und in der Vorsaison beide Aufeinandertreffen für sich entscheiden konnte – mit 6:1 Toren. Die letzte Verler Niederlage gegen Essen liegt bereits über neun Jahre zurück.
Und dann wäre da noch die beeindruckende Offensivstärke, die für den SCV spricht: Sowohl in Sachen Ballbesitz und Ballberührungen im Strafraum als auch bei den erzielten Tore ist Verl Ligaspitze. Bitter ist allerdings, dass Trainer Tobias Strobl im Top-Spiel auf Mittelfeldmotor Timur Gayret verzichten muss, der gegen Havelse die fünfte gelbe Karte sah. Essens Trump ist die beeindruckende Kadertiefe, die sich unter anderem in bereits 19 Jokertoren äußert. Für positive Energie könnte zudem die Vertragsverlängerung mit Uwe Koschinat sorgen, der sich unter der Woche über das Saisonende hinaus an Essen band.
Regensburg vs. Mannheim: Setzt der Waldhof die Siegesserie fort?
Die Saison des Waldhof ist bisher ein einziges Auf und Ab. Nach dem Unentschieden am ersten Spieltag folgten mittlerweile 16 Partien, die stets einen Sieger fanden – zuletzt dreimal in Folge zu Gunsten der Mannheimer. Die jüngste Siegesserie ist dabei eng mit dem Namen Terrence Boyd verknüpft, der in den letzten vier Spielen fünf Tore erzielen konnte. Auch Boyds Sturmpartner Kennedy Okpala befindet sich seit Wochen in Top-Form und traf zuletzt zweimal in Folge.
Fortgesetzt werden soll dieser Lauf auch am Sonntag, wenn der SVW in Regensburg gastiert. Der Jahn musste nach einem Zwischenhoch zuletzt zwei Niederlagen in Folge verkraften, wobei sowohl die Partie gegen Rostock mit einer frühen roten Karte als auch das Auswärtsspiel bei Hoffenheim II sehr unglücklich verliefen. Gegen die TSG ließ die Wimmer-Elf im ersten Durchgang etliche Chancen ungenutzt und war zudem von einer Grippewelle geschwächt. Diese ist mittlerweile überstanden – umso größer fällt die Motivation der Oberpfälzer aus, gegen den Waldhof wieder in die Spur zurückzufinden.