Alles, was ihr zum 16. Spieltag wissen müsst

Die 3. Liga hält Wort: Es ist richtig spannend! Vorne liegt ein punktgleiches Trio, auch im Mittelfeld geht es richtig eng zu. Wem gelingt es, seine Ausgangsposition vor der Winterpause noch zu verbessern? Die nächste Möglichkeit dazu bietet der 16. Spieltag. Die Details erfahrt ihr wie immer in unserer Vorschau.

Die Ausgangslage

Nun ist es doch passiert: Der 1. FC Saarbrücken hat sich nach der Niederlage gegen 1860 München – es war das achte sieglose Spiel in Folge – von Alois Schwartz getrennt. Nun soll Sportdirektor Jürgen Luginger, der interimsmäßig auf die Trainerbank zurückkehrt, das Ende der Krise herbeiführen. Zum Auftakt wartet sogleich das schwere Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen. Ebenfalls tief in der Krise steckt der SSV Ulm 1846, der nach sechs Niederlagen in Serie die Münchner Löwen empfängt, die wiederum fünf Auswärtsspiele in Folge verloren haben.

Deutlich positiver ist die Stimmung an der Tabellenspitze, wo das punkgleiche Trio Cottbus, Duisburg und Osnabrück nur von der um ein Tor unterschiedlichen Tordifferenz getrennt wird. Energie empfängt am Samstag Viktoria Köln, während die Zebras zum Westschlager gegen Alemannia Aachen grüßen. Osnabrück ist am Sonntag gefordert: Es geht gegen den formstarken Tabellenvierten aus Verl. Zwei weitere formstarke Team stehen sich ebenfalls am Sonntag gegenüber: Jahn Regensburg begrüßt Hansa Rostock in der Oberpfalz.

 

Fünf Spiele im Fokus

Saarbrücken vs. Essen: Wie wirkt sich die Schwartz-Entlassung aus?

Lange hielten die Verantwortlichen an Alois Schwartz fest – im Glauben, dass noch eine Wende unter dem 58-Jährigen möglich sei. Nach acht sieglosen Spielen in Folge zog der FCS am Dienstag dann doch die Reißleine, zu schwer wog das Abrutschen auf den 12. Tabellenplatz. Während der Vorsprung auf die Abstiegszone nur noch drei Punkte beträgt, fehlen nach oben bereits neun Zähler. Kurzum: Es ist höchste Zeit für einen Turnaround. Gelingen soll dieser nun ausgerechnet gegen Spitzenteam Rot-Weiss Essen.

RWE war zuletzt eigentlich gut in Form, musste am vergangenen Sonntag aber eine bittere Heimniederlage gegen Energie Cottbus hinnehmen. Besonders ärgerlich aus Essener Sicht: Gegen die Lausitzer wurde bereits der zehnte Elfmeter in der laufenden Saison gegen Essen verhängt. Damit soll nun dringend Schluss sein, schließlich würden Jakob Golz & Co. gerne wieder öfter zu Null spielen. Wenig Mut macht allerdings der Blick auf die Vorsaison, als Saarbrücken beide Spiele gegen Essen zu Null gewinnen konnte – bei insgesamt 4:0 Toren.

Ulm vs. 1860 München: Pleitenserie gegen Auswärtsmisere  

Nein, ein Trainerwechsel hat nicht immer einen Sofort-Effekt. Das musste der SSV Ulm 1846 letzte Woche schmerzhaft erfahren. Trotz einer optisch verbesserten Leistung setzte es beim Debüt von Pavel Dotchev gegen den bis dato noch sieglosen TSV Havelse die sechste Niederlage in Folge. Damit liegt Ulm mittlerweile schon vier Punkte hinter dem rettenden Ufer. Umso sehnlicher lechzten die gebeutelten Spatzen im Heimspiel gegen 1860 München nach einem Erfolgserlebnis. Möglicherweise dabei helfen könnte Mirnes Pepic, der unter der Woche nachverpflichtet wurde.

Etwas besser lief es zuletzt bei den Münchner Löwen, die zumindest im heimischen Grünwalder Stadion erfolgreich sind. Alle drei Heimspiele unter der Leitung von Neu-Trainer Markus Kauczinski wurden gewonnen – das macht Platz eins in der Heimtabelle. Umso schlechter läuft es dagegen auswärts, wo die Sechzger zuletzt fünfmal in Folge als Verlierer vom Platz schleichen mussten. Für den Südschlager in Ulm lautet der Auftrag an die Löwen daher, auch in der Fremde das Heimgesicht zu zeigen.

Duisburg vs. Aachen: Westschlager im Duell der Enttäuschten

Den MSV Duisburg und Alemannia Aachen eint nicht nur die große Fanbase oder die geographische Lage im Westen der Republik, sondern auch, dass beide in der Vorwoche eine bittere Enttäuschung hinnehmen mussten. Die Zebras kassierten eine 1:4-Pleite gegen Hoffenheim II – aufgrund der laut Dietmar Hirsch "ersten richtig schlechten Leistung" in der laufenden Saison. Alemannia Aachen musste wiederum beim Heimdebüt von Mersad Selimbegovic eine unglückliche 0:2-Niederlage gegen Jahn Regensburg hinnehmen.

Wem gelingt nun im prestigeträchtigen Westschlager die bessere Antwort? An der jeweiligen Fan-Unterstützung wird es auf jeden Fall auf beiden Seiten nicht scheitern: Auf Seiten der Alemannia kündigen sich rund 5.000 Gästefans an – Saisonrekord! Und auch der MSV wird in der Schauinsland-Reisen-Arena wie gewohnt von einer großartigen Kulisse unterstützt werden. Insgesamt kündigen sich über 27.000 Zuschauer an. Anlass zu Optimismus gibt aus Duisburger Sicht der Blick in die jüngste Vergangenheit: Aus den letzten elf Duellen gegen die Alemannia musste der MSV nur eine Niederlage hinnehmen – das war im Dezember 2009.

Regensburg vs. Rostock: Duell der Formstarken

Der schwache Saisonstart ist längst vergessen! Ein Motto, das sich beide Kontrahenten dieses Duells getrost für sich beanspruchen können. Sowohl Jahn Regensburg als auch Hansa Rostock konnten vier der letzten fünf Spiele gewinnen und ihre tabellarische Ausgangslage damit deutlich verbessern. Der Jahn ist als Zwölfter mittlerweile im Mittelfeld angekommen, während Hansa als Siebter mittlerweile den Kontakt zur Spitzengruppe herstellen konnte. Auf die Tabellenspitze fehlen nur noch fünf Punkte.

Am Sonntag stehen sich die beiden formstarken Kontrahenten nun im direkten Duell gegenüber. Wem gelingt es, die Serie aufrecht zu erhalten? Oder gibt es doch ein Unentschieden? Historisch gesehen ging dieses Duell deutlich öfter an die Hanseaten, die in 13 Duellen erst eine Niederlage hinnehmen mussten (im Jahr 2016), aber schon fünf Spiele gewinnen konnten. Damit es erneut mit einem Erfolg gegen die Oberpfälzer klappt, sollte Rostock sich vor allem darum bemühen, den zuletzt so starken Adrian Fein im Jahn-Mittelfeld in den Griff zu bekommen.

Verl vs. Osnabrück: Beste Offensive empfängt beste Defensive

Die Schlagzeilen der 3. Liga gehören in aller Regel den Spitzenteams aus Duisburg, Cottbus oder Essen. Doch in deren Schatten liefern auch zwei etwas weniger betrachtete Teams in einer beeindruckenden Konstanz: Der SC Verl und der VfL Osnabrück. Der kleine Sportclub aus Ostwestfalen feierte am vergangenen Wochenende gar einen berauschenden 5:1-Sieg gegen Viktoria Köln! Dass der SCV den Spieltag dennoch nicht auf einem Aufstiegsplatz beendete, lag vor allem an Osnabrück, das wiederum sein Heimspiel gegen Ingolstadt mit 1:0 für sich entscheiden konnte und sich damit den Relegationsplatz sicherte. Von der Tabellenspitze trennt die Lila-Weißen nur die um ein Tor schlechtere Tordifferenz.

Am Sonntag kommt es nun zum direkten Aufeinandertreffen der beiden Überraschungsteams. Es ist zugleich das Duell der besten Offensive der Liga (Verl kommt schon auf 36 Tore) mit der besten Defensive (Osnabrück kassierte erst 11 Gegentore). Es darf mit Spannung erwartet werden, welches Ass im Ärmel im direkten Duell die Oberhand behält.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button