"Alles andere wäre arrogant": Brinkmann mit klaren Worten

Sie war ein herber Dämpfer für die Hansa-Kogge, die 0:3-Niederlage bei Rot-Weiss Essen am vergangenen Samstag. Entsprechend sind drei Punkte gegen Schlusslicht TSV Havelse nun Pflicht. Trainer Daniel Brinkmann fand diesbezüglich klare Worte – und sieht in der aktuellen Phase auch eine Chance.

"… dann stünden wir jetzt auf dem Relegationsplatz"

Nur neun Punkte und in der Tabelle lediglich auf Platz 13: Bislang läuft der F.C. Hansa Rostock seinen Ansprüchen hinterher. "Mit den Leistungen sind wir nicht zufrieden, und mit den Ergebnissen auch nicht. Punkt", stellte Trainer Daniel Brinkmann bei der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag klar. Gleichwohl verwies er darauf, "ohne irgendetwas schönreden zu wollen", dass allein durch eine bessere Chancenverwertung mindestens vier Punkte mehr möglich gewesen wären.

"Dann stünden wir jetzt auf dem Relegationsplatz, und hätten ganz andere Themen. Aber die Leistung wäre die Gleiche gewesen." Dennoch gelte es, "alles zu hinterfragen". Etwa die fehlenden Sprintmeter bei einigen Spielern. Brinkmann zufolge gebe es schon "zwei, drei Kandidaten", die damit Schwierigkeiten hätten. "Da wird sich wahrscheinlich sogar der eine oder andere wundern, wer das ist." Der 39-Jährige selbst nannte die Namen aber nicht, denn: "Ich verteidige meine Mannschaft immer erstmal. Das heißt aber nicht, dass es zu Hause nicht auf die Schnauze gibt. Und das auch dann bedenkenlos und sehr deutlich."

Brinkmann will Intensität sehen

Was die Trainingsintensität angeht, könne er dem Team "absolut keinen Vorwurf machen". Auffällig sei allerdings, dass die Qualität vor dem Tor auch im Training besser sein könnte. "So ehrlich muss man sein." Neben dem Torabschluss sei unter der Woche auch Wert auf Intensität gelegt worden. Diesbezüglich will Hansa an die Leistung aus der Partie gegen 1860 anknüpfen. "Wenn wir die Intensität aus diesem Spiel auf den Platz bekommen, wird es für jeden Gegner schwer."

Das soll auch der TSV Havelse zu spüren bekommen. Die Niedersachsen sind als einziges Team noch sieglos und damit Tabellenletzter. Dennoch warnte Brinkmann vor dem Aufsteiger ("Sie sind bisher nicht an die Wand gespielt worden") und sprach von einer Aufgabe, "die wir zu 100 Prozent ernst nehmen. Alles andere wäre arrogant, und das können wir uns überhaupt nicht erlauben".

"Mir liegt es fern, Parolen rauszuhauen"

Gleichwohl sind drei Punkte fest eingeplant, zumal die Gegner danach Cottbus und Duisburg heißen. Eine perfekte Englische Woche wird also durchaus ein schwieriges Unterfangen, wäre aber natürlich ein Statement. Brinkmann hielt sich zurück: "Mir liegt es fern, Parolen rauszuhauen. Die Sicherheit, die können wir gerade aktuell gar nicht haben, dass wir jetzt eine große Schnauze haben und sagen: Wir holen jetzt mal eben neun Punkte. Wir müssen für jeden Punkt hart arbeiten. Wenn das dann in den Köpfen ist, dann glaube ich auch, dass es auf jeden Fall leichter fallen wird, die Punkte einzufahren." Gegen Havelse will Brinkmann auch die Fans – 23.000 Zuschauer werden erwartet – wieder mitnehmen. "Ähnlich, wie wir das gegen München geschafft haben. Das hilft uns einfach enorm."

In der Unruhe rund den Verein sieht der 38-Jährige indes auch eine Chance, daran zu wachsen: "Ich möchte einfach, dass man nach einer gewissen Zeit sagt: Ich habe schon mal eine Krise hier geschafft." An der personellen Situation hat sich derweil nichts verändert. Nach wie vor fallen Andreas Voglsammer, David Hummel (beide Wade), Milosz Brzozowski (Knie), Felix Ruschke (Fuß), Lukas Wallner (Sprunggelenk), Adrien Lebeau (Knöchel), Christian Kinsombi (Schambein), Dominik Lanius (Oberschenkel) allesamt aus. Zudem ist der Einsatz von Dario Gebuhr am Samstag noch fraglich. Gelingt trotz der zahlreichen Ausfälle der dritte Saisonsieg?

   

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