Aachen: Vandalismus-Schäden belaufen sich auf 172.000 Euro

Der Gästeblock im Aachener Tivoli, er musste in der vergangenen Saison einiges aushalten. Immer wieder hinterließen Fans verschiedener Vereine Schäden, die sich nach Angaben der "Aachener Zeitung" auf insgesamt 172.000 Euro belaufen. Auf den Kosten bleibt der Verein wohl sitzen.

Klubs wollen für Schäden nicht aufkommen

52.600 Euro! Rund ein Drittel der Schadenssumme entfällt allein auf das Spiel gegen Hansa Rostock am 16. März, als 700 Sitzschalen demoliert worden waren. Aber auch Anhänger von Arminia Bielefeld (36.000 Euro), dem 1. FC Saarbrücken (33.000 Euro), dem VfL Osnabrück (25.000 Euro), Dynamo Dresden (17.300 Euro) und Rot-Weiss Essen (8.000 Euro) hinterließen der Zeitung zufolge nicht gerade geringe Schäden im Gästeblock sowie den dortigen Sanitäranlagen.

Die Reparaturen wurden jeweils unmittelbar nach den Partien durchgeführt, die Rechnungen reichte der Stadionbetreiber dann an die Alemannia weiter. Die Klub-Verantwortlichen versuchten anschließend, sich das Geld von den jeweiligen Vereinen zurückzuholen, hatten damit aber keinen Erfolg und blieben daher auf den Kosten sitzen. Zwar war bereits vor einigen Jahren zwischen den Vereinen die Übereinkunft getroffen worden, dass Schäden ab 5.000 Euro übernommen werden, verbindlich ist das aber nicht.

"Wettbewerbsverzerrend"

Die Alemannia müsste schon vor ein Gericht ziehen, um die Ansprüche geltend machen zu können. Zwar wären die Erfolgsaussichten vermutlich nicht gering, "mir wäre es sympathischer, dass wir mit den Klubs Absprachen treffen können, schließlich kann jeder in die Ausgangslage kommen“, so Fadi Fattouh, Alemannias Leiter des Veranstaltungs- und Sicherheitsmanagements in der Zeitung. Die Höhe des Gesamtschadens in der vergangen Saison bezeichnet Fattouh als "wettbewerbsverzerrend" und "nicht akzeptabel". Schließlich fehlt den Aachenern das Geld an anderer Stelle.

Bei der Jahrestagung der Sicherheitsbeauftragen beim DFB will Fattouh demnächst nochmal einen Vorstoß wagen, dass die Vereine für die von ihren Fans verursachten Schäden bei Auswärtsspielen in Haftung genommen werden können. Damit zumindest die Sitzplätze im Gästeblock künftig nicht mehr Ziel blinder Zerstörungswut werden, ist ein Teil der Sitzschalen während der Sommerpause durch deutlich stabilere Varioseats ersetzt worden. Um auch die Sanitäranlagen zu schützen, hilft dort wohl nur der Einbau von Edelstahl-Mobiliar, wie man es von Autobahn-Rastplätzen kennt.

   

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