Alemannia distanziert sich von ARD-Beitrag über rechte Hooligans
Ein ARD-Beitrag unter dem Titel "Alemannia und das Problem mit rechten Hooligans" in der Sportschau hat zuletzt für Aufsehen gesorgt. In einer Stellungnahme distanziert sich der Verein nun von dem Beitrag.
"Völlig falscher Eindruck"
Wie die Alemannia mitteilte, werde in dem Beitrag der "völlig falsche Eindruck" erweckt, wonach der Verein Rechtsextremismus dulde. Die Redaktion hätte von der Lagebeurteilung der Polizei Aachen gewusst, dass keine Erkenntnisse über rechtsextremistische Strukturen vorliegen, es keine Erkenntnisse über Rekrutierungsversuche mit politischem Hintergrund gibt, es – abgesehen von einem Graffiti – im Zeitraum März 2023 bis März 2024 keine rechtsextremistischen Straftaten im und um den Tivoli gegeben hat, die Rivalitäten innerhalb der Ultraszene bereits vor mehr als zehn Jahren beigelegt wurden und dass es keine rechtsextremen Fangruppierungen gebe.
Der Alemannia zufolge gebe der Beitrag nicht die tatsächliche Situation rund um den Tivoli wieder. Stattdessen arbeite der Film mit Material, das zum Teil mehr als zehn Jahre alt sei, und erzeuge mit verzerrenden Interpretationen sowie verfälschenden Darstellungen ein "völlig falsches Bild". Der Klub macht deutlich: "Wir dulden keinerlei Rechtsextremismus! Dafür kämpfen wir. Und wir spüren die großen gesellschaftlichen Veränderungen, die auch an Alemannia Aachen nicht vorbeigehen. Aber wir sind nicht bereit, unseren Verein dem Rechtspopulismus und Rechtsextremismus preis zu geben. Unterstützt uns dabei nach Kräften!"
Gefährliche Nähe zur Vereinsführung?
Im Pressetext zum Beitrag der ARD heißt es: "Nach elf Jahren ist Alemannia Aachen zurück in der 3. Liga und damit wieder im Profifußball. Doch die Euphorie ist nicht grenzenlos, denn im Umfeld des Klubs tummeln sich rechtsradikale Fans, die der Verein gefährlich nah an sich heranlässt." Ihre Verbindungen würden demnach bis in die Aachener Vereinsführung reichen. "Unter ihnen ein stadtbekannter Hooligan und ehemaliger Neonazi. Einigen Fans bereitet das Sorgen. Und auch viele Fans haben Angst. Sie erinnern sich noch zu gut an die 2010er Jahre, in denen Neonazis und Hooligans schon mal das Sagen im Stadion, aber auch in der Umgebung hatten."
Der ARD-Beitrag: