Abwehr und Sturm: Cottbus sucht weitere Verstärkungen

Am heutigen Sonntag hat der FC Energie Cottbus den Trainingsbetrieb wieder aufgenommen. Trotz bereits mehrfacher Transferaktivitäten wird sich an der Mannschaft, die am ersten Spieltag der neuen Saison auflaufen wird, aber noch einiges ändern. Kaderplaner Maniyel Nergiz gab dazu einen Einblick in den weiteren Planungen.
"Müssen den Kader verstärken"
Erst fünf Wochen ist es her als der FC Energie dramatisch den Relegationsplatz und damit die Möglichkeit auf den Aufstieg am letzten Spieltag verspielte. Spätestens jetzt – mit dem Trainingsauftakt – sind alle Blicke auf die neue Saison gerichtet. Dabei steht erstmals auch Maniyel Nergiz im Fokus: Seit dem Winter ist der 42-Jährige für die Kaderplanung und Entwicklung des Scoutingbereichs tätig und hat nach der starken Premieren-Saison der Lausitzer einen arbeitsreichen Sommer vor sich.
"Es war klar, dass es dazu kommen würden", deutete Nergiz gegenüber dem "rbb" auf den sich bereits beginnenden Umbruch bei den Cottbusern und erklärte: "Erstens, weil es eine sehr erfolgreiche Saison war und Spieler Begehrlichkeiten geweckt haben. Und zweitens dürfen wir nicht die Augen davor verschließen, dass wir den Kader verstärken müssen – gerade, wenn man auf die Entwicklung in der zweiten Hälfte der Rückrunde schaut, wo das Rauschgefühl und Selbstverständnis etwas weg war und Normalität eingekehrt ist."
"Wollen noch ein paar Transfers tätigen"
Den bisherigen zehn Abgängen stehen bereits acht Zugänge gegenüber und es sollen noch mehr werden. "Wir sind noch nicht fertig. Wir haben noch offene Positionen und wollen – gerade in der Spitze – noch ein paar Transfers tätigen, um hohe Qualität zu verpflichten", sagte der Kaderplaner. Da derzeit aber noch zu wenig Bewegung auf dem Transfermarkt sei, könnten neue Verpflichtungen womöglich noch dauern. "Uns ist klar, dass diese Spieler zum jetzigen Zeitpunkt auf dem Markt noch nicht für uns greifbar sind. Das ist völlig in Ordnung."
Dafür hat Nergiz ganz klare Vorstellungen in welchen Teilen der Mannschaft noch Handlungsbedarf besteht. "Insbesondere im Abwehrbereich wollen wir noch etwas machen: auf beiden Außenverteidigerpositionen und in der Innenverteidigung. Darüber hinaus suchen wir Außenstürmer." Darüber hinaus werden sich die Cottbuser womöglich noch einmal auf der Torhüterposition verstärken: Zum Trainingsauftakt dürften sich in Justin Butler, Leon Guwara und Max Böhnke, der derzeit noch beim TSV Aubstadt in der Regionalliga Bayern unter Vertrag steht, drei Probespieler präsentieren.
Copado wohl keine Option
Dabei sollen potenzielle Neuzugänge insbesondere die "sehr attraktive Spielweise der letzten Jahre" fortführen. Ein Spieler, der dies in der vergangene Saison eindrucksvoll zeigte, war Lucas Copado. Der Leihspieler des Linzer ASK fügte sich mit 13 Scorerpunkten in seinen 33 Einsätzen nahtlos ein, sodass der FC Energie den 21-Jährigen gerne weiter bei sich sehen würde. "Er ist ein Spieler von Linz und wird dort in die Vorbereitung starten. Ich schätze die Wahrscheinlichkeit als gering ein, dass wir ihn noch ein zweites Jahr ausleihen können. Auch wenn wir das sehr gerne tun würden", schob Nergiz den Hoffnungen schnell einen Riegel vor. "Seine Leistungen waren aber einfach so gut, dass er sich den nächsten Schritt verdient hat.
Dementsprechend bleibt so oder so viel Arbeit für den Kaderplaner, der seine Aufgabe derzeit so beschreibt: "Meine Aufgabe besteht darin, für das Trainerteam vorzufiltern, was Neuzugänge betrifft; sei es in Form von Daten, Video- und Live-Scouting oder Beratergesprächen. Ich trete mit Vorschlägen an das Trainerteam heran und wir sprechen gemeinsam über Kandidaten", so Nergiz. "Hinzu kommt natürlich, dass uns sehr viele Spieler von extern angeboten werden: Und bevor das bei 'Pele' landet, kommt es bei mir auf den Tisch, um ihm massenweise Arbeit abzunehmen." Klingt nach arbeitsreichen Wochen, die dem Kaderplaner nun bevorstehen.