"Absolut enttäuschend": Krämer wird nach Pleite deutlich

Was für ein schwacher Auftritt des KFC Uerdingen zum Start des neuen Jahres: Mit 0:3 unterlagen die Krefelder am Sonntag den Würzburger Kickers und präsentierten sich dabei alles andere als aufstiegsreif. Entsprechend deutlich wurden die Beteiligten nach Spielende, zudem standen die Trainingsbedingungen in der Kritik.

"Das kann kein Mensch erklären"

Als Trainer Stefan Krämer im Anschluss an die herbe Pleite zur Pressekonferenz kam, versuchte er erst gar nicht, nach Ausreden für den schwachen Auftritt seiner Mannschaft zu suchen: "Eine absolut enttäuschende Leistung – da müssen wir nicht drumherum reden." Bereits nach 65 Minuten war die Partie nach Toren von Bachmann (35.), Gnaase (58.) und Baumann (65.) zugunsten der Kickers entscheiden. "In der Winterpause waren wir in jeder Trainingseinheit und in jedem Testspiel griffiger und galliger als heute. Das kann kein Mensch erklären", war Krämer sichtlich angefressen und sprach die Defizite seiner Mannschaft offen an: "Das war alles viel zu langsam und schwerfällig. Als würden sie einen Rucksack voller Blei mitschleppen."

Dass einige Spieler mal einen schwächeren Tag erwischen, komme vor. "Doch heute haben acht, neun Spieler einen schlechten Tag gehabt", monierte der KFC-Coach und kündigte an: "Wir müssen in die Diskussion gehen und klären, wie wie so etwas geballt auftreten kann." Hinten anfällig und vorne harmlos – so lässt sich der Auftritt des Aufsteigers wohl am besten zusammenfassen. Auch Krämer fand: "Wir standen total neben uns und haben hochverdient verloren." So könne man sich nicht präsentieren, wenn man aufsteigen wolle, machte Krämer klar.

Auch Kapitän Christopher Schorch fand in der "RevierSport" deutliche Worte: "Wenn du die Zweikämpfe nicht annimmst, wenn du die Laufbereitschaft nicht hast und die Eier nicht hast, einen Ball festzumachen, dann wird es schwer." Angesichts der schwachen Leistung müsse man sich bei den Fans entschuldigen, sagte Schorch und hatte Verständnis für die "absolut berichtigten" Pfiffe, die bereits nach dem 0:1 durch die Arena schallten.

Trainingsbedingungen in der Kritik

Auf Kritik stießen derweil die schlechten Trainingsbedingungen. So konnte der KFC am Samstag nicht trainieren, weil die Stadt Krefeld sämtlich Plätze aufgrund der Witterungsbedingungen gesperrt hatte. Auch im Duisburger Stadion konnte das Abschlusstraining aufgrund einer Parallelveranstaltung nicht stattfinden. "Alle reden von einem Team und einem Ziel. Aber viel sehe ich nicht, was die Stadt für uns macht. Das muss man mal ganz klar sagen. Was machen die denn für uns?", ließ Schorch seinem Frust über die Trainingsbedingungen freien Lauf. "Wir dürfen nicht im Stadion trainieren, dürfen auf keinen Platz, müssen auf irgendeinen Kunstrasenplatz. Es wäre schön, wenn uns die Stadt mal unterstützen würde." Als Ausrede für die Niederlage wollte Krämer die Trainingsbedingungen aber nicht gelten lassen. "Das wäre ein ganz billiges Alibi."

Nach der zweiten Niederlage in Folge bei 0:7-Toren hat der KFC den Relegationsplatz vorerst an den Halleschen FC verloren. Beim Auswärtsspiel in Meppen am kommenden Samstag wird sich der Aufsteiger deutlich steigern müssen, um in die Erfolgsspur zurückkehren zu können: "Wir haben jetzt noch 17 Spiele vor uns. Wir haben die Chance, in die 2. Liga aufzusteigen. Und das bei 38 verdammt schweren Auswärtsspielen. Viele vergessen das", gab Schorch die Richtung vor.

   
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