"Absolut besonders": Energie feiert Sebald – Sorgen um Bethke

Erstmal seit 2013 steht Energie Cottbus in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Dass es nach acht gescheiteten Anläufen in den letzten Jahren nun geklappt hat, war vor allem Ersatzkeeper Alexander Sebald zu verdanken, der mit einem gehaltenen Elfmeter zum Helden wurde. Sorgen gibt es dagegen um Stammtorhüter Elias Bethke.

"Harte Woche" für Sebald

Für gewöhnlich ist Sebald beim FCE die Nummer zwei hinter Elias Bethke. Doch weil sich der Stammkeeper beim Aufwärmen verletzte, musste der 29-Jährige erstmals seit Februar 2024 wieder in  einem Pflichtspiel außerhalb des Landespokals ran. "Es war ein Kaltstart, wie man so schön sagt", gab er am "Sky"-Mikrofon zu Protokoll. "Und dann kommt heute alles zusammen nach einer harten Woche für mich mit einem Todesfall in der Familie. Deswegen freut es mich halt umso mehr, dass ich der Mannschaft mit meiner Leistung helfen konnte." Nicht nur beim Elfmeter in der 42. Minute, als er einen Schuss von Tomiak aus der Ecke fischte, sondern auch bei weiteren Szenen stellte Sebald sein Können unter Beweis und wurde daher zum "Man of the Match" gewählt.

Einer der ersten Gratulanten war Bethke. "Eli und ich, das ist eine besondere Verbindung. Ich würde schon fast sagen, dass wir wie Brüder sind. Er hat einfach gesagt, dass ich mir das verdient habe." Generell sei das Torwartteam bei Energie "einmalig im deutschen Fußball", so Sebald, der direkt nach dem Spiel erstmal "runterkommen" müsse. Was am Abend in Cottbus noch geht? "Da müssen sie Partykapitäne fragen, die schon am üben sind. Dann geht es los." Sebald selbst wurde anschließend mit Sprechhören gefeiert und zu den Fans in die Kurve gebeten, wo er den Vorsänger gab.

"Mehr denn je das Quäntchen gehabt"

Für Trainer Claus-Dieter Wollitz war Sebald an diesem Abend der "Mann der tausend Hände". Anerkennend hielt er fest: "Er hat sich das verdient, weil er vom ersten Tag eine hohe Identifikation gezeigt hat und mit ein Grund ist, dass Bethke so ein guter Torwart geworden ist. Menschlich das höchste Regal." Auch zu Torschütze Cigerci fand der 60-Jährige lobende Worte: "Von zehn Versuchen bringt er den Ball aus dem Winkel eigentlich zehnmal nicht im Tor unter. Heute hat er es geschafft."

Cigerci selbst zeigte sich erstaunt darüber: "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich muss sagen, ich hatte ein gutes Gefühl vor dem Spiel. Ich habe an uns geglaubt. Und Gott sei Dank wurden wir belohnt." Im zweiten Durchgang musste Energie zwar mächtig zittern und hatte mehrfach Glück, dass der Ball nicht über die Linie ging – einmal musste Guwara sogar auf selbiger klären -, doch am Ende brachte Cottbus den Sieg mit viel Einsatz über die Zeit. "Wir haben gekämpft und mehr denn je das Quäntchen gehabt, um eine Rude weiterzukommen", so Wollitz, der aber nicht in Euphorie verfiel: "Ich weiß das schon richtig einzuordnen. Wir müssen uns weiter verbessern."

Fällt Bethke länger aus?

Getrübt wird die Party-Stimmung durch die Verletzte von Bethke. Wollitz befürchtet einen Muskelfaserriss, "vielleicht sogar mehr. Er hat auf jeden Fall Schmerzen im Oberschenkel, nachdem er im Rasen hängen geblieben war. Wir müssen abwarten". Am Montag soll sich im Rahmen einer MRT-Untersuchung klären, wie schwerwiegend die Verletzung ist. Sollte der 22-Jährige länger ausfallen, wird Energie wohl einen Ersatz verpflichten, wie Wollitz durchblicken ließ.

Doch wohl dem, der einen wie Sebald in der Hinterhand hat. "Ich hoffe, dass wir aus dem Tag, der absolut besonders ist für die ganze Region, Kraft mitnehmen können für die nächsten Spiele in der 3. Liga. Weil das ist eine harte Liga, und da geht der volle Fokus hin", richtete der Keeper den Blick bereits auf das Auswärtsspiel bei Hoffenheim II am kommenden Samstag.

   

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