Warum der Chemnitzer FC die Pokal-Überraschung verpasste

Eine neuerliche Pokalüberraschung von Seiten der Himmelblauen ist ausgeblieben, denn trotz leidenschaftlichem Kampf gelang es dem Drittligisten nicht, gegen den SV Werder Bremen einen ähnlichen Husarenstreich zu vollführen wie eine Runde zuvor gegen Mainz 05. Im Duell mit vor dem Tor äußerst effektiv zu Werke gehenden Werderanern unterlag der CFC durch Treffer von Fin Bartels (31.) und Franco di Santo (49.) mit 0:2. Über 10.000 Zuschauer im restlos ausverkauften Stadion an der Gellertstraße erlebten dennoch einen sehr unterhaltsamen Pokalabend und eine niemals aufsteckende Heimmannschaft.
Pfosten steht der Führung im Weg
Frech und mutig sollte das Auftreten des CFC sein, so zumindest die Forderung von Trainer Karsten Heine. Entsprechend forsch ging seine Mannschaft auch in die Partie. Mit Marco Kehl-Gómez schickte Heine zudem eben jenen Spieler von Beginn an auf das Feld, der gegen Mainz 05 schon zu überzeugen wusste und erneut erwies sich der Sommer-Neuzugang als Belebung für die Offensive. Im zentralen offensiven Mittelfeld stellte er einen stetigen Unruheherd dar und bediente seine Nebenleute mit guten Zuspielen, so auch Philip Türpitz, der nach Kehl-Gómez-Vorlage eine erste Torchance besaß. Sorgte diese Aktion noch für ein erstes kurzes Raunen auf den Zuschauerrängen, hätte kurz darauf schon der Torschrei auf den Lippen der CFC-Fans liegen können. Allerdings verhinderte das Aluminium den nicht unverdienten Führungstreffer für den CFC. Nach schönem Flankenlauf von Dan-Patrick Poggenberg tanzte Anton Fink seinen Gegenspieler perfekt aus und visierte mustergültig die linke untere Ecke an. Einzig der Innenpfosten stand dem Torerfolg der Himmelblauen im Weg (29.). "Wir haben unseren Teil zu einem guten Spiel beigetragen, denn Reagy Ofosu und Anton Fink hätten früh die Führung machen können. Wenn man solche Chancen nicht verwertet und gegen einen Erstligisten in Rückstand gerät, wird es verdammt schwer", kommentierte Karsten Heine die ausgelassenen Torgelegenheiten des ersten Durchgangs.
Effektivität vor dem Tor sorgt für den Unterschied
Besser als der CFC machte es das Bundesliga-Schlusslicht Werder Bremen, welches praktisch mit der ersten Annäherung an das Pentke-Gehäuse zum 1:0 kam. Spätestens durch Finks´ Pfostenschuss schien Bremen erwacht zu sein und bemühte sich entsprechend, der eigenen Favoritenrolle gerecht zu werden. Eine kurze Tempoverschärfung und ein sehenswerter Angriff, den Fin Bartels mustergültig abschloss, und schon lag der Bundesligist in Führung (31.). Um eventuell aufkeimender Hoffnung auf ein Weiterkommen vorzubeugen, legte Franco di Santo kurz nach der Pause nach (49.). Chemnitz wirkte zwar bemüht, doch wie schon zuletzt in der Liga fehlte die nötige Durchschlagskraft. Anton Fink, vor dem gegnerischen Tor immer für einen Treffer gut, musste weit zurückgezogen oftmals in die Rolle des Ballverteilers schlüpfen, anstatt vor dem Tor auf die passende Gelegenheit lauern zu können. Angriffe in Richtung Werder-Tor wurden demnach seltener, sodass lediglich Marco Kehl-Gómez und Sebastian Glasner noch nennenswerte Chancen besaßen. Letztgenannter, scheiterte jedoch aus Nahdistanz knapp, sodass schlussendlich die erhoffte Pokalsensation ausblieb. Der SV Werder Bremen spielte seine Klasse aus, kam verdient weiter und für den CFC liegt indes der Fokus einzig und allein auf der Rückkehr in die Erfolgsspur in Liga drei, wie auch Karsten Heine bekräftigte: "Nach der Niederlage gegen Bremen gilt es sich wieder auf den Alltag und das nächste Spiel in Wehen Wiesbaden zu konzentrieren."
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