"Müssen den Sieg teuer bezahlen": Gedämpfter Jubel bei den Löwen

Trotz Unterzahl und einer elfminütigen Nachspielzeit ging 1860 München beim Derby in Ingolstadt als Sieger vom Platz und sicherte sich damit den vierten Sieg in Folge – muss diesen allerdings "teuer bezahlen", wie Trainer Markus Kauczinski nach der Partie sagte. Gleich drei Spieler könnten die Löwen für das Hinrundenfinale verloren haben.

"Der Fuß war normal hoch, der Kopf war zu tief"

Groß war er, der Jubel beim TSV 1860, als Schiedsrichter Florian Lechner die Partie nach elfminütiger Nachspielzeit abgepfiffen hatte. Die Löwen mussten diese – und die letzten 20 Minuten der regulären Spielzeit – in Unterzahl bestreiten, nachdem der bereits verwarnte Kevin Volland in Minute 68 die gelb-rote Karte gesehen hatte. Was war passiert? Beim Versuch, eine Flanke im Strafraum anzunehmen, traf er FCI-Verteidiger Scholz am Kopf, den er allerdings recht weit unten hatte. "Der Fuß war normal hoch, der Kopf war zu tief", analysierte Kauczinski bei "MagentaSport" und meinte: "Er muss es auch pfeifen, aber das ist auf gar keinen Fall eine gelbe Karte, denn es war keine Absicht." Zumal sich Volland bei der Aktion verletzte und anschließend vom Platz musste.

Der 33-Jährige war nicht der einzige Löwen-Spieler, der vorzeitig ausschied: Auch Sigurd Haugen konnte nach 81 Minuten nicht mehr weitermachen, nachdem er heftig mit FCI-Keeper Kai Eisele zusammengeprallt war und eine blutende Platzwunde davongetragen hatte. "Er hat einen halben Zahn verloren und ist auf dem Weg ins Krankenhaus", berichtete der Löwen-Coach. Ob der Norweger für das Hinrunden-Finale gegen den SC Verl am nächsten Samstag zur Verfügung stehen wird, ist noch offen. Womöglich hat der Angreifer auch eine Gehirnerschütterung erlitten. Sicher ausfallen wird neben dem gelb-rot gesperrten Volland ("Sein Knie war dick") zudem auch Simon Voet, der zum fünften Mal Gelb gesehen hat.

"Spielerisch und kämpferisch unser bestes Spiel"

Abgesehen von den Verletzungen und Sperren gab es aber viel Grund zum Jubeln bei den Löwen. "Es war eine mega Leistung, das mussten wir feiern. Wir haben spielerisch und kämpferisch unser bestes Spiel gemacht", lobte Kauczinski seine Mannschaft, die "totale Mentalität" gezeigt und daher einen "verdienten Sieg" gefeiert habe. Matchwinner beim vierten Sieg in Folge war Patrick Hobsch, der erst das 1:1 durch Haugen vorbereitete (42.) und dann das 2:1 selbst erzielte (59.). "Auf solche Momente warte ich natürlich. Kevin macht das überragend. Für einen Stürmer ist das einfach geil. Du kannst direkt in den Ball reingehen, der Verteidiger steht schon", lobte er den Vorlagengeber. Insgesamt sei es ein "verrückter Tag und ein verrücktes Spiel" gewesen.

"Wir sind überglücklich, dass wir das Ding so gut wegverteidigt haben. Bis auf eine Möglichkeit haben wir eigentlich nichts zugelassen, was so richtig zwingend war", so Hobsch, der nun einem "richtig geilen Spiel" am kommenden Spieltag gegen Verl entgegenblickt. Traumhaft schön sei der Fußball in den letzten Wochen zwar nicht gewesen, "aber wir fahren Ergebnisse ein und bringen unheimlich viel Energie auf den Platz. Das ist das, worauf es in der 3. Liga ankommt". Pflichtsiege gebe es nicht, "dafür ist die Leistungsdichte einfach zu eng", erklärt Hobsch. In der Tabelle sind die Löwen inzwischen wieder bis auf Platz 7 vorgerückt und haben nur noch drei Punkte Rückstand auf den Relegationsrang. Können sie oben dranbleiben? Hobsch wollte sich diesbezüglich nichts entlocken lassen, meinte aber: "Am Ende stehen die Mannschaften oben, die konstant punkten." 1860 will dazugehören, blickt nun aber erstmal einem "geilen Spiel" gegen Verl entgegen.

   

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