Boyd: "Als würde man seiner eigenen Beerdigung zuschauen"

Rund um das Derby am Sonntag (13:30 Uhr) zwischen dem SV Waldhof Mannheim und dem 1. FC Saarbrücken gibt es einige Themen. Da wäre der Abschied von Terrence Boyd, die Tabellensituation und natürlich der noch nicht geglückte Trainerwechsel bei den Saarländern.

"… dann müssen wir nochmal reden"

Mit dem SV Waldhof Mannheim geht Terrence Boyd in sein viertes Derby gegen den 1. FC Saarbrücken – und sein letztes. Unter der Woche gab der 34-Jährige das Ende seiner aktiven Karriere als Fußballer bekannt. Daher ist die Zielsetzung für das Duell am Sonntag klarer denn je: "Ich will ein Erfolgserlebnis feiern", sagte der Stürmer im Mediengespräch vor der Partie.

Mit ein paar Tagen Abstand blickte Terrence Boyd mit gemischten Gefühlen auf seinen Abschied zurück: "Es ist, als würde man seiner eigenen Beerdigung zuschauen." Und trotzdem sei die Entscheidung für ihn absolut richtig gewesen. Die Rückmeldungen waren sehr positiv: "Die Mannschaft ist froh, dass sie mich nicht mehr durchschleppen muss“, sagte er mit einem Schmunzeln. Ein kleines Hintertürchen ließ der Stürmer jedoch offen: "Wenn ich in dieser Saison 20 Tore schießen sollte, dann müssen wir nochmal reden – aber das wird nicht passieren."

"Es kann morgen vorbei sein"

Zumindest ist Boyd auf einem guten Weg zu dieser Marke. In den vergangenen drei Partien erzielte der gebürtige Bremer vier Treffer. Darunter das Siegtor zuletzt gegen den 1. FC Schweinfurt. Warum es plötzlich läuft: "Es ist ganz komisch. Aber die Entscheidung fiel für mich ja schon vor einem Monat – und das hängt schon mit den Toren zusammen. Ich bin entspannter. Ich weiß, es ist das letzte Mal und es kann morgen vorbei sein, wenn ich mich schwer verletze."

Dass der ehemalige Lautrer auch gegen Saarbrücken starten wird, gilt als sehr wahrscheinlich. Gerade das Zusammenspiel mit Kennedy Okpala hob Cheftrainer Luc Holtz hervor: "Okpala kann von ihm auch etwas lernen." Sechs Tore und drei Vorlagen aus 16 Partien in der 3. Liga – "er könnte sogar der Top-Scorer sein, wenn er vor dem Tor noch etwas kaltschnäuziger ist", so Holtz. Dennoch: Sollte Okpala diese Form beibehalten, könnte ein Wechsel im Sommer anstehen. Dass bereits präventiv im Winter darauf reagiert wird, sieht Holtz als nicht notwendig: "Bis Boyd aufhört, ist es ja auch noch ein bisschen."

Lohkemper fehlt weiterhin

Mit Aufstiegsambitionen in die Saison gestartet, steckt der 1. FC Saarbrücken derzeit im Abstiegskampf. Der Trainerwechsel hat – zumindest ergebnistechnisch – noch keine Wirkung gezeigt. Allerdings, so betont Trainer Holtz: "Gegen Essen waren sie nicht die schlechtere Mannschaft. Ihnen hat etwas das Glück gefehlt. Ein neuer Trainer bedeutet immer neue Motivation und neue Ideen. Sie warten seit neun Partien auf einen Sieg, das wird alles mitspielen. Nichtsdestotrotz müssen wir uns auf uns fokussieren."

Heißt konkret: "Den Fakt, dass es ein Derby ist, und die Tabelle ausblenden. Wir dürfen motiviert sein, aber nicht übermotiviert." Zudem gelte es, "klarer mit dem Ball zu spielen und gegen den Ball besser zu werden". Personell muss Holtz weiter auf die Langzeitverletzten Jascha Brandt, Maximilian Thalhammer und Rico Benatelli verzichten. Neu hinzu kommt Arianit Ferati, den eine Muskelverletzung außer Gefecht setzt. Auch bei Felix Lohkemper wurde zunächst eine Muskelblessur vermutet – "es ist jedoch etwas Nervliches. Das wird ein bisschen dauern", so Holtz.

   

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