Nach RWE-Spiel: Vierter Offizieller von Becher am Kopf getroffen
Zwischenfall nach dem Spiel zwischen Rot-Weiss Essen und Energie Cottbus (2:3) am Sonntagabend: Der Vierte Offizielle ist von einem leeren Getränkebecher am Kopf getroffen worden. RWE droht nun eine hohe Geldstrafe.
Becherwerfer droht Anzeige
Schiedsrichter Martin Wilke hatte die Partie gerade abgepfiffen, als die Emotionen auf dem Platz und den Rängen teilweise überkochten. Vorausgegangen war ein nicht gegebener Freistoß für RWE kurz vor dem Strafraum, nachdem Janik Hofmann von Anderson Lucoqui derart rüde zu Fall gebracht worden war, dass er den Platz anschließend nur von Betreuern gestützt verlassen konnte. Den ausgebliebenen Pfiff nahm ein Zuschauer auf der Haupttribüne zum Anlass, einen Becher in Richtung des Spielfelds zu werfen. Mit diesem traf er den Vierten Offiziellen am Kopf, wie DFB-Schiedsrichter-Sprecher Alexander Feuerherdt gegenüber der "WAZ" bestätigte.
"Wir können bestätigen, dass nach dem Abpfiff des Spiels der Vierte Offizielle, Lennart Kernchen, von einem leeren Plastikbecher, der in seinem Rücken auf ihn zuflog, am Kopf getroffen wurde", so Feuerherdt. Der Vorfall sei im Spielbericht vermerkt worden, darüber hinaus sei auch die Polizei unmittelbar tätig geworden. Sollte der Becherwerfer ermittelt werden, droht ihm neben einer Anzeige wegen Körperverletzung auch ein Stadionverbot. Darüber hinaus muss er damit rechnen, von RWE mit Blick auf die zu erwartende Geldstrafe des DFB in Regress genommen zu werden.
Rudelbildung nach Abpfiff
Dass es den Freistoß zuvor hätte geben müssen, stand für Trainer Uwe Koschinat indes außer Frage: "Der Cottbuser Spieler riskiert alles, um in der Situation den Ball zu blocken, aber er trifft ausschließlich die Beine. Es war schon der ganz klare Versuch, in die Beine des Spielers reinzugehen. Da hätte ich dann erwartet, dass gepfiffen wird."
Das sah auch liga3-online.de-Experte Babak Rafati so: "Das ist ein rücksichtsloser Einsatz, für den es einen Freistoß sowie die gelbe Karte gegen den Verteidiger hätte geben müssen. Eine Fehlentscheidung, weiterspielen zu lassen und das Vergehen nicht entsprechend zu ahnden." Anschließend kam es zudem noch zu einer Rudelbildung zwischen mehreren Spielern beider Vereine, die aber schnell wieder aufgelöst werden konnte. Der Becherwurf wird dagegen noch ein Nachspiel haben.