"Geld geht durch Dummheit in Rauch auf": Pyrodebatte bei Energie
115.550 Euro! Diese Summe musste Energie Cottbus in der vergangenen Saison an Strafzahlungen wegen Fan-Vergehen an den DFB zahlen. Viel Geld für die klammen Lausitzer, was Kassenprüfer Lutz Seidel bei der Mitgliederversammlung am vergangenen Freitag zum Anlass nahm, um eine Pyrodebatte zu entflammen.
"Bloß, damit einige Fans sich selbst verwirklichen müssen"
Zwar stehen die Zahlen noch nicht final fest, doch nach Lage der Dinge hat Energie Cottbus in der vergangenen Saison einen fünfstelligen Gewinn erwirtschaftet. Angesichts der Tatsache, dass Klubs wie Waldhof Mannheim jedes Jahr tiefrote Zahlen schreiben, ist das fraglos ein gutes Ergebnis. Aber: Ohne die Strafzahlungen an den DFB wäre ein sechsstelliger Gewinn möglich gewesen. Allein in der letzten Saison musste der FCE 115.550 Euro an den DFB zahlen, der Großteil ging für das Abbrennen von Pyrotechnik drauf.
Sehr zum Ärger von Kassenprüfer Lutz Seidel: "Wir kämpfen um jeden Cent. Bloß, damit einige Fans sich selbst verwirklichen müssen und Pyro abbrennen", schimpfte dieser laut der "Lausitzer Rundschau" bei der Mitgliederversammlung am vergangenen Freitag. Und weiter: "Wenn unser Geld in Rauch aufgeht durch Dummheit, dann stimmt irgendetwas nicht. Es muss doch mal kapiert werden, dass unser Verein nicht auf Rosen gebettet ist."
Wollitz für "überschaubare" Pyro
Seidel appellierte, "diese vereinsschädigenden Vorfälle zu unterlassen" und schlug vor: "Wenn sie Feuerwerk machen wollen, dann sollen sie es zu Hause auf ihrem Privatgrundstück machen." Trainer Claus-Dieter Wollitz positionierte sich indes nicht als Pyro-Gegner – im Gegenteil: "Überschaubare Pyro finde ich gar nicht so schlecht. Es muss ja nicht gerade in dieser Größenordnung sein." Ob die Worte von Seidel und Wollitz bei den Fans Gehör finden?