Abwärtstrend beim FCS: Was für und gegen Schwartz spricht

Seit fünf Spielen sieglos, zuletzt zweimal in Folge verloren und in der Tabelle nur noch auf Platz 7: Der 1. FC Saarbrücken befindet sich im Abwärtstrend. Längst ist Trainer Alois Schwartz bei vielen Fans angezählt. liga3-online.de analysiert, was für und gegen den 58-Jährigen spricht.

Was für Schwartz spricht

Erprobt in Krisen: Negativserien sind für den 1. FC Saarbrücken in den letzten Jahren nichts neues, auch Schwartz hat mit dem FCS seit Ende April schon einige Tiefpunkte erlebt, die Saarländer aber stets wieder in die Spur gebracht. Im Mai führte der 58-Jährige die Blau-Schwarzen trotz der Landespokal-Pleite in Homburg und einer 2:4-Niederlage in Aachen noch in die Relegation, auf den schwachen Saisonstart mit nur einem Sieg aus den ersten drei Spielen folgten vier Siege in Serie – und das trotz einer holprigen Vorbereitung samt schleppender Kaderplanung.

Ungewisse Zukunft des Vereins: Auch, wenn es komisch klingt: Aber die ungewisse Zukunft des Vereins, der sich nach einer durch die Mitglieder beschlossenen Satzungsänderung hinter den Kulissen komplett neu aufstellen wird, spielt Schwartz – zumindest was seine eigene Zukunft angeht – in die Karten. Es gilt als unwahrscheinlich, dass Präsident Hartmut Ostermann in den letzten Wochen seiner Amtszeit einen Trainerwechsel vornehmen wird, würde er der künftigen Vereinsführung damit doch eine große Baustelle hinterlassen. Nicht zuletzt aus finanzieller Hinsicht, schließlich ist auch die wirtschaftliche Zukunft des FCS noch offen, da nicht klar ist, ob Ostermann weiterhin als Geldgeber zur Verfügung stehen wird.

Verletzungspech: Dass die Saison bisher überaus schwankend verläuft, liegt auch an einem Aspekt, für den Schwartz nichts kann: das Verletzungspech. Vor allem zu Beginn der Spielzeit hatten die Saarländer mit großen Personalsorgen zu kämpfen. Inzwischen hat sich das Lazarett zwar verkleinert, umfasst aber immer noch Spieler wie Niko Bretschneider, Patrick Sontheimer, Sebastian Vasiliadis und Amine Naïfi, die eigentlich gesetzt wären. Angesichts dieser Tatsache wäre es fair, Schwartz noch ein wenig Zeit zu geben. Auch, um die Last-Minute-Neuzugänge als Reaktion auf die Verletzungen noch besser zu integrieren.

 

Was gegen Schwartz spricht

Keine defensive Stabilität mehr: Schwartz stand bisher für seine defensive Organisation. Aktuell fehlen aber die gewohnten Sicherheiten: Sieben Gegentore in den letzten drei Spielen stehen im Kontrast zu durchschnittlich 1,2 Gegentoren pro Spiel in den neun Partien zuvor. Besonders bei der 2:4-Niederlage gegen Verl präsentierte sich die Abwehr desolat, auch gegen Ingolstadt (1:2) zeigten sich in der ersten Halbzeit deutliche Schwächen, nachdem der FCS nahtlos an den schwachen Auftritt gegen Verl angeknüpft hatte.

Kopfproblem: Es ist unübersehbar, dass die Spieler im Kopf nicht frei sind. Auch Schwartz selbst hat das bereits erkannt. Als Grund dafür nannte er vor allem die unklare Zukunft des Vereins nach der Satzungsänderung: "Wenn du täglich Schlagzeilen wie 'Pulverfass Saarbrücken', 'Wie geht es weiter?', 'Lizenz in Gefahr' liest, ist das mit Sicherheit nicht hilfreich." Einen Weg, wie die Blockade in den Köpfen der Spieler gelöst werden kann, hat der 58-Jährige bislang nicht gefunden. Viele Klubs setzen in solchen Fällen auf einen neuen Impuls.

Umstellungen greifen nicht: Wie kommt der FCS zurück in die Spur? Eine Antwort darauf konnte Schwartz zuletzt nicht liefern. Der 58-Jährige gibt sich zwar stets kämpferisch und zuversichtlich, die Wende einleiten zu können. Aber wie das konkret gelingen soll, blieb offen. Gegen Ingolstadt hatte es der FCS-Coach mit der Umstellung auf eine Viererkette versucht, was jedoch scheiterte und zur Pause korrigiert wurde. Auch einige personelle Umstellungen gingen in den letzten Wochen nicht auf. Etwa Kasim Rabihic stärker in die Offensive einzubinden.

 

Fazit

Alois Schwartz hat bewiesen, dass er Krisen meistern kann – doch aktuell belastet die unklare Vereinszukunft die Mannschaft schwer. Die jüngsten Ergebnisse machen deutlich, dass sowohl die Defensive als auch die Köpfe der Spieler momentan nicht funktionieren. Schwartz braucht nun eine klare Strategie, um die Blockaden zu lösen und sein Team wieder in die Spur zu bringen. Gelingt ihm das, könnte der FCS die Wende schaffen – andernfalls droht der Verein den dringend benötigten Impuls von außen suchen zu müssen.

   

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