Klage der Stadt: Ex-Drittligist Türkgücü droht das endgültige Aus

Die Negativschlagzeilen rund um Ex-Drittligist Türkgügü München reißen nicht ab. Nachdem der Klub in der vergangenen Woche wegen nicht geleisteter Zahlungen an den Bayerischen Landes-Sportverband kurzzeitig vom Spielbetrieb ausgeschlossen worden war, droht Türkgücü nun das endgültige Aus.
Rund 112.000 Euro
Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, hat die Stadt München den Klub wegen ausstehender Stadionmieten verklagt – bereits am 1. August. Die geforderte Summe beläuft sich demnach auf rund 104.000 Euro, ist durch Gebühren und Zinsen inzwischen aber auf rund 112.000 Euro angewachsen. Nachdem der Verein auf mehrere Mahnungen nicht reagiert hatte, wurde am 6. Oktober ein Versäumnisurteil erlassen – zugunsten der Stadt.
Sollte Türkgücü keinen Einspruch einlegen, wird die Forderung in den kommenden Tagen rechtskräftig. Wird sie dann nicht beglichen, würde dies das endgültige Aus bedeuten. Dann müssten die Münchner in der untersten Liga – der C-Klasse – neu starten. Weder Türkgücü München noch das Referat für Bildung und Sport der Stadt wollten sich zum laufenden Verfahren gegenüber der "SZ" äußern.
Weitere offene Posten
Finanzielle Engpässe sind für Türkgücü derweil nichts Neues. Nach der Insolvenz der Türkgücü GmbH im Jahr 2021 und dem Ausschluss aus der 3. Liga startete der Klub unter Präsident Taskin Akkay in der Regionalliga neu. Schon damals galt das Grünwalder Stadion als teure Notlösung – eigentlich wollte der Verein nach Fürstenfeldbruck ausweichen, doch dort scheiterte ein Umzug an den behördlichen Auflagen.
Auch aus der Saison 2023/24 soll es laut "SZ" noch offene Posten geben – unter anderem eine Pauschale für die Nutzung der Flutlichtanlage im Grünwalder Stadion. Neben der Klage der Stadt München stehen nach Angaben der Zeitung zudem beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV) sowie bei der Berufsgenossenschaft Zahlungen aus. Die Rückstände beim BFV sollen sich auf rund 10.000 Euro belaufen.
Letzter der Bayernliga Süd
Erst vor einer Woche war Türkgücü zudem vom Spielbetrieb ausgeschlossen worden, weil der Verein beim Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV) die Mitgliedsbeiträge zu spät überwiesen hatte – die Spieler waren dadurch nicht unfallversichert. Erst mit Verspätung wurden die Zahlungen geleistet.
Sportlich läuft es für Türkgücü ebenfalls nicht, belegt der Klub nach dem Abstieg in die fünftklassige Bayernliga Süd mit nur sieben Punkten aus elf Partien doch den letzten Rang. Und es scheint, als wäre das Ende der Negativspirale des einst ambitionierten Drittligisten, der 1860 München den Rang als Nummer 2 in der Stadt ablaufen wollte, noch lange nicht erreicht. Dabei hatte Vorstand Serdar Yilmaz noch vor einigen Tagen betont: "Wir sind nicht tot." Die Realität sieht aber offenbar anders aus.