"Weißt nicht mehr, was du sagen sollst": Muzzicato resigniert

Wieder gut mitgehalten, aber wieder kurz vor Schluss als Verlierer vom Platz gegangen: Beim 0:1 gegen Ingolstadt kassierte Alemannia Aachen erneut eine Last-Minute-Pleite und damit die fünfte Niederlage im sechsten Heimspiel. Trainer Benedetto Muzzicato war nach Spielende resigniert.
"Konsequenz hat gefehlt"
In der 83. Minute hätte das Pendel mal zugunsten der Alemannia ausschlagen können, als Bahn nach einem Freistoß nur die Latte traf. Doch es lief mal wieder alles gegen die Schwarz-Gelben, die durch einen Lucky-Punch der Gäste in der Nachspielzeit mal wieder als Verlierer vom Platz gingen – zum dritten Mal in Folge und zum fünften Mal aus den letzten sieben Partien. Am heimischen Tivoli war es gar die fünfte Pleite im sechsten Spiel.
Den Grund dafür hatte Trainer Benedetto Muzzicato im Interview mit "MagentaSport" nach Spielende schnell gefunden: "Die Konsequenz, die uns im letzten Drittel wieder gefehlt hat, hat zur Niederlage geführt." Denn die Chancen waren durchaus vorhanden, doch im letzten Moment fehlte dann immer ein kleines Stück. "Wir haben zu oft gezögert und dann die falschen Entscheidungen getroffen." Das galt unter anderem für die Möglichkeit von Schroers nach 64 Minuten, als er frei vor FCI-Keeper Eisele stand, dann aber das Tempo rausnahm und vergab.
Aachen hat ein Kopfproblem
Eine Szene, die gezeigt hat: längst hat die Alemannia ein Kopfproblem. Das sah auch Muzzicato so: "Definitiv. Wenn du nicht konsequent bist und keine schnellen Entscheidungen triffst, reicht es in der 3. Liga nicht." Seine Ansprache nach Spielende sei daher auch etwas kürzer ausgefallen: "Bis auf zwei Partien waren wir eigentlich immer auf Augenhöhe mit dem Gegner oder sogar besser – und das ist mittlerweile auch in den Köpfen der Spieler. Dann weißt du auch nicht mehr, was du als Trainer sagen sollst. Denn ist ja immer meine Analyse und meine Stimme. Da brauchst du einen neuen Impuls." Wie dieser aussehen soll, ließ der 47-Jährige allerdings offen.
Alles an seinem Spielsystem will er zwar nicht hinterfragen, "aber wenn du aus elf Spielen sieben verlierst und dann auch noch siehst, wie du sie verlierst – oft in den letzten Minuten – dann passt natürlich einiges nicht. Uns fehlen sowohl hinten als auch vorne die paar Prozent, die wir immer wieder einfordern". Und so steht die Alemannia weiter unter dem Strich. Die nächste Chance, die Abstiegsplätze zu verlassen, gibt es am kommenden Freitag in Wiesbaden.