"Müssen ständig etwas gerade biegen": Koschinats Monolog

Nach dem Pokal-Aus in Oberhausen steht Rot-Weiss Essen am Samstag (16:30 Uhr) im Heimspiel gegen Viktoria Köln unter Druck. Im Vorfeld hat Trainer Uwe Koschinat erneut die fehlende Konstanz kritisiert und eine klare Entwicklung eingefordert.
"Erfordert wahnsinnig viel Energie"
Eigentlich sollte Uwe Koschinat zu Beginn der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag zunächst Auskunft zur Personalsituation geben. Doch bevor er darauf zu sprechen kam, setzte er zu einem gut fünfminütigen Monolog an: "Ich finde, dass in unserer jetzigen Situation erstmal eine Rückschau angebracht ist." Denn in dieser müsse man "sehr, sehr selbstkritisch sein", so der 54-Jährige. "Wir müssen sehr, sehr häufig davon reden, dass wir etwas gerade biegen müssen. Das erfordert wahnsinnig viel Energie, ist aber natürlich selbst verschuldet", sagte Koschinat.
Selbst in Spielen, "die wir eigentlich sehr, sehr ordentlich auf den Platz bringen, bleibt immer so ein Stück weit ein fader Beigeschmack". Der Coach bemängelt vor allem die mangelnde Kontinuität: "Wir haben in dieser Saison nicht so diese Leistungskontinuität, zum einen über 90 Minuten, zum anderen aber auch mal über zwei, drei Spiele nacheinander.“ Auf mehreren Positionen sei die Mannschaft "noch nicht in dieser maximal starken Verfassung der letzten Rückrunde".
Koschinat fordert mehr Kontinuität
Auch innerhalb der Mannschaftsteile sieht Koschinat noch Luft nach oben: "Wir haben es als Gruppe noch nicht so geschafft, in einzelnen Mannschaftsteilen diese totale Kontinuität hinzubekommen." Gerade im Hinblick auf die defensive Stabilität. Insgesamt sei das Team "einfach noch nicht so gefestigt, dass wir eine längere Strecke tatsächlich erfolgreich gehen können".
Positiv hob der 54-Jährige dagegen hervor, dass seine Mannschaft "bisher immer eine hervorragende Reaktion auf negative Ereignisse gezeigt" habe. Dennoch müsse der nächste Schritt folgen: "Deswegen wird das die vornehmste Aufgabe für uns sein: mehr Kontinuität, Leistung nicht nur über ein Spiel, sondern über mehrere nacheinander." Davon, Grundsätzlichkeiten in der Zusammenarbeit infrage zu stellen, sei er aber "noch ganz, ganz weit weg". Zumal sich die Mannschaft schon mehrmals zurückgekämpft habe.
Schultz und Mause fallen aus
Dennoch wird es im Heimspiel gegen Viktoria Köln am Samstag zwangsläufig zu Umstellungen kommen, da Kapitän Michael Schultz nach einer Bauchmuskelzerrung noch nicht wieder fit ist und auch Jannik Mause wegen muskulärer Probleme nicht zur Verfügung steht. Als Ersatz für die Position in der Sturmspitze kommen Marken Janssen oder Ramien Safi infrage. Während auch Klaus Gjasula (Rot-Sperre) und Niko Schulte-Kellinghaus weiterhin fehlen werden, kehrt Jaka Cuba Potocnik nach einer Muskelverletzung zurück, ist aber noch kein Kandidat für die erste Elf. Kaito Mizuta sprach Koschinat dagegen eine Startelf-Garantie aus.
Mit der Viktoria warte indes zwar ein "sehr anspruchsvoller Gegner", gleichwohl "haben wir in Heimspielen zuletzt immer hervorragende Leistungen gezeigt und das Publikum auch sehr, sehr schnell wieder auf unserer Seite gehabt", spielte Koschinat auf die Siege gegen Hoffenheim II und Rostock an. Gelingt das auch am Samstag? Ansonsten könnte die Stimmung an der Hafenstraße kippen, auch für Koschinat selbst dürfte es dann unruhiger werden.