"Kein Amt, das ich wahrnehmen werde": Tritt Ostermann ab?

Er wird als historischer Tag in die Vereinsgeschichte des 1. FC Saarbrücken eingehen, dieser 11. Oktober. Mit dem deutlichen Votum für eine Satzungsänderung haben die Mitglieder des 1. FC Saarbrücken eine strukturelle Neuausrichtung des Vereins beschlossen, die womöglich ohne Präsident Hartmut Ostermann vonstatten gehen könnte. 

Auch Kandidatur für Aufsichtsrat derzeit kein Thema

Seit 25 Jahren steht Ostermann dem FCS als Präsident vor, durch die nun beschlossene Satzungsänderung wird er künftig aber nur noch repräsentative Aufgaben haben. "Auf der einen Seite ist das Amt gekürzt, auf der anderen Seite mit viel mehr Arbeit versehen worden. Das heißt, Sie können den ganzen Tag unterwegs sein, neue Sponsoren begrüßen und verabschieden. Bei jeder Veranstaltung, die irgendwas mit dem Verein zu tun hat, müssen Sie da sein. Das ist zeitlich überhaupt nicht zu schaffen", sagte Ostermann dem "SR" und betonte: "Das ist kein Amt, das ich wahrnehmen werde."

Auch eine Kandidatur für den Aufsichtsrat, der künftig mehr Befugnisse erhalten soll, plant der 73-Jährige derzeit ebenfalls nicht: "Mit dem jetzigen Aufsichtsrat in dieser Konstellation würde ich keine weitere Funktion wahrnehmen", so Ostermann. Bei einer anderen Zusammensetzung halte er sich eine Bewerbung für den Aufsichtsrat offen, heißt es. Offen ist noch, ob Ostermann dem Klub mit seiner "Victor’s Group" als Hauptsponsor erhalten bleibt: "Das entscheidet die Geschäftsleitung." Zumindest kurzfristig erwägt Ostermann keinen Abschied. Sollte es eines Tages dazu kommen, wäre das ein ziemlicher Kahlschlag für die Saarländer, investiert der 73-Jährige jedes Jahr doch rund sechs Millionen Euro in den Klub, wie die "Bild" schreibt.

Ausgliederung vom Tisch?

Als Gegenentwurf zur Kampagne der Fans hatte das Präsidium zuletzt die Ausgliederung der Profiabteilung in eine GmbH und Co. KGaA angestrebt. Darüber sollte auf einer weiteren, bisher aber noch nicht terminierten außerordentlichen Mitgliederversammlung abgestimmt werden. Ob es nun aber noch dazu kommen wird, scheint offen. "Die Ausgliederung würde ein ähnliches Stimmenergebnis bringen. Da muss man sich keine Illusionen machen", so Ostermann. Schließlich hatte sich die Fan-Initiative klar gegen eine Ausgliederung ausgesprochen. Und angesichts des deutlichen Votums am Samstag erscheint es in der Tat wenig realistisch, dass die Mitglieder dem Vorhaben des Präsidiums nun zustimmen werden.

Die am Samstag beschlossene Satzungsänderung soll nun beim Vereinsregister eingetragen werden, sodass bei der nächsten ordentlichen Mitgliederversammlung, die voraussichtlich Ende des Jahres stattfinden soll, bereits nach der neuen Satzung gewählt wird. Das betrifft dann zunächst den Aufsichtsrat, der künftig aus sieben Personen bestehen soll. Bis dahin dürfte auch feststehen, was aus Ostermann wird. Sollte der 73-Jährige nicht mehr antreten, müsste ein neuer Präsident gewählt werden – ebenfalls direkt von den Mitgliedern.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button