"Große Schmerzen": RWE-Sorgen um Kapitän Michael Schultz

Es bleibt dabei: in Aue kann Rot-Weiss Essen einfach nicht gewinnen. Auch im neunten Anlauf gab es keinen Sieg, nach zweimaligem Rückstand aber immerhin einen Punkt, mit dem Trainer Uwe Koschinat auch leben konnte. Sorgen gibt es allerdings um Kapitän Michael Schultz.
"Auswechslung war alternativlos"
20 Minuten waren im Erzgebirgsstadion gespielt, als sich Schultz mit Schmerzen im Rippenbereich auf den Rasen setzte. Zunächst wollte er weitermachen und probierte es auch, musste aber sofort wieder abbrechen und sich auswechseln lassen. Wie schwerwiegend die Verletzung ist, konnte Trainer Uwe Koschinat auf der Pressekonferenz nach Spielende noch nicht abschätzen: "Er hat sehr frühzeitig große Schmerzen in der seitlichen Bauchmuskulatur empfunden, die von Minute zu Minute, vor allem in körperlichen Duellen, schlimmer wurden."
Daher sei die Auswechslung alternativlos gewesen. Kraulich kam für ihn in die Partie – und erzielte nur 15 Minuten später den Ausgleich, nachdem Aue über Guttau in Führung gegangen war (16.). Fast im direkten Gegenzug traf Guttau dann erneut (42.), doch auch hierauf hatte RWE über Obuz (65.) noch eine Antwort, sodass am Ende ein 2:2 stand.
Zweigeteiltes Fazit
Dieses sei aus Essener zweigeteilt zu interpretieren, sagte Koschinat. "Auf der einen Seite ist es mit Sicherheit so, dass du in Aue nach zweimaligem Rückstand sehr, sehr gut damit leben musst, unentschieden gespielt zu haben. Auf der anderen Seite haben wir eine sehr hohe Zahl an klaren Tormöglichkeiten gehabt, die mehr als diese zwei Tore ermöglicht hätten." Vorwerfen lassen müsse sich sein Team, in den ersten 25 Minuten Kompaktheit mit Lethargie verwechselt zu haben. "Das ist kein guter Ratgeber", meinte Koschinat, der es zudem als "dümmste Idee" bezeichnete, Guttau "permanent frei zum Schuss kommen zu lassen".
Was dem RWE-Coach zudem "massiv missfallen" habe, war die Tatsache, "dass wir auch im eigenen Ballbesitzspiel sehr, sehr langsam waren, mit sehr, sehr wenigen tiefen Läufen. Es hat schon sehr, sehr lange gedauert, bis wir uns ins Spiel reingekämpft hatten." Am Ende habe ein drittes Tor für RWE dann zwar "mehr in der Luft gelegen", gleichwohl hatte Aue nach dem 1:0 auch Möglichkeiten, auf 2:0 zu erhöhen. "Dann wäre es sehr schwer geworden."
"Das ist aller Ehren wert"
Unter dem Strich zeigte sich Essens Coach "überhaupt nicht traurig, einen Punkt aus Aue zu entführen. Das ist aller Ehren wert. Trotzdem brauchen wir über die komplette Spielzeit insgesamt eine stärkere Leistung, um tatsächlich dann auch mal einen Dreier hier auswärts in Aue mitzunehmen". In der Länderspielpause steht nun zunächst das Pokalspiel gegen Viertligist Oberhausen an, ehe es in zwei Wochen gegen Viktoria Köln geht. Ob Schultz im Duell gegen seinen Ex-Klub dabei sein kann?