Last-Minute-Sieg! SVWW verschärft die Löwen-Krise

Die Krise des TSV 1860 München verschärft sich. Am Sonntag unterlagen die Löwen spät mit 0:1 beim SV Wehen Wiesbaden und sind nun seit fünf Spielen sieglos. Der SVWW ging indes nach drei Remis in Folge mal wieder als Gewinner vom Platz.
Wiesbaden hat die Chancen
Wiesbadens Trainer Nils Döring wechselte seine erste Elf nach dem 0:0 bei Stuttgart II nur auf einer Position: Gillekens musste für Lewald raus. Bei 1860 München gab es zwei Änderungen gegenüber dem 2:2 gegen Köln: Volland sowie Lippmann mussten raus, dafür kamen Philipp und Haugen rein.
Die Taktik der Gäste wurde sofort deutlich: Sie liefen den Gegner früh an, um hohe Ballgewinnen zu erzwingen. Das Mittel ging gut auf, weil Wiesbaden sich nur selten kontrolliert aus der eigenen Hälfte befreien konnte. Und dennoch gehörte die erste Chance den Hausherren. Über Kaya und May gelang das Spielgerät zu Agrafiotis, der mit einem Schuss aus 16 Metern die Latte zittern ließ (13.). Zwar hatten die Löwen mehr Ballbesitz, aber im Sechzehner fehlten die zündenden Ideen, um gefährlich zu werden.
Dafür spielten es die Gastgeber insgesamt geradliniger. Nach der Balleroberung ging es flott nach vorne, doch einige Konter wurden nicht präzise genug ausgespielt. In der 29. Minute war dann aber die große Chance vorhanden zum 1:0. Allerdings scheiterte May mit einem Lupfer an Keeper Vollath. Zudem probierte es nur kurz darauf Johannsson aus der Distanz. Aber auch das konnte der Torhüter vereiteln. Von 1860 hingegen kam bis zur Pause nichts mehr, sie blieben harmlos.
Flotho ist spät zur Stelle
Nach der Halbzeit das gleiche Bild: Die Wiesbadener gaben den Ton an und kamen gefährlicher ins letzte Drittel. Diesmal verbuchte Agrafiotis die erste Gelegenheit. Der Offensivakteur traf nach einem hohen Ballgewinn jedoch nur das Außennetz (54.). Die Münchener blieben offensiv ohne den verletzten Volland total blass, weil ihnen im letzten Drittel nichts Kreatives einfiel. Zudem gingen sie beim Passspiel oftmals zu schludrig vor. Deswegen versuchten die Gäste es in der Schlussphase auch vermehrt mit langen Bällen. Allerdings wussten diese die SVWW-Defensive resolut zu verteidigen.
Die erste nennenswerte Chance gehörte dann Niederlechner mit einem Flachschuss aus der Distanz. Dieser aber flog knapp vorbei (77.). Nur kurz danach wehrte Stritzel einen Abschluss von Wolfram zur Ecke ab (79.). Absolute Top-Chancen blieben weiter Mangelware. Lediglich Flotho war nah dran am ersten Treffer. Sein Kopfball an Vollath vorbei klärte Christiansen allerdings noch vor der Linie (85.). Besser machte er es wenig später: Erst scheiterte Kaya, aber den Nachschuss vollendete Flotho zum 1:0. In der Schlussphase kamen dann auch die Löwen nochmal, doch erst wurde ein Niederlechner-Tor wegen Abseits zurückgepfiffen (90.+2), dann traf der Stürmer nur den Pfosten (90.+6).
So blieb es beim Heimsieg der Hessen, die nun seit fünf Spielen ungeschlagen sind und in der Tabelle auf Platz 6 klettern. Die Löwen hingegen warten nun schon seit fünf Partien auf einen Sieg, kassierten die vierte Niederlage in diesem Zeitraum und sind nur noch Zwölfter. Nach der Länderspielpause empfängt 1860 München – dann mit neuem Trainer – den Tabellenführer aus Duisburg, Wiesbaden gastiert bei Hansa Rostock.