"Extrem geil": Aachen feiert ersten Heimsieg – Muzzicato "will mehr"

Er ist gebrochen, der Heimfluch von Alemannia Aachen: Nach drei Niederlagen in Folge verbuchten die Schwarz-Gelben im Duell mit Waldhof Mannheim am Samstag den ersten Sieg vor heimischer Kulisse. Trainer Benedetto Muzzicato zeigte sich erleichtert, aber noch lange nicht zufrieden. Der 46-Jährige "will mehr".
Eine Achterbahnfahrt der Gefühle
Durch Castelle in Führung gegangen (39.), dann die Partie binnen vier Minuten aus der Hand gegeben (52. / 56.) und im Ende dank zweier später Tore durch Elewka (83.) und Gindorf (90.+2) doch noch als Sieger vom Platz gegangen. Gegen den SV Waldhof erlebte die Alemannia eine Achterbahn der Gefühle, durfte schließlich aber erstmals in dieser Saison vor heimischer Kulisse jubeln und beendete zudem erstmals ein Heimspiel mit elf Spielern. "Da geht einfach alles mit einem durch", sagte Lars Gindorf im Interview mit "MagentaSport", nachdem er den Ball in der Nachspielzeit über die Linie gebracht hatte. "Extrem geil, auch, wenn man sieht wie die Fans feiern."
Für den Neuzugang aus Hannover war es der fünfte Treffer im vierten Spiel. "Es ist ein super Einstand, aber in erster Linie war der Heimsieg extrem wichtig für uns und die Fans", gab sich der Last-Minute-Torschütze ganz bescheiden. "Das gibt uns extrem Aufschwung für die nächsten Spiele. Ich bin überglücklich, dass ich mit meinem Tor dazu beisteuern konnte." Spielerisch sei der Auftritt zwar nicht so stark gewesen wie in den letzten Wochen, "aber am Ende zählt der Sieg, und den haben wir uns verdient".
"Ich bin zu ehrgeizig"
Trainer Benedetto Muzzicato bezeichnete den 24-ährigen als "Unterschiedsspieler", der "immer gut" sei für besondere Momente wie gegen Mannheim. "Er bringt eine außergewöhnliche Qualität im letzten Drittel mit. Das ist der Wahnsinn." Entsprechend prophezeite Muzzicato, dass Gindorf langfristig nicht in der 3. Liga bleiben werden. Die Alemannia will der 3. Liga dagegen, zumindest in dieser Saison, treu bleiben. Der Heimsieg war ein wichtiger Schritt in diese Richtung. "Ich freue mich am meisten für die Mannschaft und die Fans, und dann komme irgendwann ich."
Dass er sich als Letztes nannte, machte er nicht nur aus Bescheidenheit, sondern auch mit Blick auf seine Ansprüche: "Ich freue mich über den ersten Sieg, aber ich bin zu ehrgeizig, als dass ich mich an einem Sieg festhalte. Ich will mehr. Es war nicht unser bestes Heimspiel." Mit sieben Punkten aus sieben Spielen zeigt sich der Deutsch-Italiener "nicht einverstanden". Am Ende werde die Alemannia mit ihrer Art des Spiels zwar genügend Punkte holen, "und dann können wir mit dem ersten Jahr unter meiner Führung zufrieden sein. Aber nächstes Jahr ist definitiv mehr drin". Zunächst steht am Dienstag nun aber erstmal das Landespokalspiel bei Fortuna Bonn an, ehe es nächsten Samstag nach Schweinfurt geht.