FCS-Versammlung terminiert: Reform oder Ausgliederung?

Sportlich konnte der 1. FC Saarbrücken nach einem holprigen Saisonstart in die Spur finden. Seit drei Spielen sind die Saarländer siegreich. Außerhalb des Platzes ist die Zukunft dagegen äußerst ungewiss. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am Samstag, den 11. Oktober 2025, soll in der Saarlandhalle nun darüber entschieden werden.
"Zukunft Blau-Schwarz" oder Ausgliederung
Nicht nur aus Sicht der Fans ist der 1. FC Saarbrücken nicht mehr zeitgemäß aufgestellt: "Die jetzige Konstellation halte ich für nicht zukunftsfähig", sagte Präsident Hartmut Ostermann Mitte August auf einer Pressekonferenz. Aktuell gibt es im Präsidium ehrenamtlich Tätige, was sich nach Ansicht der Anhänger ändern soll. Mit der Kampagne "Zukunft Blau-Schwarz" soll die Vereinsstruktur reformiert werden. Das Konzept: Drei hauptamtliche Vorstände die Bereiche Sport, Finanzen sowie Marketing/Vertrieb leiten – kontrolliert durch einen starken Aufsichtsrat. Ein Modell, das bei den meisten Profi-Vereinen bereits gängig ist. Zudem soll das Präsidium künftig direkt von den Mitgliedern gewählt werden.
Auf der angesprochenen Pressekonferenz stellte der Verein wiederum ein alternatives Modell vor. Demnach soll die Profimannschaft in eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert werden, entweder als AG oder als KGaA. "In der 2. Liga gibt es sicher die Möglichkeit, über TV-Gelder in einem e.V. zu bestehen. In der 3. Liga werden wir in dieser Rechtsform finanziell mehr und mehr abgehängt", sagte Ostermann. Zwar würden auch bei diesem Modell hauptamtliche Vorstände die Verantwortung übernehmen, müssten ihre Entscheidungen aber stets mit dem weiterhin ehrenamtlichen Präsidium abstimmen.
Keine Reaktion auf das Modell der "Virage Est"
Als Reaktion auf die Initiative "Virage Est" sei das Modell des Vereins allerdings nicht zu verstehen. "Der Präsidiumsbeschluss ist weit vor Kenntnisnahme des Vorschlags der Virage erfolgt. Mit den Vertretern der Virage haben wir vereinbart, dass wir nicht zurückschauen. Die Mitgliederversammlung ist der Souverän, er hat das Wort. Der Ausgang ist von allen zu akzeptieren", sagte Ostermann, der dem Verein auch dann treu bleiben wolle, wenn die Ausgliederung abgelehnt wird. Benötigt wird eine Dreiviertelmehrheit – ob eines der Modelle diese bekommt, ist offen.