"Geile Mentalität": Verl nach Last-Minute-Sieg in Feierlaune

Lange Zeit sah es nach einem Remis zwischen dem SC Verl und Alemannia Aachen aus. Doch kurz vor Schluss war es Joker Julian Stark, der aus dem Gewühl heraus zum 2:1 traf und den zweiten Sieg in Folge perfekt machte. Für Trainer Tobias Strobl war es "eine geile Mentalität", nach dem Ausgleich noch einmal zurückzukommen.
"Man hofft einfach, dass der Ball zu einem rüberspringt"
Nur noch wenige Minuten waren zu spielen, da wurde es im Sechzehner der Alemannia nochmal unübersichtlich. Joker Julian Stark aber behielt die Ruhe und schoss den Ball aus dem Gewühl heraus zum 2:1 für den SC Verl in die Maschen. "Ich hab da schon einen kleinen Riecher für", sagte der Matchwinner bei "MagentaSport". "Man steht da hibbelig und hofft einfach, dass der Ball zu einem rüberspringt." Ob gegen Cottbus nun sogar die Startelf winkt? "Ich werde dem Trainer immer wieder Druck machen. Wir haben da ein offenes Verhältnis. Sitze ich auf der Bank, dann gebe ich aber auch mein Bestes."
Ein Punkt, den Cheftrainer Tobias Strobl besonders hervorhob: "Bei den Einwechslungen sollte man sich als Coach nicht loben. Die Mannschaft sollte das. Wie nehme ich das auf, wenn ich mal nicht spiele? Mit welcher Mentalität komm ich auf den Platz?" Zum ganzen Spielfilm gehört eine zunächst starke Anfangsphase der Gastgeber. "Die ersten 20 Minuten waren wir gut drin", so Strobl. Doch dann stellte Aachen auf Mann gegen Mann um. "Da waren wir nicht mehr so drin." Auch im zweiten Durchgang tat sich Verl schwer, ging aber dennoch durch Berkan Taz in Führung. "Danach muss man vielleicht sogar das zweite Tor nachlegen", haderte der Coach.
"Alemannia hat schon eine Wucht"
So blieb es auch vom Ergebnis her eine enge Partie, in der Aachen noch zum Ausgleich kam (70.). Strobl: "Die Alemannia hat schon eine Wucht. Einmal bekommen wir das nicht verteidigt und schon fällt ein Tor." So deutete einiges auf ein Remis hin, an dessen Ende "man hätte durchaus auch zufrieden sein können". Dass Verl doch noch die drei Punkte einsackte, "das ist schon eine geile Mentalität, so zurückzukommen und den Siegtreffer zu machen".
Unter dem neuen Trainer sei die Mannschaft "eng zusammen gewachsen". Auch Stark bestätigte das Teamgefühl und legte ein Detail offen: "Schon vor der Partie wurde in der Kabine richtig Stimmung gemacht. Da war schon klar, dass wir gewinnen. Vielleicht behalten wir uns das für die kommenden Wochen bei". Das nächste Spiel bestreitet der SC Verl am Sonntag gegen Cottbus – erneut zuhause (16:30 Uhr).