"Wir sind im Prozess": Aachen mit Abwehrproblemen gegen Verl

Beim 1:3 gegen den SSV Ulm 1846 offenbarte Alemannia Aachen wieder einmal Schwächen im Abwehrverhalten. Vor dem Spiel gegen den SC Verl sprach Trainer Benedetto Muzzicato die Problemstellen klar an.

"Wir machen Joel keinen Vorwurf"

Die Niederlage gegen den SSV Ulm 1846 vom Samstagnachmittag ist aufgearbeitet. Der Spielverlauf hatte einige Parallelen zu den vorherigen Niederlagen gegen Hoffenheim II und 1860 München, denn wieder einmal kassierte die Alemannia einen Platzverweis. Dieses Mal traf es Joel da Silva Kiala, der umgehend von seinem Trainer in Schutz genommen wurde. "Wir machen Joel keinen Vorwurf. Der Junge ist 21, macht es richtig gut in letzter Zeit und darf auch mal Fehler machen", sagte Muzzicato auf der Pressekonferenz am Montag.

Stattdessen appellierte er an die erfahrenen Lamar Yarbrough und Gianluca Gaudino, die in den vorangegangenen Spielen vom Platz flogen. Diese Undiszipliniertheiten sind maßgeblich verantwortlich für den holprigen Saisonstart. "Wir sind nicht damit zufrieden, dass wir in vier Spielen 11 Gegentore bekommen haben. Auch da sind wir im Prozess", betonte Muzzicato. Ein Prozess, der dadurch erschwert wird, dass die Abwehrreihe ständig umgebaut werden muss. Schon seit Saisonbeginn fällt Kapitän Mika Hanraths wegen eines Muskelbündelrisses aus. "Mika (Hanraths) zu ersetzen, das wäre letztes Jahr genauso ein Problem gewesen", so der Aachen-Coach. Einen neuen Abwehrchef zu finden, gestaltet sich schwierig: "Du kannst einen nicht zwingen, eine Rolle zu übernehmen."

"Davon bin ich hundertprozentig überzeugt"

Aufgrund dieser Probleme ist aus der Defensive der Schwarz-Gelben, die letzte Saison noch zur Ligaspitze zählte, eine Großbaustelle geworden. Dazu kommt, dass der neue Trainer auf mehr Risiko im Spiel nach vorne setzt als sein Vorgänger Heiner Backhaus. "Ich weiß, dass dieser mutige Ansatz belohnt wird. Davon bin ich hundertprozentig überzeugt." Allerdings fehlt es seinen Schützlingen noch an der nötigen Zielstrebigkeit vor dem Tor. "Ich akzeptiere nicht, dass wir einen Rekord mit Querpässen im gegnerischen Sechzehner aufstellen, aber keiner dabei ist, der am nächsten Tag einfach fett in der Zeitung stehen muss", verdeutlichte der 46-Jährige seinen Wunsch nach mehr Effizienz im Angriff.

Auch in dieser Hinsicht vertraut der Coach darauf, dass seine Mannschaft durch kontinuierliche Arbeit die nötigen Fortschritte erzielt. "Ich bin überzeugt, dass wir die Jungs in diesen Flow bekommen, dass wir genug Punkte holen werden und dann Schritt für Schritt eine Entwicklung machen." Die nächste Möglichkeit, um drei Punkte zu ergattern, bietet sich schon am Dienstagabend beim SC Verl. Ein gutes Omen könnte es dabei sein, dass Aachen den einzigen Dreier der bisherigen Saison auswärts bei Rot-Weiss Essen einfuhr. 

   

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