Reichert über Verletzung: "Die schwersten Tage meines Lebens"

Direkt im ersten Saisonspiel passierte es: Ulm-Kapitän Johannes Reichert erlitt einen Kreuzband- und Meniskusriss sowie Knorpelschaden. Damit ist die Saison bereits gelaufen. Der 34-Jährige blickt auf die schwersten Tage seines Lebens zurück, denkt aber nicht ans Aufhören.
Tägliche Fortschritte
Groß war er, der Schock beim SSV aber auch bei Reichert selbst nach der schweren Verletzung. "Die Tage im Krankenhaus waren die schwersten Tage meines Lebens, obwohl von der Versorgung her alles top war", berichtet der Abwehrspieler in der "Südwest-Presse". Mittlerweile sind über drei Wochen seit der Operation vergangen, es gehe ihm "den Umständen entsprechend wirklich gut", so Reichert, der sich an den Zustand gewöhnt habe. "Ich spüre aber auch, dass ich täglich Fortschritte mache."
Klar ist allerdings bereits: in dieser Saison wird Reichert nicht mehr zum Einsatz kommen. Auch damit musste der 34-Jährige erstmal umgehen. "Ich war ja immer einer, der gesagt hat, ich kann mir vorstellen bis 40 zu spielen. Das kann ich nach wie vor. Aber den Gedanken: Hey, das könnte jetzt alles vorbei sein, hatte ich schon." Ein paar Minuten später habe er aber daran gedacht, wie sein Comeback aussehen soll. Denn dazu soll es definitiv kommen, ans Aufhören denkt Reichert nicht.
Gestärkt durch den Glauben an Gott
Dabei hilft ihm auch sein Glaube an Gott: "In jedem Leben, in jeder Karriere gibt es ein Hoch und runter. Wichtig ist, vor allem jetzt bei den Rückschlägen und Tiefs, wie man darauf reagiert und damit umgeht. Aus meiner Vergangenheit kann ich einfach sagen, dass der Glaube mir da sehr hilft. Weil ich weiß: Ich habe meine Pläne, aber Gott hat auch seine Pläne. Der Mensch denkt, Gott lenkt." Der Blick gehe jetzt nur nach vorne, "weil ich weiß, dass man nur so im Leben weiterkommt".
Gleichwohl falle es ihm nicht leicht, die Rolle des Zuschauers einzunehmen. "Normalerweise war ich immer nah beim Team, auch mit in der Kabine und habe vergangene Reha-Zeiten im Stadion verbracht. Jetzt die ist nicht ganz leicht". Doch es werden auch wieder bessere Zeiten kommen.