"Können damit viel kaputtmachen": Energies schwierige Torwartsuche

Sie war eine Schocknachricht für Energie Cottbus und seine Fans, die schwere Verletzung von Stammkeeper Elias Bethke, der mit einem Sehnenriss mehrere Monate lang ausfallen wird. Entsprechend soll ein neuer Torhüter verpflichtet werden. Dabei stehen die Lausitzer allerdings vor einer schwierigen Aufgabe.
"Es steht viel auf dem Spiel"
Nein, nur mit Alexander Sebald und dem aus Aubstadt verpflichteten Max Böhnke in die nächsten Monate zu gehen, bis Bethke wieder fit ist, das ist für Trainer Claus-Dieter Wollitz keine Option. Entsprechend bekräftigte er am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel bei Hoffenheim II den Wunsch nach der Verpflichtung eines weiteren Keepers. Wenn es nach Wollitz ginge, auf Leihbasis. Einfach wird die Suche allerdings nicht. "Es steht viel auf dem Spiel", weiß der Energie-Coach und sprach von einer "komplizierten Aufgabe". In dieser Situation einen passenden Keeper zu finden, sei "schwieriger als der Umbruch im Sommer", meinte der 60-Jährige. "Wir haben ein richtig dickes Brett zu bohren und können damit ganz viel kaputt machen."
Und das nicht nur aufgrund der Tatsache, dass der geeignete Keeper erstmal gefunden werden muss – ein Kandidat ist Wollitz zufolge Moritz Schulze, der im Juli ein Probetraining absolviert hatte -, sondern weil es auch um die künftige Rolle von Sebald geht. Rein vom zwischenmenschlichen dürfte Wollitz keinerlei Probleme damit haben, den 29-Jährigen zum neuen Stammkeeper zu ernennen. Doch die Frage ist: reicht es auch sportlich? Über Drittliga-Erfahrung verfügt Sebald abgesehen von einer Partie für Hansa Rostock nicht, zudem hatte der Keeper in den letzten Jahren auch immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Dem 29-Jährigen demnächst womöglich erklären zu müssen, dass er trotz seiner Loyalität auch weiterhin nur die Nummer zwei sein, wäre alles andere als einfach.
Nachwuchskeeper keine Option
Noch wollte sich Wollitz in der Torhüterfrage aber nicht festlegen, feststeht nur: "Wir brauchen einen Torhüter, der die Qualität hat, die Nummer 1 zu sein." Das Sebald das Potenzial dazu hätte, stellte er am letzten Samstag im Pokalspiel gegen Hannover unter Beweis, als er einen Elfmeter parierte. Und solange kein weiterer Keeper verpflichtet ist, wird der 29-Jährige definitiv spielen. So auch am Samstag bei Hoffenheim II.
Aus dem Nachwuchs sei indes niemand an ihn herangetreten, berichtete der 60-Jährige. Einen Keeper aus der Jugend nach oben zu ziehen, wäre Wollitz zufolge mit Blick auf die große Verantwortung aber ohnehin nicht der richtige Schritt gewesen. Neben einem Keeper sollen auch noch ein Außenverteidiger, der beide Seiten bespielen kann, ein Innenverteidiger sowie ein Spieler für die offensive Außenbahn kommen. Es warten somit arbeitsreiche Tage auf Wollitz und Co.