FCS: Ultra-Flugblatt ruft Staatsanwaltschaft auf den Plan

Fans des 1. FC Saarbrücken droht Ärger mit der Staatsanwaltschaft. Aufgrund eines polizeifeindliches Flugblatt der FCS-Ultras ist ein Verdachtsprüfungsverfahren eingeleitet worden.
"Grenze überschritten"
"Ultras aller Städte vereinigt euch! Unser Hauptfeind ist die Polizei", heißt es in dem Flutblatt, das im Rahmen des Pokalspiels gegen Eintracht Frankfurt vor einer Woche verteilt worden war. Man solle den Feind durch die Stadt jagen, so der Aufruf. Für die Polizei ist damit eine Grenze überschritten. Zwar sei Kritik als Teil von Rechtsstaatlichkeit und freier Meinungsäußerung erlaubt, aber "hier wird geschickt formuliert deutlich zu Gewalt aufgerufen. Und das nicht nur gegen die Polizei, sondern fundamental gegen den Rechtsstaat", sagt Polizei-Oberrat Jens Heinrich vom Landespolizeipräsidium in der "Saarbrücker Zeitung".
Die Folge: Die Staatsanwaltschaft hat ein Verdachtsprüfungsverfahren zur Überprüfung der Schrift auf strafrechtliche Relevanz eingeleitet, bestätigt Thomas Schardt, Sprecher der Staatsanwaltschaft, gegenüber der Zeitung. "Es geht darum, ob und gegebenenfalls gegen wen der Anfangsverdacht einer Straftat vorliegt." Dabei handele es sich um die Vorstufe eines Ermittlungsverfahrens. "Unsere Versuche, mit Verantwortlichen der Fanszene ins Gespräch zu kommen, sind bislang gescheitert. So ist es uns nicht möglich, die Sicht der Ultras zu ihren Kritikpunkten wie Polizeigewalt oder ungerechtfertigte Stadionverbote darzustellen."
FCS will sich für Dialog einsetzen
Schon seit Wochen schwelt der Konflikt zwischen Fans und Polizei. Der FCS will sich laut Präsident Hartmut Ostermann nun dafür einsetzen, "dass es jenseits aller gegensätzlicher Argumentationslinien ein neues, konstruktives Gesprächsformat zwischen der Polizei und der organisierten Fanszene gibt". In einem geplanten Dialog soll das Spannungsfeld zwischen den Anliegen der Fans und dem gesetzlichen Sicherheitsauftrag der Polizei abgedeckt werden und gleichzeitig durch mehr Transparenz und gegenseitigen Respekt zu einer Deeskalation der angespannten Situation beigetragen werden. "In dieser Hinsicht werden wir in der Winterpause aktiv werden", so Ostermann.