"Trifft uns heute ganz hart": Dotchev nach Pleite "sehr verärgert"

Bis zu 89. Minute sah Erzgebirge Aue am Freitagabend im Duell gegen den SC Verl wie der sichere Sieger aus, ehe die Veilchen das Spiel ganz spät noch aus der Hand gaben und damit den Sprung auf Platz 3 verpassten. Trainer Pavel Dotchev war verärgert, zeitgleich aber auch stolz auf seine Mannschaft.
"Die bessere Mannschaft hat verloren"
Komplett aufgegangen sei er, sein Matchplan, sagte Dotchev im Interview mit "MagentaSport" nach Spielende – aber nur bis 90. Minute. Dann drehte Verl die Partie mit zwei Toren binnen drei Minuten. "Leider haben wir es nicht geschafft, das zweite Tor zu machen. Kurz vor Schluss hat dann der Fußballgott entschieden." Eine Erklärung dafür hatte der Deutsch-Bulgare nicht: "Im Fußball gibt es manchmal unerklärliche Sachen – und das war auch heute der Fall. Was soll man sagen? Die machen kurz vor Schluss zwei Tore, obwohl sie 90 Minuten nichts hatten." Aue hingegen habe das Spiel im Griff gehabt und fast nicht zugelassen. "Es ist bitter und sehr enttäuschend für die Jungs", hielt der 58-Jährige fest und zeigte sich auch selbst "sehr verärgert" über die späte Niederlage. "Das trifft uns ganz hart. Wir hätten gewinnen müssen, doch die bessere Mannschaft hat verloren."
Einen Vorwurf aufgrund des verpassten zweiten Treffers und der beiden späten Gegentore, die nicht gut verteidigt waren, machte Dotchev seiner Mannschaft aber nicht. Stattdessen sah er eine "Top-Leistung" und zeigte sich gar stolz auf sein Team: "Weil wir viele Sachen gut und richtig gemacht haben. Wir hatten es nicht verdient, zu verlieren." Dass Aue am Ende womöglich die Kräfte ausgegangen sind, wiegelte der erfahrene Coach ab: "Nein, das ist Quatsch. Innerhalb von einer Minute gehen die Kräfte nicht verloren."
"Brauchen nichts machen"
Auch Marvin Stefaniak, der Aue nach 67 Minuten verdient in Führung gebracht hatte, konnte sich die Schlussphase nicht erklären: "Es ist bitter, wenn man so lange so hart arbeitet. Ich glaube, dass Verl gar keine Idee hatte nach vorne. Jetzt stehst du mit gar nichts da. Das tut weh." Aufrichten müsse Dotchev die Mannschaft trotz der Last-Minute-Niederlage aber nicht: "Wir brauchen nichts machen. Wir müssen einfach nur so weiterspielen." Oder wie es Stefaniak formulierte: "Mund abwischen, weitermachen." In der Tabelle musste Aue die Ostwestfalen vorbeiziehen lassen und könnte im Laufe des Spieltages noch weiter abrutschen. Was ärgerlich ist, hätte ein Sieg doch Platz 3 bedeutet. Besser machen können es die Veilchen am kommenden Samstag in Unterhaching.