Späte Siege für RWE und den Jahn – Dynamo zurück an der Spitze

Dynamo Dresden ist wieder Tabellenführer. Am Samstag gewannen die Sachsen mit 2:0 gegen Freiburg II und verbuchten damit den elften Heimsieg in Folge. Punktgleich mit Dynamo an der Spitze steht Jahn Regensburg, das in der Nachspielzeit mit 1:0 bei 1860 gewann und somit den siebten Sieg hintereinander holte. Auch Essen setzte mit einem Last-Minute-Erfolg gegen Bielefeld (2:1) seine Siegesserie fort und ist jetzt Dritter. Saarbrücken musste in Sandhausen einen Last-Minute-Gegentreffer hinnehmen und spielte Remis (2:2), die SpVgg Unterhaching holte ein 3:2 in Lübeck.
Essen 2:1 Bielefeld: Berlinskis Kopfball ins Glück
An der Hafenstraße wollte Rot-Weiss das Spielgeschehen vom Anstoß weg bestimmen. Müsel bediente Obuz im letzten Drittel, der aus spitzem Winkel dann einfach mal hoch auf das Tor zielte – Latte (4.)! Die Hausherren zeigten einen engagierten Auftritt, aber ein Kopfball von Müsel (7.) und ein Missverständnis in Bielefelds Defensive (9.) führten nicht zu Treffern. Von der Arminia kam nahezu gar nichts in der Offensive, sodass sich Essen den Gegner weiter zurecht legen konnte. Vonic tanzte drei Gegenspieler im Strafraum aus, ehe er an einem guten Reflex von DSC-Keeper Kersken scheiterte – aber die Kugel sprang zu Obuz, der noch einmal drei Akteure austanzte und dann glücklich ins rechte Eck traf, weil der Ball noch abgefälscht wurde – 1:0 (22.). Bielefeld musste mehr tun, die Arminia tat mehr: Boujellab zog aus der zweiten Reihe ab, aber Golz tauchte ab und parierte den Flachschuss stark (32.). Auf der Gegenseite war es der Pfosten, der bei einem Abschluss von Harenbrock den zweiten Treffer für Essen verhinderte (35.). Auf beiden Seiten entwickelte sich ein offenes Spiel, bei dem Lannert den Kopf von Klos per Flanke fand – knapp vorbei (38.).
Die Bielefelder wollten das Spiel im zweiten Abschnitt mit einem Dreifach-Wechsel beleben, starteten druckvoll und RWE lauerte auf Konter. Das Hauptaugenmerk auf beiden Seiten lag jedoch vorrangig auf einer kompakten Defensive. Dann der Konter der Gäste: Young konnte Mizuta nicht stoppen, sodass Shipnoski per Flanke gesucht wurde – aber von Harenbrock aufgehalten wurde (63.). Mit einem starken Reflex verhinderte Kersken anschließend den Einschlag von Berlinski aus kurzer Distanz (69.). Auch Golz zeichnete sich aus, indem er einen Schuss ins Kreuzeck von Mizuta mit einer Hand entschärfte (74.). Doch dann war der RWE-Keeper machtlos: nach einem Freistoß fiel Oppie der zweite Ball vor die Füße, den der Verteidiger abgefälscht im Netz zum Ausgleich unterbrachte (86.). Aber der Bielefelder Jubel währte nicht lange – und die Hafenstraße explodierte, weil Berlinski bei einem Freistoß perfekt in die Kugel sprang und zur erneuten Führung einköpfte (90.). Der umjubelte Sieg – es war der vierte in Folge – bringt RWE geradewegs auf den Relegationsplatz in der Tabelle, während Bielefeld erstmals nach drei Siege wieder verliert und auf dem elften Rang verharrt.
Dresden 2:0 Freiburg II: Herrmann macht’s aus 50 Metern
Dynamo Dresden startete den Spieltag auf dem zweiten Rang – doch in der Blitztabelle schob sich die SGD schnell wieder nach vorne: Herrmann schnappte sich bei einem Aufbaufehler der Freiburger den Ball an der Mittellinie, ging noch zwei Schritte und knallte die Kugel anschließend mithilfe des Innenpfostens sensationell aus 50 Metern ins Netz (3.)! Der SCF II ließ sich nicht schocken, forcierte die direkte Antwort: erst wurde ein Schuss von Al Ghaddioui geblockt, die anschließende Ecke nickte Müller in die Arme von Drljaca (5.). Die SGD drängte weiter nach vorne, sodass Vlachodimos einen Querpass auf Kutschke spielte, doch beim Abschluss des Stürmers war Uphoff ganz schnell mit einer Hand unten (14.). Aber Freiburg wurde stärker. Kammerknecht klärte eine Flanke in die Füße von Baur, der die Kugel volley am rechten Pfosten vorbeischoss (21.). Ein Missverständnis zwischen Lewald und Drljaca führte dazu, dass Al Ghaddioui im gegnerischen Strafraum fiel und Elfmeter forderte – aber kein Pfiff ertönte (24.). Auf der Gegenseite tauchte Vlachodimos alleine vor Uphoff auf, doch aus fünf Metern blieb der Torwart per Fußparade siegreich (25.). Es ging Schlag auf Schlag weiter: Ambros verwertete eine Flanke von Bouebari zu ungenau (27.), während Stark einen Schuss von Kutschke im letzten Moment abblockte (33.). Der SGD-Kapitän entwischte Müller noch einmal, doch wieder war Uphoff rechtzeitig zur Stelle (42.). Beinahe brachte sich Dresden selbst um den Lohn, weil Drljaca und Vlachodimos vor dem eigenen Strafraum riskante Aktionen wagten – und bei einem gefährlichen Flachschuss von Rüdlin war der SGD-Keeper wieder stark zur Stelle (45.+1).
In der zweiten Hälfte waren wenige Sekunden gespielt, als Vlachodimos den einlaufenden Lemmer bediente, der die Kugel aber neben das Tor knallte (46.) – und auf der Gegenseite verpassten Ambros und Al Ghaddioui gemeinschaftlich den Ausgleich (47.). Die Dresdner ließen erneut das zweite Tor liegen, weil Fallmann einen wuchtigen Distanzschuss von Lewald auf der Linie per Kopf klären konnte (56.). Und noch einmal war Marino zur Stelle, indem er den Ball auf der Linie rettete – bei einem Angriff über Hauptmann hätte Bouebari die Kugel sonst im eigenen Tor versenkt (61.). Das Geschehen flachte ab, weil sich Dresden zunehmend auf das Verteidigen der Führung konzentrierte. Am Ende machte Meißner den Sack zu, als Zimmerschied durch die Freiburger Abwehr tänzelte und auf den Mittelstürmer querlegte (86.). Aufgrund des zweiten Treffers sicherte sich Dresden damit die Tabellenführung über die Tordifferenz und gewann zudem das elfte Heimspiel in Folge. Freiburg II bleibt nach der sechsten Niederlage aus den letzten sieben Spielen hingegen im Tabellenkeller auf Platz 19 stecken.
Sandhausen 2:2 Saarbrücken: Keine perfekte Woche für Bayern-Besieger
Nach dem Pokal-Coup gegen Bayern München war der FCS auch im Hardtwald in aller Munde – doch die erste Chance der Partie erspielte sich der SVS: Mühling dribbelte FCS-Keeper Schreiber im gegnerischen Strafraum bereits aus, doch der Winkel wurde für den Sandhäuser letztendlich zu spitz für einen frühen Treffer (7.). Lange Zeit führten die Offensivbemühungen nicht zu gefährlichen Strafraumszenen, was die Gäste per Freistoß korrigierte. Rabihic brachte die Kugel nah vor das Tor, wo Brünker das Spielgerät noch freistehend verpasste – aber der Ball sprang nebendran zu Zeitz, der sich aus vier Metern nicht bitten ließ und die Führung erzielte (24.). Das Spielgeschehen blieb insgesamt flach, aber der SVS spielte sich wieder eine gute Gelegenheit heraus: Evina schoss eigentlich auf das Tor, doch der Abschluss wurde zur Flanke für Otto – aber am langen Pfosten fehlten dem Stürmer wenige Zentimeter, um erfolgreich in die Kugel hineinzugrätschen (30.). Dank gütiger Mithilfe der Saarbrücker belohnten sich die Sandhäuser noch vor der Pause für einen couragierten Auftritt, denn einen hohen Ball verlängerte Sontheimer scharf in den Lauf von Hennings, der in der gegnerischen Hälfte frei durchstartete und vor Schreiber vollendete (45.+1).
Ganz abgezockt startete wiederum der FCS in die zweite Halbzeit, weil Fuchs einen umstrittenen Handelfmeter verursachte – und Rabihic trocken zum erneuten Führungstreffer verwandelte (47.). Der SV Sandhausen war um eine Antwort bemüht, aber die Abwehr des 1. FC Saarbrücken stand kompakt. Auf der Gegenseite machte der FCS nicht mehr für die Offensive als notwendig. Das rächte sich in der Nachspielzeit: Saarbrücken bekam einen weiten Einwurf nicht aus der Gefahrenzone, sodass Ben Balla einen Abpraller aus der Distanz ins Kreuzeck feuerte (90.+4). Durch das Last-Minute-Remis bleibt dem FCS die perfekte Woche verwehrt, die seit drei Spielen sieglosen Saarländer halten Platz 15 inne. Der SV Sandhausen grüßt von Rang 9.
TSV 1860 0:1 Regensburg: Siebter Jahn-Sieg in Folge
Im Grünwalder Stadion machte sich der TSV 1860 das Leben anfangs selbst nicht leicht. Torhüter Richter zeigte sein Können bei einem scharfen Rückpass von Vrenezi und bügelte anschließend auch einen Fehlpass von Zejnullahu in die Füße von Diawusie aus (10.). Echte Torraumszenen ließen auf sich warten. Gerade Ludewig machte auf der Außenbahn der Löwen ein gutes Spiel und sorgte ein ums andere Mal für Strafraumsituationen – so setzte er beispielsweise Rieder mit einem Steckpass in Szene, der jedoch entscheidend von Geipl gestört wurde. Allerdings traf der Regensburger den Münchner dabei auf dem Schuh, es hätte Elfmeter für die Löwen geben müssen (27.). Der ausbleibende Pfiff war möglicherweise ein Weckruf für die Sechzger, die das Spiel fortan bestimmten. Ludewig visierte die obere Ecke des Tors an, doch Gebhardt wischte den Ball mit einer Glanzparade noch zur Seite (38.). Auch Vrenezi probierte sein Glück aus der Distanz, scheiterte mit einem wuchtigen Schuss jedoch an der Latte (42.).
Auch im zweiten Abschnitt blieb 1860 vorerst dran, spielte seine Möglichkeiten aber zu ungenau aus. Wieder forderten die Löwen dann jedoch einen Elfmeter, weil Geipl bei einer Flanke von Rieder mit der Hand am Ball gewesen sein soll (53.). Auch Regensburg wurde stärker, blieb aber in der Gefahrenzone ebenfalls nicht präzise genug für einen gefährlichen Abschluss. Bei einem Kopfball von Kother war Richter zur Stelle (64.). Nach einem Eckball wurde es erneut gefährlich, weil Verlaat an den eigenen Pfosten köpfte (65.). Die Jahnelf machte in der anbrechenden Schlussphase wieder mehr für die Partie – und Huth fehlten nach einem Zuspiel von Schönfelder nur wenige Zentimeter, um die Kugel gefährlich zu erreichen (71.). Anschließend hielt Gebhardt die Null fest, weil er sich bei einem Abschluss von Vrenezi in der Luft querlegte und parierte (74.). Und dann machte die Jahnelf das, was sie auszeichnet – ein Last-Minute-Treffer: ein weiter Ball landete im Strafraum beim ungedeckten Eisenhuth, der mithilfe des Innenpfostens zum Sieg traf (90.+2). Mit dem umjubelten Treffer feierte die Jahnelf den siebten Sieg in Folge, rutscht aber auf Platz 2 ab – bei vorerst allerdings sieben Punkten Vorsprung auf Platz 3. Die Münchner Löwen sind auf Platz 13.
Lübeck 2:3 Unterhaching: VfB verpasst Krönung der Aufholjagd
Vor zwei Wochen feierte Lübeck den ersten Heimsieg an der Lohmühle – doch die Hoffnung auf eine Heimserie platzte bei den Norddeutschen schnell. Über die linke Seite trug Maier den Ball für Unterhaching nach vorne, ließ noch zwei Gegenspieler aussteigen und schloss aus kurzer Distanz zur frühen Führung ab, weil Sommer und Grupe die Kugel gleich doppelt abfälschten (2.). Doch damit nicht genug: Bei einem Freistoß hatte niemand in der Lübecker Defensive ein Auge auf Hobsch, der somit allen Bewachern entwischte und frei vor Klewin einschob (5.). Ein Schock für Lübeck? Nein! Denn nur wenig später erzielte Gözüsirin den Anschlusstreffer nach einer Flanke von Velasco – doch aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung wurde dem Tor die Anerkennung verwehrt (11.). Von der potentiellen Fehlentscheidung ließ sich der VfB nicht weiter verunsichern. Klewin rettete gegen Mashigo (22.), danach spielte der VfB nach vorne. Wieder flankte Velasco, sodass Akono in der Mitte seinen Fuß reinhielt – aber Schifferl grätschte im letzten Moment dazwischen (37.). Und dann wieder Hobsch: der Mittelstürmer rutschte in eine Flanke von Skarlatidis, die er mit der Hacke im Tor gegen die Laufrichtung von Klewin unterbrachte (39.). Sternberg verpasste vor der Pause die passende Antwort (40.).
Im zweiten Abschnitt folgte dann neue Luft für Lübeck. Zuerst wurde Velasco im Strafraum von Fetsch gelegt, doch statt eines Elfmeters gab es nur einen Eckball – und den verwandelte Akono nach einer kurzen Ausführung von Gözüsirin per Kopf (53.). Der VfB drängte weiter nach vorne, während Haching die endgültige Entscheidung liegen ließ. Hobsch prüfte Klewin aus 16 Metern (66.). In der Defensive zeigte sich der VfB alles andere als sattelfest, aber die Offensive funktionierte – so bediente Gözüsirin den durchstartenden Breier, der Vollath zum 2:3 einschob (77.). Reddemann traf anschließend die Latte für die Lübecker (84.), woraufhin Hobsch erneut an Klewin scheiterte (85.). Die letzte Chance ging wieder an die Hausherren, aber Schneider setzte die Kugel am Tor vorbei (90.). So verpasste der VfB die Krönung der Aufholjagd und rutscht unter den Strich auf Platz 17. Unterhaching klettert nach dem zweiten Sieg in Folge hingegen auf den sechsten Rang.