"Jedes Jahr das Gleiche": Löwen-Tristesse nach dritter Pleite in Folge

Erst der gute Saisonstart mit zwei Siegen in Folge und der zwischenzeitlichen Tabellenführung, nun drei Pleiten in Folge: Beim TSV 1860 München herrscht Tristesse. Dennoch war Trainer Maurizio Jacobacci mit der Leistung seiner Mannschaft nach dem 1:2 gegen Aue zufrieden, erkannte aber zwei Schwachpunkte.

"Ich bin es gewohnt"

Als Joel Zwarts nach 53 Minuten mit seinem dritten Saisontreffer die 1:0-Führung erzielt hatte, war die Welt der Löwen noch in Ordnung, zumal sie zu diesem Zeitpunkt auf Tabellenplatz zwei standen. Doch weil Aue die Partie in der Schlussphase mit zwei Toren binnen zwei Minuten drehte (85. / 87.), ging 1860 zum dritten Mal in Folge mit leeren Händen vom Platz. "Irgendwie ist es jedes Jahr das Gleiche", zeigte sich Keeper Marco Hiller im "Magenta"-Interview resigniert und spielte auf die Tatsache an, dass auf einen guten Saisonstart in den letzten Spielzeiten oft eine Niederlagen-Serie folgte.

"Letztes Jahr war es sogar noch schlimmer. Ich bin es gewohnt und ich denke, dass die Mannschaft damit auch umzugehen weiß." Die Fans stellten das unter Beweis und bauten die Mannschaft mit Applaus auf. "Klar, die Stimmung ist natürlich nicht top, aber wir wissen, dass die Fans hinter uns stehen. Alles andere was außenrum passiert, können wir nicht beeinflussen." In Hillers Auge habe das Team "ein gutes Spiel" gemacht.

"Eigentlich eine sehr gute Partie"

Zu einer ähnlichen Einschätzung kam auch Trainer Maurizio Jacobacci, der trotz der erneuten Niederlage nicht unzufrieden mit seiner Mannschaft war. "Ich glaube nicht, dass wir es verdient hatten, zu verlieren." Auch die beiden späten Gegentore würden die Leistung "nicht schmälern", da es "eigentlich eine sehr gute Partie" gewesen sei. Aber eben nur eigentlich. Und deswegen machte Jacobacci dann doch zwei Knackpunkte aus.

Da war zunächst die Tatsache, dass die Löwen nach der Führung zu passiv wurden. Die Erklärung des Trainers dazu: "Die Jungs haben zuvor viel investiert, der eine oder andere hat noch nicht die Kraft für 90 Minuten. Klar, man könnte früher wechseln können", zeigte sich der 60-Jährige selbstkritisch. "Mir schien der Zeitpunkt dafür aber nicht ideal." Sein Team hätte einfach "das 2:0 machen müssen", befand der gebürtige Schweizer. Chancen waren vorhanden. "Dann ist das Spiel eigentlich durch. Aber uns haben die letzte Entschlossenheit und das Quäntchen Glück gefehlt. Und dann hat uns Aue grausam bestraft."

Kritik an Defensivarbeit

Jacobacci haderte vor allem damit, wie das zweite Gegentor gefallen ist. "Da müssen wir uns defensiv einfach anders verhalten und den Ball ins Aus schießen." Stattdessen bekamen die Löwen das Spielgerät nicht geklärt und gaben die Partie binnen zwei Minuten aus der Hand, nachdem zuvor ausgerechnet Ex-Löwe Marcel Bär den Ausgleich erzielt hatte. So stehen die Löwen nun bei sechs Punkten aus fünf Spielen, was nicht katastrophal ist, aber auch nicht wirklich gut.

"Wir müssen sofort wieder aufstehen und weiter arbeiten", forderte der Löwen-Coach und blieb zuversichtlich: "Wenn wir uns stark verbessern, werden wir wieder Siege einfahren." Als Lehre aus den ersten fünf Spielen nehme er mit, dass sein Team die Spannung bis zum Schluss hochhalten und über den Willen hinaus gehen müsse, "wenn man etwas in der Hand hat". Ob seine Mannschaft das beherzigt, wird sich in zwei Wochen in Ingolstadt zeigen. Zuvor sind die Löwen am Dienstag noch im Landespokal beim DJK Hain gefordert.

   

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