Extase im Ludwigspark: "Einfach nur Wahnsinn und Gänsehaut pur"

Was für den Pokalabend des 1. FC Saarbrücken! Mit einem Tor in der 90. Minute haben die Saarländer den Karlsruher SC aus dem Wettbewerb geworfen und zum zweiten Mal in Folge den Einzug in die zweite Runde geschafft. Bei Matchwinner Kai Brünker herrschte nach Abpfiff die pure Extase.
"Da ist so viel Adrenalin"
Grenzloser Jubel, eine riesige Party und einfach nur Freude: Als Kai Brünker in der 90. Minute den Siegtreffer für den 1. FC Saarbrücken erzielte, verwandelte sich der Ludwigspark in ein Tollhaus. Vier Minuten Nachspielzeit galt es danach noch zu überstehen, ehe endgültig gefeiert werden konnte – und wie! Minutenlang zelebrierten die Fans nach Schlusspfiff mit ihrer Mannschaft das Weiterkommen, was bei Brünker sichtlich Eindruck hinterließ: "Einfach nur Gänsehaut pur. Man sieht die ganze Menge vor sich schreien. Da ist so viel Adrenalin und einfach nur Wahnsinn", sagte er am "Sky"-Mikrofon. "Ein unbeschreibliches Gefühl."
Für den 29-Jährigen war es erst das zweite Pokalspiel seiner Karriere. Zum ersten Mal ging er dabei als Sieger vom Platz – und hatte mit seinem Last-Minute-Treffer keinen unerheblichen Anteil daran: "Ich habe mich in der Situation vorher schon angeboten. Dass der Ball dann zu mir kommt, ist natürlich überragend, da hat er sich super durchgesetzt", sprach er Vorlagengeber Julian Günther-Schmidt ein Lob aus. Brünker habe dann "volles Rohr" und mit "vollem Risiko" draufgehalten – mit Erfolg. "Ich bin mega happy und überglücklich, dass er reingegangen ist", sagte der Stürmer. "Einfach ein geiler Tag." Dass er zunächst auf der Bank saß und erst nach der Pause kam, habe ihm "gar nichts ausgemacht", betonte der "Man of the Match". "Wichtig ist, dass man zusammenhält."
Ziehl ist "sehr, sehr stolz"
Eine Einstellung, die Trainer Rüdiger Ziehl auf der Pressekonferenz im Nachgang lobte: "Die Jungs, die zunächst auf der Bank saßen, haben sich alle in den Dienst der Mannschaft gestellt." Den Sieg bezeichnete der 45-Jährige indes als "glücklich, aber verdient". Tim Civeja brachte den FCS nach 47 Minuten in Führung, ehe der KSC knapp 20 Zeigerumdrehungen später zum Ausgleich kam. Danach habe seine Mannschaft "was überstehen" müssen. Doch Keeper Tim Schreiber war, wie schon zum Ende der ersten Halbzeit, zur Stelle. "Er hat uns im Spiel gehalten", sagte Ziehl und bescheinigte der etatmäßigen Nummer zwei eine "extreme Qualität", die er "eindrucksvoll bewiesen" habe. "Wir hatten niemals bedenken, ihn aufzustellen."
Gleichzeitig sei immer in den Hinterköpfen gewesen, "dass noch was passieren kann". Und so kam es dann auch. "Ich bin sehr, sehr stolz", sagte der FCS-Coach und hob vor allem die "gute Ausstrahlung" seiner Spieler hervor. "Sie haben immer daran geglaubt." Dass der Siegtreffer in der 90. Minute fiel, sorgte bei Ziehl für große Erleichterung. "Wir waren alles sehr froh, denn über 120 Minuten wäre es eng geworden." Doch dank Brünker war die Verlängerung nicht nötig. Und wie feiert der Stürmer mit dem Spitznamen Panzer nun? "Vielleicht muss ich einen Ölwechsel vornehmen", grinste der Stürmer und meinte damit ein alkoholhaltiges Erfrischungsgetränk. "Ein Fläschchen ist schon drin." Auf wen die Saarländer in Runde zwei treffen, wird erst bei der Auslosung am 1. Oktober feststehen. Weiter geht es nun am nächsten Samstag im Liga-Alltag gegen Viktoria Köln. Ob nach Abpfiff dann auch wieder Extase herrscht?