Eintracht-Krise hält an, Schubert-Effekt bleibt noch aus

Noch hat der Trainerwechsel bei Eintracht Braunschweig keinen spürbaren Effekt: Beim 0:2 in München kassierte der BTSV beim Debüt von André Schubert die sechste Niederlage im zwölften Spiel und bleibt damit Tabellenletzter. Dennoch zog der Eintracht-Coach viele positive Erkenntnisse aus der Partie.
"Haben relativ wenig zugelassen"
Die Serie von André Schubert ist gerissen: Nachdem er bei Paderborn, St. Pauli und Mönchengladbach seinen Einstand jeweils siegreich gestalten konnte, musste Schubert nun erstmals in seiner Karriere eine Debüt-Niederlage hinnehmen. Und dennoch: Komplett unzufrieden war der 47-Jährige mit dem Auftritt seiner Mannschaft beim TSV 1860 München nicht. Stattdessen sah er mehrere positive Ansätze: "Wir waren insgesamt stabil und haben relativ wenig zugelassen", analysierte Schubert am "Telekom"-Mikrofon. Einzig beim Gegentor durch Efkan Bekiroglu zum 0:1 nach 51 Minuten "hatten wir keinen Zugriff", bemängelte Schubert.
Doch wie der BTSV anschließend mit dem Rückstand umgegangen sei, bezeichnete der in Kassel geborene Fußballlehrer als "besonders positiv" – und begründete: "Wir sind nicht eingebrochen und haben auch die Kontrolle nicht verloren." Im Vergleich zu vergangenen Auftritten in jedem Fall eine Steigerung – sieht auch David Sauerland auf der Eintracht-Homepage so: "Wir hatten gute Ballgewinne im Zentrum und haben gut umgeschaltet, müssen dann aber natürlich auch das Tor machen. Jeder läuft für den anderen momentan, wir müssen weiter alles geben, dann kommen wir da unten raus." Was Schubert unterdessen ebenfalls positiv aufgefallen war: "Die Mannschaft hat weiterhin bis zur letzten Minute den Weg nach vorne gesucht".
BTSV will auf die Leistung aufbauen
Doch neben einigen positiven Aspekten sah der 47-Jährige natürlich auch viel Luft nach oben: "Der letzte Pass, die letzte Ruhe und auch manchmal der letzte Mut fehlen noch." Das, so Schubert, sei aber normal. Vor allem in den ersten zehn Minuten habe man gesehen, "dass es Gründe für unsere Tabellensituation gibt."
Auch Kapitän Stephan Fürstner zeigte sich mit der Leistung durchaus einverstanden und sprach von einem "sehr ordentlichen Spiel", auf das man aufbauen könne. Dennoch werde es wohl, so der 31-Jährige weiter, noch "einige Wochen" dauern, ehe die Automatismen verinnerlicht seien. Viel Zeit, die Eintracht Braunschweig eigentlich nicht hat.
Schubert erwartet keine schlaflosen Nächte
Fürstner blickt bereits voraus: "Wir müssen jetzt gut regenerieren, die Vorgaben des Trainers umsetzen und am Freitagabend ein gutes Spiel machen." Dann wartet ausgerechnet Tabellenführer Osnabrück auf die Löwen.
Doch mit schlaflosen Nächte rechnet Schubert deswegen nicht, wie gegenüber "Telekom Sport" betonte: "Wir dürfen die Lockerheit nicht verlieren." Wohl leichter gesagt als getan. Denn in der Tabelle belegt der BTSV mit nur einem Sieg und acht Punkten weiterhin den letzten Tabellenplatz. Vier Punkte und elf Tore trennen Braunschweig vom rettenden Ufer, am Sonntag könnte der Rückstand sogar noch weiter anwachsen. Denn trotz aller positiven Erkenntnisse: Was die Löwen brauchen, sind Punkte – am besten schon am Freitag.