Energie Cottbus erlebt schwarzen Freitag – Sorge um Stanese

Gebrauchter Abend für Energie Cottbus: Beim 0:3 in Münster ging der Aufsteiger nicht nur als Verlierer vom Platz und wartet nun sechs Partien auf einen Sieg, sondern verlor auch noch zwei Spieler. Trainer Claus-Dieter Wollitz beklagte nach Spielende vor allem die einfachen Abwehrfehler – und bangt um Daniel Stanese.

0:2 nach neun Minuten, Stanese früh verletzt

Viel schlechter hätte die Anfangsphase für Energie Cottbus nicht laufen können: Bereits nach drei Minuten ließen sich die Lausitzer mit einem weiteren Einwurf überrumpeln, den der Ex-Cottbuser Martin Kobylanski zur früheren Führung der Hausherren verwertete. Danach die nächste Hiobsbotschaft: Daniel Stanese, der sich kurz zuvor verletzte hatte, musste nach einer längeren Behandlung ausgewechselt werden. "Ich habe vielleicht 70 Sekunden gespielt, dann die erste Grätsche und die Verletzung", blickte der 24-Jährige nach dem Spiel bei der "Lausitzer Rundschau" zurück. "Es war ein Pressschlag, ich bin mit der Innenseite zum Ball gegangen. Der Gegenspieler hat den Ball nicht getroffen, ich bin mit dem rechten Knie weggeknickt." Wie schwer der defensive Mittelfeldspieler verletzt ist, soll eine MRT-Untersuchung am Montag zeigen. Trainer Claus-Dieter Wollitz befürchtet bereits "das Schlimmste" und merkte an: "Er hätte sich sofort auf den Boden legen und behandeln lassen müssen." Was der Energie-Coach meint: Zunächst spielte Stanese weiter, kam bei dem Versuch, das 0:1 zu verhindern, dann jedoch unglücklich auf und konnte endgültig nicht mehr weiterspielen.

Doch für Energie Cottbus sollte es anschließend noch schlimmer kommen: Nur eine Minute nach dem Wechsel reichte Münster ein langer Ball kurz hinter der Mittellinie, um die FCE-Abwehr ein weiteres Mal auzuspielen. Erneut war Kobylanski zur Stelle und traf zum 0:2 aus Cottbuser Sicht – gerade einmal neun Minuten waren zu diesem Zeitpunkt gespielt. "Ärgerlich und enttäuschend", fasste Wollitz die rabenschwarze Anfangsphase seiner Mannschaft zusammen. "Danach mussten wir uns erstmal sammeln."

"Gegentore sind viel zu einfach gefallen"

Eine Reaktion seiner Spieler blieb jedoch aus, sodass die Partie bereits kurz nach der Pause entschieden war. Borgmann brachte einen Kobylanski-Freistoß nach 53 Minuten per Kopf im Tor unter. "Auf diesem Niveau darfst du nicht so ein dummes Foul machen", haderte Wollitz mit der Entstehung des Freistoßes aus halblinker Position. Ohnehin beklagte der Energie-Coach die schwache Defensivleistung: "Die Gegentore sind viel zu einfach gefallen." Wenn man so einfache Fehler mache, kritisierte Wollitz, "haben wir auch keine Punkte verdient."

Immerhin: Auch wenn das Spiel mit dem 0:3 entschieden war, gab sich Energie Cottbus noch nicht geschlagen und versuchte bis zum Abpfiff Nadelstiche zu setzen. Allein: Nur in der 61. Minute war Maximilian Schulze-Niehues im Tor der Adlerträger nach einem Schuss von Maximilian Zimmer mal gefordert – mehr bekam Energie an diesem Freitagabend nicht zustande und wartet nun bereits seit sechs Partien auf einen Sieg.

Wollitz will "Ruhe behalten"

"Uns fehlt einfach das Momentum, das Matchglück", analysierte Wollitz. "Uns war klar, dass es in dieser Saison solche Phasen geben wird." Wichtig sei jetzt, "dass wir Ruhe behalten – und trotzdem die Fehler klar ansprechen." Das, kündigte der Energie-Coach, "werden wir tun." Auch Torhüter Avdo Spahic stellte klar: "Wir dürfen jetzt unsere Köpfe nicht hängen lassen."

Während die meisten Drittligisten im Rahmen der Englischen Woche bereits am Dienstag und Mittwoch wieder gefordert sind, ist das Energie-Heimspiel gegen den Halleschen FC aus Sicherheitsgründen auf den 10. Oktober verlegt worden, sodass Cottbus nun eine Woche Zeit hat, die Fehler aufzuarbeiten. Dann ist die Wollitz-Elf erneut auswärts gefordert, es geht zum Karlsruher SC. Auf Top-Torjäger Streli Mamba muss der Aufsteiger dann jedoch verzichten. Der Stürmer sah am Freitag seine fünfte gelbe Karte. Früh mit 0:2 hinten, als Verlierer vom Platz gegangen und mit Stanese und Mamba auch noch zwei Spieler für die anstehende Partie verloren: Viel schlimmer hätte der Auswärtsauftritt bei Preußen Münster nicht laufen können – ein schwarzer Freitag eben.

 

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button