KFC an der Spitze – VfL verliert erstmals – Remis in Rostock

Der KFC Uerdingen übernimmt vorerst die Tabellenspitze. Am Samstagnachmittag setzte sich der Aufsteiger in Überzahl mit 2:1 gegen den Halleschen FC durch. Während Hansa Rostock und 1860 München 2:2 spielten, musste Osnabrück gegen Karlsruhe die erste Niederlage hinnehmen (0:1). Aalen gewann unterdessen deutlich mit 4:1 gegen Münster, zudem besiegte Wiesbaden den SV Meppen mit 3:0. Cottbus und Großaspach trennten sich 0:0.
Rostock 2:2 TSV 1860: Packendes Duell an der Ostsee
Vor stimmungsvoller Kulisse im Ostseestadion hatte Donkor nach vier Minuten die erste kleinere Chance, ehe die Partie für knapp drei Minuten unterbrochen werden musste. Der Grund: Im Hansa-Block wurden Rauchtöpfe abgebrannt. Als der Ball dann wieder rollte, taten sich beide Teams schwer, richtig gefährlich wurde erst erstmals nach 18 Minuten: Nach einer Flanke von Karger stand Grimaldi frei vor Gelios, fand im Hansa-Keeper, der glänzend parierte, jedoch seinen Meister. Die Gäste kamen anschließend immer besser in die Partie und gingen nach 31 Minuten nicht unverdient in Führung. Herbert Paul verlängerte einen Freistoß aus 40 Metern mit den Haarspitzen und ließ Gelios keine Chance. Mal wieder führte ein Standard die Löwen zum Tor-Erfolg. Die Kogge reagierte mit Wut um Bauch und forderte in Minute 39 einen Elfmeter, nachdem Donkor von 1860-Keeper Hiller zu Fall gebracht worden war – Schiedsrichter Daniel Siebert ließ weiterlaufen. Eine knifflige Situation. Wenig später hätte der TSV 1860 bereits auf 2:0 erhöhen können, Wilsch war nach einer unfreiwilligen Vorlage von Rankovic jedoch zu überrascht und traf den Ball nicht richtig (45.). So ging es mit dem 1:0 für die Münchener Löwen in die Halbzeit.
Der Beginn des zweiten Durchgangs hatte es anschließend in sich: Drei Minuten waren gespielt, als Wannenwetsch eine Flanke in den Strafraum zog und Marco Königs fand. Der Stürmer ließ sich aus kurzer Distanz nicht zweimal bitten und netzte zum Ausgleich ein. Doch damit nicht genug: Keine 120 Sekunden später drehte die Kogge das Spiel nach einem Treffer von Pascal Breier, der eine Vorlage von Anton Donkor verwertete, komplett. Zwei Tore in zwei Minuten – irre! Hansa spielte sich unter ohrenbetäubender Kulisse in einen Rausch, während die Gäste aus München sichtlich geschockt waren. Nur langsam kam der TSV 1860 zurück in die Partie, nach 64 Minuten war Hiller gegen Breier gefordert. Anschließend lauerte Hansa auf Konter, musste nach 74 Minuten jedoch einen umstrittenen Elfmeter gegen sich hinnehmen, nachdem Grimaldi zu Boden gegangen war, sich dabei verletzte und ausgewechselt werden musste. Siebert will ein Foul von Riedel gesehen haben, die TV-Bilder zeigten jedoch, dass der Hansa-Kapitän den Sechziger Stürmer jedoch kaum traf. Philipp Steinhart war das egal, er vollendete mit einem satten Schuss zum 2:2. Die Schlussphase spielte sich dann überwiegend im Mittelfeld ab, sodass kein Team den Lucky-Punch setzen konnte und das Unentschieden auch nach Ablauf der 90 Minuten noch Bestand hatte. 1860 bleibt Vierter, Hansa belegt nun siebten Rang.
Uerdingen 2:1 Halle: KFC übernimmt die Spitze
Nach verhaltenem Beginn erarbeiteten sich die Hausherren in Minute 5 die erste Chance, Eisele hatte mit einem Schuss von Aigner jedoch keine Probleme. Im direkten Gegenzug wurde es auch auf der anderen Seite gefährlich, als Sohm nach einem Fehler von KFC-Keeper Vollath mit seinem Schuss am selbigen scheiterte. Beide Teams waren nun wach, weitere Torchancen kamen zunächst allerdings nicht hinzu. Dafür sorgte in der 32. Minute eine andere Szene für Aufregung: Nach einem Foul von Konrad an Manu kam es zu einer Rudelbildung, die Schiedsrichter Asmir Osmanagic mit einer roten Karte für Manu beendete. Offenbar hatte der Unparteiische eine Tätlichkeit gesehen, dennoch war der Platzverweis eine harte Entscheidung. Die Überzahl nutzte der KFC sofort aus und ging nach 42 Minuten durch einen Treffer von Stefan Aigner, der eine Flanke von Christian Dorda verwertete, mit 1:0 in Führung. Bitterer hätte die Schlussphase der ersten Halbzeit für den HFC nicht laufen können.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit wechselte HFC-Trainer Torsten Ziegner doppelt, brachte Mai und Guttau (für Fetsch und Jopek) und stellte somit taktisch um. In Unterzahl rannten die Gäste leidenschaftlich an und drängten auf den Ausgleich, nach 50 Minuten drückte Ajani eine Hereingabe nur um Zentimeter am Tor vorbei. Kurz danach konnten sich die Saalestädter jedoch bei Keeper Eisele bedanken, dass er gegen Beister das 0:2 verhinderte (53.). Zwölf Zeigerumdrehungen später war der HFC dann zurück im Spiel: Erst traf Ajani aus fünf Metern den Pfosten, anschließend machte es Bentley Baxter Bahn besser und köpfte eine Lindenhahn-Flanke zum verdienten Ausgleich in die Maschen. Halle zeigte in Unterzahl ein starkes Spiel, musste zwölf Minuten vor dem Ende aber wie aus dem Nichts den erneuten Gegentreffer hinnehmen: Aigner drehte sich nach einer Vorlage von Dörfler um seinen Gegenspieler und legte auf Kefkir ab, der nur noch ins leere Tor einschieben musste. Trotz Unterzahl stemmte sich Halle in der Schlussphase nochmal dagegen, konnte die Niederlage aber nicht mehr verhindern und hatte zudem Glück, dass Aigner in der Nachspielzeit das 3:1 verpasste. Während der HFC damit Tabellenfünfter bleibt, grüßt Uerdingen – zumindest vorübergehend – von der Spitze.
Osnabrück 0:1 Karlsruhe: VfL kassiert erste Pleite
Zwei Wochen nach der 1:3-Pleite gegen Lotte war der KSC um Wiedergutmachung bemüht, zunächst gab jedoch der VfL den Ton an – ohne dabei jedoch gefährlich zu werden. Erst nach 17 Minuten war Benjamin Upfhoff im Karlsruher Tor gefordert und blockte eine Flanke vor dem lauernden Danneberg ab. Danach zog Alvarez einen Ball aus über 25 Metern über den Winkel (28.), anschließend scheiterte Blacha mit einem Flachschuss an Uphoff (29.). Kurz danach wurden auch die Gäste erstmals gefährlich, als Stiefler aus über 20 Metern nur knapp vorbei schoss. Die Partie nahm nun an Fahrt auf: Wanitzek zog nach 38 Minuten ebenfalls aus der Distanz drüber, dann wehrte Uphoff einen Alvarez-Kopfball aus spitzem Winkel sehenswert ab und hielt das 0:0 zur Pause fest.
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte Osnabrück mehr vom Spiel, Taffertshofer traf nach 51 Minuten den Querbalken. Keine fünf Zeigerumdrehungen später klingelte es auf der anderen Seite: Anton Fink schweißte eine Wanitzek-Vorlage nach einem Freistoß unhaltbar für Kühn im VfL-Kasten ein – 1:0 für den KSC. Die Hausherren reagierten mit wütenden Angriffen und forderten in Minute 58 einen Elfmeter, nachdem Thiede zu Fall gebracht worden war – Schiedsrichter Jonas Weickenmeier ließ das Spiel weiterlaufen. Karlsruhe rührte in der Folge Beton an, wäre nach 64 Minuten aber beinahe mit 2:0 davon gezogen – Lorenz jagte die Kugel aus elf Metern über den Kasten. Danach wieder Osnabrück: Erst scheiterte Taffertshofer an Upfhoff (67.), dann setzte Alvarez einen Freistoß an den linken Pfosten (69.). Blacha hatte wenig später eine weitere Chance, schlenzte den Ball aus 24 Metern jedoch vorbei (75.). In der Schlussphase warfen die Hausherren nochmal alles nach vorne, konnten aber keine Akzente mehr setzen und mussten am Ende die erste Niederlage der Saison hinnehmen. In der Tabelle bleibt Osnabrück dennoch Dritter, während Karlsruhe von Platz 14 auf Rang sechs springt.
Aalen 4:1 Münster: VfR fegt über die Preußen hinweg
Nach einer bisher durchwachsenen Saison stellte VfR-Trainer Argirios Giannikis in der Abwehr auf Viererkette um – eine Maßnahme, sich die bezahlt machen sollte. Die erste Chance gehörte aber den Adlerträgern, als Dadashov aus spitzem Winkel nur knapp am langen Pfosten vorbeizog (4.). Doch auch Aalen versteckte sich nicht und ging nach 14 Minuten in Führung: Nach einer Vorlage von Luca Schnellbacher setzte sich Marcel Bär geschickt gegen Niklas Heidemann durch und brachte das Leder aus elf Metern im Tor unter. Aalen blieb im Vorwärtsgang und setzte nach 25 Minuten einen drauf – und wie! Nach einem Solo über das komplette Spielfeld behielt Nicolas Sessa vor Schulze Niehues die Nerven und schweißte das Leder unter die Querlatte – was für ein Treffer. Münster reagierte mit viel Wut auf den zweiten Gegentreffer und war sicherlich auch über das eigene Abwehrverhalten verärgert. Cueto hatte nach 38 Minuten den Anschlusstreffer auf dem Fuß, setzte den Ball jedoch an den Außenpfosten. Für einen kurzen Moment war Münster wach, konnte sich dann allerdings bei Schulze Niehues bedanken, der nach 43 Minuten gegen Sessa das 0:3 zur Pause verhinderte.
In der Halbzeit wechselte SCP-Trainer Marco Antwerpen doppelt, doch keine zwei Minuten nach Wiederanpfiff war die Partie mit dem 3:0 für Aalen bereits entscheiden: Marcel Bär musste nach einem Pass von Matthias Morys nur noch einschieben. Direkt danach wechselte Antwerpen bereits zum dritten Mal, doch am Spiel seiner Mannschaft ändert sich nicht viel. Weiterhin waren es die Hausherren, die deutlich den Ton angaben und nach 65 Minuten durch Schorr das 4:0 verpassten. Auch Morys ließ nach 76 Minuten eine gute Chance liegen, als er nur das Außennetz traf. So kam Münster fünf Minuten vor dem Spielende durch Rufat Dadashov, der eine Flanke von Hoffmann verwertete, nochmal zurück. Doch nur vier Zeigerumdrehungen später stellte Luca Schnellbacher, nachdem zuvor Morys zu viel Platz bekommen hatte, den alten drei-Tore-Vorsprung wieder her und machte den Sieg endgültig perfekt. Während Münster bereits die dritte Niederlage in Folge kassierte und auf Platz 13 abgerutscht ist, feierte Aalen den zweiten Sieg.
Wiesbaden 3:0 Meppen: SVWW feiert klaren Heimsieg
In der Brita-Arena waren keine zwei Minuten gespielt, als Guder die Riesenchance zur frühen Führung hatte, in SVM-Keeper Erik Domaschke jedoch seinen Meister fand. Auch Meppen suchte in der Anfangsphase den Weg nach vorne, Undav verfehlte in Minute vier nur knapp. So rasant die Partie begann, so stark ließ sie anschließend wieder nach. Das Bemühen konnte beiden Mannschaften zwar nicht abgesprochen werden, jedoch fehlte es an den zündenden Ideen. Erst kurz vor der Pause nahm die Partie wieder Fahrt auf: Zunächst wurde ein Shipnoski-Schuss im letzten Moment von Komenda geblockt (36.), dann setzte Brandstetter einen Kopfball auf das Tordach (37.). Wiesbaden wollte jetzt die Führung, hatte jedoch Glück, dass Undav in Minute 45 auf der anderen Seite das 1:0 für den SVM verpasste.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit brachte SVWW-Coach Rüdiger Rehm mit Daniel Kyereh und Manuel Schäffler zwei frische Offensivkräfte – und das sollte sich bezahlt machen. Nach 48 Minuten brachte Schäffler den Ball bereits im Tor unter, soll dabei jedoch im Abseits gestanden haben, sodass der Treffer nicht zählte. Davon ließen sich die Hausherren aber nicht beirren und drängten in der Folge auf die Führung. Diese wäre nach 59 Minuten auch Realität geworden, hätte Domaschke nicht sensationell gegen Kyereh pariert. Zwei Zeigerumdrehungen später war der Bann dann aber gebrochen: Nach einem Steilpass von Schäffler war Stephan Andrist auf und davon und ließ Domaschke dieses Mal keine Chance. Das 1:0 gab dem SVWW weiter Auftrieb, Mintzel setzte einen Ball nach 65 Minuten an den Querbalken. Zehn Zeigerumdrehungen später war die Partie praktisch entschieden: Kyereh nahm eine Guder-Flanke volley und stellte damit auf 2:0. Von den Gästen kam anschließend nicht mehr viel, sodass Kyereh vier Minuten vor dem Schluss per Kopf alles klar machte. Während Wiesbaden den ersten Heimsieg feierte und auf Platz 16 vorrückt, ist Meppen nun Vorletzter.
Cottbus 0:0 Großaspach: Nullnummer in der Lausitz
Nach vier sieglosen Pflichtspielen in Folge wollte Cottbus gegen die SG Sonnenhof wieder alle drei Punkte mitnehmen. Dementsprechend offensiv ging die Wollitz-Elf die Partie an und setzte bereits nach drei Minuten ein erstes Ausrufezeichen, als Mamba einen Schuss über den Kasten jagte. Energie blieb dran, Freitas nahm sich nach 16 Minuten ein Herz und zog aus der Distanz drüber. Drei Zeigerumdrehungen später bot sich Mamba die beste Chance, jedoch prallte sein Kopfball nur an die Latte. In Minute 23 war Broll nach einem Stein-Kopfball gefragt, ehe Großaspach die erste gute Chance hatte: Sané scheiterte aus spitzem Winkel am Außennetz (25.). Die SG war nun da, zwei Zeigerumdrehungen später hielt Spahic das 0:0 fest. Danach musste Wollitz zum ersten Mal wechseln, nachdem Kruse ohne gegnerische Einwirkung auf dem Boden liegen geblieben war – für ihn kam Stanese. Großaspach gab auch in der Folge den Ton an und zwang Spahic in Minute 33 und 36 zu weiteren Paraden. Die Gäste kamen der Führung in dieser Phase immer näher, doch kurz vor der Pause hatte Cottbus nochmal die Riesenchance: Nach einem Konter war Mamba auf und davon, legte den Ball anschließend jedoch hauchdünn vorbei (45.). So ging es torlos in die Kabinen.
Zurück auf dem Platz, setzte erneut Mamba ein Ausrufezeichen, wenngleich er den Ball nach einer Flanke nicht komplett traf (51.). Cottbus blieb dran und kam nach 60 Minuten zu einer Riesenchance: Nach einem Eckball stand Stanese vollkommen frei, schloss jedoch zu zentral ab – Broll parierte stark. Die Lausitzer drückten nun auf die Führung, jedoch war das Tempo ab der 70. Minute wieder raus. Erst kurz vor dem Ende setzte Graudenz noch mal ein Signal, obgleich Broll mit seinem Schuss auf 25 Metern keine Probleme hatte (82.). Am Ende blieb es beim torlosen Unentschieden, sodass Cottbus nun seit fünf Pflichtspielen ohne Sieg ist. In der Tabelle belegt Energie Rang elf während Großaspach von Rang 14 grüßt.