7:0! Wiesbaden schießt Fortuna Köln bei Kaczmarek-Debüt ab
Furioser Sieg des SV Wehen Wiesbaden! Mit 7:0 setzten sich die Hessen am Sonntag bei Fortuna Köln durch und rücken damit auf den Relegationsplatz vor – allein Manuel Schäffler erzielte vier Tore. Thomas Kaczmarek erlebte bei seinem Debüt als Fortuna-Coach derweil ein Debakel.
Spiel nach 19 Minuten entschieden
Nach über sieben Jahren Uwe Koschinat und zwei Partien unter der Leitung von Co-Trainer André Filipovic begann für Fortuna Köln mit Cheftrainer Thomas Kaczmarek eine neue Ära – doch die startete denkbar schlecht. Schon nach fünf Minuten lag der SV Wehen Wiesbaden nach einem Treffer von Moritz Kuhn, der nach Vorlage von Kyereh aus spitzem Winkel abzog, mit 1:0 in Führung. Die Hausherren schienen in dieser Phase noch gar nicht auf dem Platz und sieben Zeigerumdrehungen später klingelte es erneut: Nachdem die Südstädter einen Eckball nicht geklärt bekamen, landete die Kugel über Schmidt, Kyereh und Schäffler bei Marcel Titsch-Rivero, der nur noch einköpfen musste – 2:0 nach zwölf Minuten.
Wiesbaden spielte sich in der Folge in einen Rausch und erhöhte nach 19 Minuten auf 3:0. Manuel Schäffler brachte eine Ecke im Fallen per Kopf im Tor unter und sorgte damit bereits für die Vorentscheidung. Während Fortuna Köln sichtlich geschockt und überfordert war, drängte der SVWW auf den vierten Treffer. Erst in Minute 27 sendeten die Hausherren mit einem Distanzschuss von Kegel, den Kolke zur Seite abwehren musste, ein erstes Lebenszeichen.
Doch danach ging es sofort wieder in andere Richtung, Mockenhaupt vergab bei einem Gewusel im Strafraum das 4:0 (29.). Im Anschluss reagierte Kaczmarek und brachte Bröker für Yeboah, danach beruhigte sich die Partie etwas. Allerdings nur bis zur 44. Minute, als Schäffler nach einem Pass von Schmidt zu viel Platz hatte und unbedrängt aus 20 Metern einnetzte – die endgültige Entscheidung in einer einseitigen Partie.
SVWW schaltet nicht zurück
Angepfiffen wurde die zweite Halbzeit anschließend natürlich dennoch, am Spiel änderte sich allerdings wenig. Zwar gaben sich die Südstädter noch nicht auf, blieben in der Offensive jedoch harmlos. Auf der anderen Seite hätte Schäffler nach 56 Minuten auf 5:0 erhöhen können, zog dieses Mal aus 18 Metern jedoch vorbei. Danach scheiterte der Ex-Wiesbadener Steven Ruprecht mit einem Kopfball an Kolke (64.), ehe Wehen mitten in der kleinen Drangphase der Kölner das 5:0 erzielte: Nachdem Schwadorf von Kyereh geschickt wurde, hatte dieser ein Auge für Niklas Schmidt, der im Zentrum nur noch einschieben musste (68.).
Während die Fortuna den Abpfiff herbeisehnte, hatte Wiesbaden immer noch nicht genug und legte in der 77. Minute das 6:0 nach: Schäffler nahm einen Pass von Dittgen im Strafraum an, drehte sich einmal und schnürte dann seinen dritten Treffer an diesem Tag. Der Endstand? Nein! In Minute 87 stand Schäffler nach einer Ecke genau richtig und traf zum 7:0 – Wahnsinn! Erst danach ging der SVWW vom Gas, feierte am Ende einen hochverdienten Kantersieg, poliert sein Torverhältnis deutlich auf, rückt in der Tabelle auf den dritten Platz vor und trägt sich in die Geschichtsbücher der 3. Liga ein: Erst zum zweiten Mal endete ein Spiel 7:0, zuletzt gelang das dem 1. FC Saarbrücken im August 2010 in Jena. Köln kassierte unterdessen seine höchste Niederlage in der Drittliga-Geschichte.