2:5-Klatsche in Kiel: Chemnitzer FC geht an der Förde baden

Aufgrund des witterungsbedingten Spielausfalls der Partie gegen den FC Energie Cottbus startete der Chemnitzer FC erst am 23. Spieltag in das Punktspieljahr 2016. An der Kieler Förde erwischten die Himmelblauen dabei einen rabenschwarzen Tag und unterlagen Holstein Kiel verdient mit 2:5 (1:4).

Kiel entfacht Offensivfeuerwerk – CFC-Defensive im Winterschlaf

An guten Tagen tönt es von den Zuschauerrängen laut: „Olé, olé, olé….Chemnitzer FC. Der anspornende Fangesang brachte es mittlerweile gar zum Namensgeber des offiziellen Club-Magazins „Olé olé“. Die Zeiten, in denen diese Anfeuerung vernommen werden kann, sind aber leider rar geworden. Denn das aktuelle sportliche Abschneiden taugt mehr für ernüchterndes Gebrummel, denn für jauchzendes Glücksgefühl. Die herbe Auswärtspleite beim bis dato schlechtesten Heimteam der 3. Liga knüpft dabei nahtlos an die unbefriedigenden Ergebnisse der Hinrunde an. Gleich fünf Gegentore standen am Ende einer indiskutablen Leistung zu Buche. So viel wie noch nie in den viereinhalb Spielzeiten Drittliga-Zugehörigkeit. Und dabei hatte Philip Türpitz die Gäste bereits früh mit einem sehenswerten Schuss in Führung gebracht (8.), nachdem KSV-Stürmer Steven Lewerenz kurz zuvor den Treffer für die Hausherren verpasste (7.). Bereits früh offenbarte die CFC-Defensive gefährliche Schwächen, in die die Kieler Störche hineinzustoßen wussten. Zunächst konnte Stenzel gegen besagten Lewerenz noch auf der Linie klären. Als Stenzels Schlussmann Marius Gersbeck allerdings kurz darauf außerhalb des Strafraums mit einem Fehlpass direkt für den 24-Jährigen auflegte, konnte auch der Rekordspieler der Himmelblauen nicht mehr einschreiten. Lewerenz nahm das unverhoffte Geschenk gedankenschnell an und vollendete ins leere Tor. Nach einem strittigen Handspiel von Marc Endres kurz vor dem Strafraum dreht der Torjäger per direkten Freistoß dann die Partie (17.). Die Störche hatten Blut geleckt und legten durch Neuzugang Mathias Fetsch (26.) und Willi Evseev (29.) nach. Ganze vier Gegentore in der ersten Halbzeit. Das gab es letztmals am 06. Oktober 2013 bei der 0:4-Heimniederlage gegen den SC Preußen Münster in deren Anschluss Trainer Gerd Schädlich in Chemnitz zurücktrat. Nach dem Seitenwechsel keimte durch einen erneut schönen Abschluss von Philip Türpitz (50.) Hoffnung auf, doch wusste der Mann des Spiels, Steven Lewerenz, diese mit seinem dritten Treffer endgültig zunichte zu machen (72.).

Keimt eine Torhüterdiskussion auf?

In einem waren sich viele neutrale Beobachter nach der Hinrunde einig: Aus den Reihen der Sommerneuzugänge erwiesen sich nur Mittelfeldakteur Raphael Jamil Dem und Torhüter Kevin Kunz als echte Verstärkungen. Aus diesem Grund wurde in der Winterpause nochmals nachjustiert und mit Jan Koch, Eke Uzoma, Daniel Frahn, Marius Gersbeck und Alexander Bittroff gleich fünf neue Spieler verpflichtet, von denen die drei letztgenannten gar sofort in der ersten Elf aufgeboten wurden. Dass Alexander Bittroff nach dem Abgang von Alexander Nandzik den Weg in die Anfangsformation finden würde, war genauso sicher, wie das Startelfdebüt von Königstransfer Frahn. Überraschender war hingegen die Tatsache, dass Gersbeck auf Anhieb Stammkeeper Kevin Kunz auf dem Platz zwischen den Pfosten verdrängte. Über die Beweggründe, die zu dieser Entscheidung führten kann nur gemutmaßt werden. Seinen ersten Einsatz nach dem Wechsel von Hertha BSC dürfte sich der ehemalige und jetzt neue Heine-Schützling allerdings gänzlich anders vorgestellt haben. Sowohl bei der bereits geschilderten Szene vor dem 1:1, als auch beim 1:3, als Gersbeck einen Schuss von Patrick Kohlmann genau vor die Füße von Fetsch abfälschte, machte die neue Nummer eins keine gute Figur. Die Abwehr des CFC, in den letzten Jahren immerhin das Prunkstück, wirkte entsprechend verunsichert. Insofern ist es dann nicht verwunderlich, dass beim Duell des schlechtesten Heimteams gegen das zweitschlechteste Auswärtsteam der 3. Liga der Gastgeber gewinnt und das vor der spärlichen Kulisse von nur 4.126 Zuschauern.

   

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