2:1 nach 0:1! Ingolstadt fügt 1860 die vierte Pleite in Folge zu

Im späten Samstagsspiel unterlag 1860 München beim FC Ingolstadt mit 1:2 und kassierte damit die vierte Pleite in Folge. Nachdem die Löwen in der ersten Halbzeit in Führung gegangen waren, drehte der FCI die Partie im zweiten Durchgang, feierte damit einen Befreiungsschlag und verschärfte die Krise der Löwen.

Guttau belohnt starke Löwen mit der Führung

Mit drei Niederlagen in Folge ging 1860 in das oberbayrische Derby, dennoch stellte Trainer Maurizio Jacobacci gegenüber dem 1:2 vor der Länderspielpause nur zweimal um: Für Tarnat (Bank) und Schröter (Adduktorenverletzung) standen Starke und Kurt in der Startelf. FCI-Coach Michael Köllner war aufgrund von Sperren und Verletzungen dagegen zu vier Wechseln gegenüber dem 0:2 in Dresden gezwungen: Anstelle von Fröde (Rot), Lorenz (muskuläre Probleme), Kügel und Kanuric (beide Bank) schickte der 52-Jährige beim Duell mit seinem Ex-Klub Schröck, Kopacz, Beleme und Testroet von Beginn an ins Rennen.

Der bessere Start vor 13.500 Zuschauern im Audi-Sportpark, darunter über 5.000 Löwen-Fans, gehörte aber den Gästen: Erst wurde ein Schuss von Vrenezi abgefälscht (4.), dann hielt Starke nach einer Ecke drauf und zwang Funk im FCI-Keeper zu einer Glanzparade. Die Schanzer taten sich dagegen schwer, hatten dann aber nach 17 Minuten die Riesenchance: Nach Vorlage von Kurt stand Mause plötzlich völlig frei vor Hiller, zog aber drüber. Das sollte sich nur wenig später rächen: Zejnullahu schickte Guttau mit einen Freistoß clever an der Mauer vorbei, der frei im Strafraum dann das linke Eck anvisierte und den Ball dort auch zur verdienten Löwen-Führung unterbrachte (23.).

In der Folge drängten die Gäste auf das 2:0 und kamen über Lang nach einer halben Stunde zur nächsten guten Chance, allerdings setzte der Innenverteidiger den Ball im Anschluss an eine Ecke über den Kasten. Von den Ingolstädtern kam unterdessen weiterhin zu wenig. Bestes Beispiel dafür war ein Freistoß in Minute 39, den Costly deutlich über den Kasten setzte. So hatte der TSV wenige Augenblicke vor der Pause nochmal eine gute Gelegenheit, als Lang den Ball in den Strafraum legte, dann aber keinen Abnehmer fand. So ging es mit der Löwen-Führung in die Pause.

Schanzer drehen das Spiel

Mit Beginn der zweiten Halbzeit brachte Köllner mit Keidel, Seifert und Kanuric für Guwara, Beleme und Schröck gleich drei Neue, auch bei 1860 gab es einen Wechsel: Frey machte für Rieder Platz, der nach siebenmonatiger Verletzungspause sein Comeback feierte. Wie im ersten Durchgang gab 1860 auch nach dem Seitenwechsel zunächst den Ton an und hatte über Zwarts die erste Chance, allerdings verzog der Niederländer (52.). Zwei Zeigerumdrehungen später forderte der TSV einen Elfmeter, nachdem Malone eine Flanke von Vrenezi im Fallen an die Hand bekommen hatte – die Pfeife von Schiedsrichter Exner blieb jedoch stumm.

Direkt danach kam Ingolstadt wie aus dem Nichts zum Ausgleich. Rieder wollte den Ball zu Keeper Hiller zurückspielen, allerdings legte er den Ball genau in den Lauf von Mause. Dieser umkurvte Hiller und hatte dann keine Probleme mehr damit, den Ball im Tor unterzubringen. Das Tor gab den Schanzern mächtig Auftrieb, vor allem Kanuric sorgte immer wieder für Gefahr und zwang Hiller nach 64 Minuten zu einer Parade. Wenige Augenblicke später hätte Ingolstadt fast erneut von einem Patzer der Löwen-Abwehr profitiert, als Kwadwo den Ball leichtfertig an Testroet verlor, doch der Stürmer legte quer anstatt selbst aus guter Position zu schießen (73.). Dann mal wieder 1860: Zwarts zog aus über 20 Metern einfach mal ab, und Funk musste sich schon mächtig strecken, um den erneuten Rückstand zu verhindern (74.). Auf der anderen Seite verpasste Testroet das 2:1, als er viel zu zentral abschloss.

Besser machte es zwei Zeigerumdrehungen später Teamkollege Kopacz: Nach einer Ecke bekam 1860 den Ball nicht geklärt, sodass der Ingolstädter draufhielt. Sein abgefälschter Schuss landete unhaltbar für Hiller im Tor – Spiel gedreht! Jacobacci reagierte sofort und brachte mit Lakenmacher einen weiteren Stürmer. In der Schlussphase probierten die Sechzger nochmal alles, kamen aber nicht mehr gefährlich vor das Tor und hatten sogar noch Glück, dass Hiller kurz vor Schluss gegen Keidel den dritten Gegentreffer verhinderte (88.). So mussten die Löwen die vierte Pleite in Folge hinnehmen und finden sich in der Tabelle als 16. nun unmittelbar vor der Abstiegszone wieder. Ingolstadt hingegen gelingt mit dem zweiten Saisonsieg ein Befreiungsschlag, in der Tabelle verbessern sich die Schanzer auf Platz 10. Nächsten Samstag geht es für 1860 in Halle weiter, Ingolstadt gastiert am Tag darauf in Freiburg – dann allerdings ohne einen Betreuer, der in der Nachspielzeit Rot gesehen hatte, weil er einen Ball ins Feld geworfen hatte. Nach Abpfiff sah zudem noch Mause die gelbe Karte, nachdem er provokant vor den Gästefans gejubelt hatte.

   

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