1860 München: Spekulationen um Zukunft von Sportchef Gorenzel

Ein 0:5 zur Pause – das gab es beim TSV 1860 München noch nie. Dennoch bekam Trainer Michael Köllner unmittelbar nach der Partie eine Job-Garantie ausgesprochen. Zu Sportchef Günther Gorenzel bekannten sich die Verantwortlichen dagegen nicht konkret, sodass es nun Spekulationen um die Zukunft des Österreichers gibt.

Fehler in der Kaderplanung

Mit einer eingespielten und kaum veränderten Mannschaft in die 2. Bundesliga aufsteigen: Das war der Plan des TSV 1860 München im vergangenen Sommer. Einen Spieltag vor Ende der Hinrunde lässt sich festhalten: Vom anvisierten Aufstieg ist 1860 weit entfernt: Nur zu Beginn der Spielzeit waren die Löwen in der Nähe der Aufstiegsplätze platziert, anschließend ging es Stück für Stück bis auf Rang 16 runter. Mit drei Siegen aus vier Spielen schien 1860 die Wende im Herbst geschafft zu haben, ehe es nun innerhalb von fünf Tagen zwei bittere Pleiten im heimischen Grünwalder Stadion setzte – bei acht Gegentoren.

Nach 18 Spieltagen finden sich die Sechzger lediglich auf dem 12. Tabellenplatz wieder und haben bei einem Spiel mehr schon sieben Punkte Rückstand auf den Relegationsrang. Zu einem direkten Aufstiegsplatz sind es sogar schon neun Punkte. Nur mit drei externen Neuzugängen in die Saison zu gehen, war ganz offensichtlich ein Fehler. Hinzukommt, dass Kevin Goden und Yannick Deichmann bislang noch nicht so recht zündeten. Und weil Günther Gorenzel als Geschäftsführer Sport für die Kaderplanung verantwortlich ist, rückt nach dem bisher schwachen Abschneiden, das auch mit der Zusammenstellung der Mannschaft zusammenhängt, fast ganz automatisch seine Zukunft in den Fokus.

Ismaik vermeidet Bekenntnis

Eine sofortige Trennung steht zwar nicht zur Diskussion, allerdings muss bis zum 31. Dezember geklärt sein, wie es weiter geht. Denn zum Jahreswechsel würde sich der bis 2022 laufende Vertrag nach Angaben der "Abendzeitung" automatisch verlängern, wenn er nicht gekündigt wird. Durchaus möglich, dass es auf ebendiese Kündigung hinauslaufen könnte. Befeuert wurden die Spekulation um Gorenzels Zukunft am Samstagabend durch einen Social-Media-Post von Investor Hasan Ismaik – darin hieß es: "Dieser heutige Tag, aber auch die Entwicklungen der letzten Monate im sportlichen Bereich müssen aufgearbeitet werden. Trotzdem will ich betonen, dass Michael Köllner und auch die Mannschaft bei mir nicht zur Diskussion stehen."

Auffällig: In der Vergangenheit hatte Ismaik in seinen Posts von der "sportlichen Leitung" gesprochen – nun wurde Gorenzel nicht mehr explizit erwähnt. Bereits in der Halbzeitpause des Spiels gegen Magdeburg hatten sich Präsident Robert Reisinger, Geschäftsführer Marc Pfeifer und Ismaik-Vertrauter Anthony Power auf der Tribüne zu einer spontanen Krisensitzung zusammengefunden. Auch das war eher kein gutes Zeichen für Gorenzel, der bei "MagentaSport" nach der Partie betont hatte: "Entscheidend ist, dass wir nur gemeinsam da rauskommen." Doch wie lange das auch für den 50-Jährigen noch gelten wird, scheint fraglich.

   
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